Platz 6 (31 Punkte)

Roman. Mit einer Einführung von Diana Athill. Aus dem Englischen von Maria Hummitzsch

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Die Suez-Krise 1956 war für Frankreich und Großbritannien einer der letzten Schlüsselkonflikte der Dekolonialisierung im Nahen Osten. Oberst Gamal Abdel Nasser führte die erste ägyptische Regierung an, die offensiv die nationale Selbstbestimmung und Modernisierung des Landes, u. a. durch Bildungspolitik und Frauenwahlrecht, betrieb. In diesem politisch-gesellschaftlichen Spannungsfeld spielt der Roman.

Ein Trio von Freunden, Ram und Font, zwei abenteuerlustige, doch ziemlich mittellose junge Männer, und Edna, eine jüdische Kommunistin aus wohlhabender Familie, steht mit seinen politischen Überzeugungen zwischen den Fronten: Sie bekämpfen die fortgesetzte britische Präsenz in der Suez-Kanalzone, doch zugleich haben sie unter den autoritären Zügen des Nasser-Regimes zu leiden.

Der Roman vergegenwärtigt viele Genreszenen aus dem ägyptischen Alltag jener Zeit.

Zum Autor:

Waguih Ghali, zwischen 1927 und 1929 in Kairo geboren, studierte in Alexandria, Kairo und Paris Medizin, allerdings ohne Abschluss, und lebte später in Schweden und Deutschland, wo er verschiedenen Berufen nachging. Nachdem er schon Mitte der 50er-Jahre in London gelebt hatte, kehrte er 1966 wieder dorthin zurück. 1964 war bei André Deutsch in London sein Roman Beer in the Snooker Club erschienen. 1969 nahm sich Ghali mit Schlaftabletten in der Wohnung seiner Lektorin und Freundin Diana Athill das Leben. Seine Tagebücher sind posthum erschienen.

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SWR