SWR1: Geben Sie uns einen kleinen Einblick, damit wir es uns ein bisschen näher vorstellen können.
Hubert Zitt: Künstliche Intelligenz ist seit dem letzten Jahr in aller Munde. Durch ChatGPT sind jetzt plötzlich Dinge möglich, die wir so vorher nicht im Leben hatten. Solche Sachen wurden schon in Science-Fiction-Filmen in den letzten Jahrzehnten gezeigt.
Nehmen wir nur mal "Deep Fakes", dass man mit künstlicher Intelligenz Videos manipulieren kann. So etwas hat Captain Kirk zum Beispiel schon in den 60er Jahren erlebt, dass Videos als Beweismaterial vorgeführt wurden, die offensichtlich gefälscht waren. In der damaligen Zeit konnte man sich das noch nicht vorstellen, wie man Videos fälschen kann. Mittlerweile ist das Realität und auch zu einem Problem geworden. Wir können nicht mehr glauben, was wir sehen - weder bei Bildern noch bei Videos. Dieses Thema gibt's in der Science-Fiction schon länger und das will ich so ein bisschen gegenüberstellen.
SWR1: Technik im Science-Fiction-Film war richtige Zukunftsmusik. Das hat Ewigkeiten gedauert, bis irgendetwas davon umgesetzt wurde, wie zum Beispiel das Sprechen mit dem Computer. Mittlerweile ist die Zeitspanne zwischen Science Fiction und der Wirklichkeit nicht mehr so riesig, oder?
Zitt: Die Frage ist, ob es wirklich Ewigkeiten gedauert hat, das umzusetzen. Diese Science-Fiction-Filme spielen teilweise im 23. Jahrhundert. Und wir haben jetzt praktisch schon die Technik, die die Science-Fiction-Autoren ins 23. Jahrhundert prognostiziert haben. Prinzipiell ist vieles davon meiner Meinung nach schneller Realität geworden als wir vorausgesagt haben. Ich hätte mir in den 80er Jahren zum Beispiel nicht vorstellen können, dass wir mit einer Maschine reden, so wie wir das heute mit Siri oder Alexa tun.
SWR1: Sehen Sie denn künstliche Intelligenz als große Chance oder eher als Gefahr für uns alle?
Zitt: Ich sehe da eine helle und eine dunkle Seite. Künstliche Intelligenz hilft uns auch, unser Leben besser zu machen. Nehmen wir die Medizintechnik. Wir können mit künstlicher Intelligenz Dinge erkennen, die Menschen nicht erkennen, wie zum Beispiel Vorhofflimmern beim Herzen, bevor bei einem Menschen die ersten Symptome auftreten. Auf der anderen Seite gibt es auch die dunkle Seite, dass man damit Giftstoffe oder Waffen herstellen kann.
Informationen zur Vorlesung
Für alle, die bei der Vorlesung nicht dabei sein können, gibt es die Veranstaltung auch im Livestream. Man darf gerne im Kostüm kommen, aber es gibt keinen Dresscode. Reservierungen sind nicht möglich, da es sich um eine Lehrveranstaltung handelt. Der Eintritt ist frei, Spenden zugunsten des Tierheims Zweibrücken sind willkommen.
Weitere Informationen unter startrekvorlesung.de
Die Fakten auf einen Blick:
- Star Trek-Weihnachtsvorlesung am 20. Dezember 2023
- Künstliche Intelligenz: Science vs. Science Fiction
- Audimax der Hochschule in Zweibrücken
- Einlass ins Foyer: ab 18:00 Uhr
- Warm-up mit Diashow: ab 18:30 Uhr
- Beginn der Veranstaltung: 19:00 Uhr, Sternzeit: -299030,7
- Livestream: twitch.tv
- Fernseher: Offene Kanäle in Rheinland-Pfalz
Das Interview führte SWR1 Moderatorin Steffi Stronczyk.