Wettbewerb

Dichten, reimen, rappen, erzählen – In Mainz kämpfen Poetry-Slammer um die RLP-Landesmeisterschaft

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AUTOR/IN
Sara Males

Die besten Slammerinnen und Slammer des Bundeslandes treten im Finale der RLP-Landesmeisterschaft gegeneinander an. Die Stimmen sind so divers wie die Themen, die jungen Slammer*innen adressieren vor allem den Klimawandel, mentale Gesundheit und den Umgang mit Rassismus. Wer am Ende den Titel holt und Rheinland-Pfalz bei den deutschsprachigen Meisterschaften in Bochum vertreten wird, entscheidet sich am Samstag, den 16. September im Frankfurter Hof in Mainz.

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Etablierte Poetry-Slam-Szene in Mainz

Lenny Felling spielt gerne mit Worten und Metaphern. Im letzten Jahr hat er den Meistertitel bei den RLP - den rheinlandpfälzischen - Meisterschaften – geholt, mit seinem Text „Puns ‚n‘ Roses“ – einem Spiel mit Namen von Songs und Musikern.

Dieses Jahr ist Felling in der Rolle des Organisators dabei. Zusammen mit Ken Yamamoto, einem weiteren Poetry-Slammer und dem Literaturbüro Rheinlandpfalz organisiert er  den Wettbewerb, bei dem die besten Künstler und Künstlerinnen der Region gegeneinander antreten werden. In Mainz ist der Poetry Slam schon lange etabliert, es gibt eine sehr große lokale Szene.  

Gestartet auf der kleinen Bühne Fünf Poetry-Slammerinnen und Poetry-Slammer, die heute Gehör finden

Poetry Slams haben viele „Stars“ hervorgebracht. Wir stellen euch fünf berühmte Slammerinnen und Slammer vor, die alle ganz unterschiedlichen Gebrauch von ihrer Kunst machen.

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Auch Nonsens-Texte gehören dazu

Die Künstlerinnen und Künstler schreiben ihre Texte selbst. Feste Regeln gibt es nicht. Man kann dichten, reimen oder rappen, oder einfach erzählen, was in letzter Zeit so passiert ist. Dadurch ergibt sich eine große Bandbreite an Themen und Stilen. 

„Es gibt nicht den einen Schwerpunkt“, sagt Lenny Felling. Häufige Themen seien der Klimawandel, die Klimakrise, aber auch mentale Gesundheit oder Feminismus. „Es gibt aber auch Leute wie mich, die hin und wieder Nonsens-Texte machen, weil das auch einfach zum Slam dazugehört“, ergänzt Felling.

Manche Slammer starteten in Mainz ihre hauptberufliche Karriere

Bei Poetry-Slams entscheidet das Publikum, wer in die nächste Runde geht, per Abstimmung, oder indem für den Favoriten laut geklatscht wird. Die RLP-Meisterschaft fördert gezielt Slammerinnen und Slammer aus der Region. Für manche war das der Beginn ihrer Karriere, z.B. für Indiana Jones von der Rockband Lumpenpack.

Auch Ken Yamamoto, der den Wettbewerb mitgestaltet, stand selbst einmal auf den Mainzer Bühnen. Mittlerweile lebt hauptberuflich vom Poetry Slam. So gibt er Workshops im kreativen Schreiben und liest regelmäßig auf einer Berliner Lesebühne.

Aber auch neue Stimmen gibt es zu entdecken, wie z.B. die Mainzer Slammerin Yasmin Abbas, die sich nicht scheut, die Zuschauer auch mit unbequemen Themen zu konfrontieren, zum Beispiel Identität und Rassismus. 

Poetry Slam kann bei der Suche nach der eigenen Identität helfen

Sich auf die Bühne stellen und loslassen, was einen festhält - das kann helfen mit den eigenen Unsicherheiten und Krisen umzugehen. Und das gerade in einem Alter, in dem man ständig auf der Suche ist nach der eigenen Identität.

Auch Lenny Felling sieht das so: „Ich war mit 20 wesentlich unselbstbewusster als ich es jetzt mit 27 bin. Und ich glaube, dass da vieles auf der Bühne stehen und viel Applaus bekommen, gutes Feedback bekommen, auch dazu beigetragen hat.“ 

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