Heiß, heißer, Sommer! Wie herrlich sind die heißen Tage, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Man braucht immer ein wenig, um den Frühling ziehen zu lassen und in der schwitzigen Hitze des Sommers anzukommen. Irgendwann aber ergibt man sich: Langärmliges wird in die Schränke verbannt. Der Eiskonsum steigt. Abends kehrt man glücklich-erschöpft vom Freibad heim. Die Musik dazu machen tausende von Grillen.
Mecklenburg oder Italien? – Hauptsache raus aufs Land
An den Klimawandel dachte man früher noch nicht. Da zog man raus nach Mecklenburg oder Brandenburg (Christa Wolf und Judith Hermann) oder an die See (Christiane Rochefort und Heinz Strunk). Oder – warum nicht? – gleich nach Hollywood (Aldous Huxley). Nach Italien will man natürlich sowieso immer (Benedict Wells und Gianfranco Calligarich). Und selbst das graue West-Berlin erlebte einmal einen dreißigjährigen Sommer, zeigt der Philosoph Philipp Felsch.
„Der Sommer war sehr groß“, schrieb einst Rilke in seinem Gedicht „Herbsttag“. Ein Rückblick aus den ersten wieder kühlen Tagen, die auch ein bisschen staunen lassen über diese hellste aller Jahreszeiten. So schaut auch Ali Smith aus der Gegenwart von Brexit und Klimakrise zurück auf eine Jahreszeit, die nicht nur reiche Ernte, sondern auch eine ungeahnte Freiheit versprach.