Nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, erlaubte das ukrainische Kulturministerium einigen männlichen Künstlern, das Land zu verlassen, statt an die Front zu gehen. Der Auftrag: im Ausland von der ukrainischen Sache zu erzählen. Ein solcher Künstler ist auch der ukrainische Regisseur und ehemalige Intendant des Kiewer Left Bank Theaters Stas Zhyrkov. Am Schauspielhaus Zürich inszenierte er nun den antiken Antigone-Stoff, der auf erschütternde Weise von den Gräueltaten in Butscha erzählt.
SWR2-Theaterkritikerin Eva Marburg erlebte einen Abend, der auch über das Theater an sich hinausgehe. Hier seien Menschen auf der Bühne, die Zeugnis ablegen wollen, meint sie. "Man versteht, dass die ukrainischen Künstler*innen auch inszenieren und spielen, um nicht den Verstand zu verlieren; um daran zu erinnern, dass der Krieg weiterhin da ist; um – vielleicht – in der Kunst als Mensch zu überleben."
Mehr Theaterkritik in SWR2
Theater Erschütternd: "Antigone in Butscha" am Schauspielhaus Zürich
Nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, erlaubte das ukrainische Kulturministerium einigen männlichen Künstlern, das Land zu verlassen, statt an die Front zu gehen. Der Auftrag: im Ausland von der ukrainischen Sache zu erzählen. Ein solcher Künstler ist auch der ukrainische Regisseur und ehemalige Intendant des Kiewer Left Bank Theaters Stas Zhyrkov. Am Schauspielhaus Zürich inszenierte er nun den antiken Antigone-Stoff, der auf erschütternde Weise von den Gräueltaten in Butscha erzählt.
SWR2-Theaterkritikerin Eva Marburg erlebte einen Abend, der auch über das Theater an sich hinausgehe. Hier seien Menschen auf der Bühne, die Zeugnis ablegen wollen, meint sie. "Man versteht, dass die ukrainischen Künstler*innen auch inszenieren und spielen, um nicht den Verstand zu verlieren; um daran zu erinnern, dass der Krieg weiterhin da ist; um – vielleicht – in der Kunst als Mensch zu überleben."
Bühne Abgesang auf einen alten Cowboy – Molières Menschenfeind am Staatstheater Mainz
Jan Friedrich inszeniert Jean Baptiste Molières „Der Menschenfeind” am Staatstheater Mainz als Abgesang auf einen Westernhelden. Ein Filmset auf der Bühne, das Publikum zum Hassen. Und dann lauert auch noch hinter der klapprigen Saloon-Tür ein Kamerateam, um die Schleimer und Heuchler zu belauschen.