Literaturgeschichte

Klassik-Stiftung Weimar ersteigert Goethe-Brief mit „Weltliteratur“

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Goethes Weltliteratur-Konzept in einem Schreiben (Foto: Pressestelle, ©Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv)
Seite 1 des Goethe-Briefes an Streckfuß: „Ich bin überzeugt, dass eine Weltliteratur sich bilde, dass alle Nationen dazu geneigt sind und deshalb freundiche Schritte thun. Der Deutsche kann und soll hier am meisten wirken...“

Die Klassik Stiftung Weimar hat einen bedeutenden Brief von Johann Wolfgang von Goethe auf einer Auktion ersteigern können. Der sieben Seiten lange Brief, der von Goethes Sekretär Johann Christian Schuchardt auf zwei Doppelblätter geschrieben wurde, solle nun in die Bestände des Goethe- und Schiller-Archivs eingepflegt werden, teilte die Stiftung am 3. Mai mit.

„Ich bin überzeugt daß eine Weltliteratur sich bilde.“

Das Schriftstück ist den Angaben zufolge von großer Bedeutung, weil Goethe (1749-1832) darin erstmals den Begriff „Weltliteratur“ verwendet: „Ich bin überzeugt daß eine Weltliteratur sich bilde.“ Nach Angaben der Klassik Stiftung sandte Goethe den Brief am 26. Januar 1827 aus Weimar an den Geheimen Oberregierungsrat Adolph Friedrich Carl Streckfuß (1778-1844) nach Berlin. Von Goethe an Streckfuß sind bislang nur sechs Briefe bekannt – alle aus dem Jahr 1827. Bei dem nun erworbenen Brief handelt es sich um das erste dieser sechs Schreiben.

Brief soll digital verfügbar werden

Der Brief wurde auf einer Auktion der Berliner Autographenhandlung J. A. Stargardt versteigert. Für welche Summe die Klassik Stiftung Weimar den Zuschlag bekam, teilte sie nicht mit. Das Schriftstück soll jetzt erforscht, kommentiert und auf einer Forschungsplattform digital zugänglich gemacht werden.

Hörspiel Johann Wolfgang von Goethe: Torquato Tasso

In Goethes „Torquato Tasso” von 1790 geht es um den „Klassismus“ in der Kunst und die Frage, ob Künstler Träumer oder Sachverständige in Fragen von Liebe und Politik sind. | Mit: Hanns Caninenberg, Getrud Kückelmann, Lola Müthel, Thomas Holtzmann, Mathias Wieman, Ernst August | Hörspielbearbeitung und Regie: Rudolf Noelte | Produktion: SDR 1965

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SWR