„Connecting Stories” Kapitel 2 – Back to #MeToo

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Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der MeToo-Bewegung. Die Künstlerinnen Julia Kleinbeck, Lucie Langston und Janne Marie Dauer verarbeiten in diesem Graphic Essay ihre persönlichen Erfahrungen mit der MeToo-Debatte. Von übergriffigen Fahrschul-Szenen und Dick Pics zu Catcalling, die drei nehmen euch mit auf einen Roadtrip der Unsicherheiten auf der Straße.
Gastkünstlerin: Janne Marie Dauer

Graphic Essay "Connecting Stories: Kapitel 2 – Roadtrip" (Foto: ARD Kultur/Lucie Langston, Julia Kleinbeck, Janne Marie Dauer)
Roatrip / #backtometoo II
Sie sind noch immer da, diese täglichen Angriffe im öffentlichen Raum.
Die Verletzungen, die Verwundungen.
Ein Rückspiegel ist nicht nur zum Schminken da.
... sagt mein Fahrlehrer unvermittelt.
Ebenso unvermittelt landet seine Hand zwischen meinen Beinen. Ich zittere.
„Warum habe ich die Hand noch immer am Steuer und kann die Situation doch nicht lenken?”
Dickpics sind ein echtes Phänomen. Kaum Eine* wollte sie, kaum Einer* möchte es gewesen sein. Trotzdem bleiben die Pimmelbilder omnipräsent.
„Dickpic, das – ein umgangssprachliches Kurzwort für ein Penisbild, das über das Internet verschickt wird, aber auch per konventioneller Post versandt oder anderweitig veröffentlicht werden kann, z.B. durch Aufkleber, Poster oder Graffiti.” *Quelle: Wikipedia
Wie ließe sich dieser lästigen ,Aufmerksamkeit‘ begegnen?
Stellen wir unsere Sexualorgane entschieden oder aufgeschlossen entgegen?
Stellen wir IHN zur Rede? Und wenn ja, mit welchen Worten?
Habe ich diese Aufmerksamkeit provoziert? Ist der Rocksaum der Pegelstand dafür, wie sehr mir nachgestellt werden darf?
Habe ich mir ein Dickpic verdient?
Oder ignorieren wir das Gesehene?
...
NEIN!!!
Gehen, gehen.
Weiter gehen.
Der sogenannte „1000 Yard Stare”, mental bin ich schon daheim, vom Blick beschützt.
Anhaften an die Unsichtbarkeit.
Leider noch nicht ganz angekommen.
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AUTOR/IN
SWR