Breaker Breakdancer (Foto: IMAGO, IMAGO/Nano Calvo; IMAGO/VWPics)

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Battle, Moves und Cypher: Was man über die neue Olympia-Disziplin Breaking wissen sollte

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AUTOR/IN
Carolin Baumgart
Steffen König
Steffen König, Autor und Redakteur, SWR Kultur (Foto: Steffen König)

Von den Straßen New Yorks auf die große Sportbühne: Breakdance beziehungsweise Breaking wird olympisch. Das hat noch kein Tanzsport davor geschafft. Ein Meilenstein für das Breaking, das seinen Ursprung auf den Straßen der Bronx in New York hat. Was man über die neue olympische Disziplin wissen sollte und welche Begriffe im Breaking wichtig werden, erfahren Sie in diesem Glossar.

Das sind die wichtigsten Begriffe und Regeln im Breaking:

Breaking
Breaker, B-Boy, B-Girl
Crew
Moves
Style
Battle
Cypher
Tabus per Handzeichen

Breaking

Breakdance nennt man korrekterweise Breaking. Dabei führen die Tänzer*innen während der instrumentalen Pausen eines Liedes verschiedene Tanzschritte aus.

Breaking ist eine akrobatische Tanzform, die in den 1970er Jahren im New Yorker Stadtteil „The Bronx“ entstanden ist. Die Tänzer*innen tanzten Breaking auch, um ihren Frust über die Lebensumstände in den Ghettos rauszulassen. Die Begriffe Breakdance und Breakdancing sind übrigens von den Medien erfunden.

Breaker, B-Boys und B-Girls

Die Menschen, die den Tanzstil Breaking praktizieren, nennt man B-Boys, B-Girls und Breaker – wobei letzterer der geschlechtsneutrale Überbegriff für alle B-Boys- und B-Girls ist. Das B steht für Breaking. B-Boys und B-Girls sind also Break-Boys und Break-Girls.

Crew

Eine Crew bilden B-Girls und B-Boys, die sich als Team unter einem Crewnamen zusammenschließen. In der Regel sind es Breaker aus der gleichen Region. Es können aber auch Mitglieder aus der ganzen Welt sein.

Gehört man einer Crew an, ist das verpflichtend und offiziell. Man trainiert zusammen, tritt zusammen bei Wettkämpfen an und unterstützt sich gegenseitig.

Moves

Die Moves, also die Tanzbewegungen, kategorisiert man in fünf Bereiche: „Top-Rock“ (Bewegungen im Stehen), „Footwork“ (Schritte am Boden), „Freezes“ (statisch gehaltene Figuren), „Power Moves“ (Drehbewegungen) und „Go Down“ (vom Stehen auf den Boden heruntergehen).

Viele Breaker fügen ihrer Performance noch individuelle Tricks und Flips hinzu, um einzigartig zu sein.

Style

Der Style bezeichnet beim Breaking die individuellen Interpretationen und Repräsentationen der Breaker, also welche Moves und Gesten sie zeigen, wie sie mit der Musik arbeiten und wie sie sich selbst beim Tanzen präsentieren.

Dabei übernehmen B-Girls und B-Boys Performance-Elemente aus verschiedenen Tanzstilen und passen sie an ihren individuellen an.

Battle

Unter Battle versteht man einen Tanzwettbewerb zwischen zwei Tänzern oder Tanz-Crews. Dabei wird nach Kreativität und Fähigkeiten entschieden, wer das Battle gewinnt.

Cypher

Wenn B-Boys und B-Girls einen Kreis bilden und einer nach dem anderen abwechselnd in der Mitte performt, etwa im Zuge eines Battles, dann nennt man das Cypher. In diesem Raum können Breaker frei tanzen, ihre Styles teilen und sich austauschen.

So frei es klingt, gibt es trotzdem ein paar ungeschriebene Regeln, die man kennen sollte, wenn man in den Cypher einsteigt, wie zum Beispiel keine aggressiven Berührungen.

Tabus per Handzeichen

Der Battle-Partner kann den performenden Breaker und der Jury per Handzeichen zeigen, ob etwas gut oder schlecht läuft. Hat der Breaker zum Beispiel einen Move doppelt getanzt, zeigt der Gegner das mit der Fingeranzahl an.

Wenn ein Move geklaut wurde, nennt man das „biting“. Um darauf aufmerksam zu machen, legt der Gegner die Ellbogen aufeinander. Stürzt ein Breaker, ist er „gecrasht“. Das wird mit Klatschen kommentiert. Bei unsauberen Moves schüttelt der Battle-Partner die Hand.

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