Die Waldbrände in Kanada haben schon eine Fläche von rund 80.000 Quadratkilometern zerstört. Auch die USA waren von den Auswirkungen schon betroffen. Die Rauchwolke hatte zwischenzeitlich New York und Washington erreicht und in einen grauen Schleier gehüllt. Teilweise mussten sogar Schulen wegen der schlechten Luftqualität geschlossen werden. Jetzt ist diese Wolke weiter nach Europa gezogen.
Am Dienstag waren bereits Teile von Portugal durch die Rauchwolke verdunkelt – obwohl die Brandherde 5.000 Kilometer weit entfernt liegen. Jetzt zieht die Wolke weiter. Sie soll am Freitag Deutschland und auch Rheinland-Pfalz erreichen.
Umwelt-Experte Werner Eckert: Der Sahara-Staub schafft so etwas regelmäßig
Im SWR1 Interview erklärt Umwelt-Experte Werner Eckert, dass dieser Transport von Partikeln über so große Distanzen gar nicht ungewöhnlich ist. "Der Staub aus der Wüste Sahara schafft es ja auch regelmäßig ins Amazonasbecken und düngt dort den Wald", sagt Eckert. "So etwas passiert immer dann, wenn der Rauch oder Staub in große Höhen aufsteigt. Nur dort kann er so schnell und weit transportiert werden."
Und ja: Spätestens am Freitag zieht dieser Rauch auch über Deutschland und Rheinland-Pfalz hinweg, das zeigen Satellitenaufnahmen. Viel wird von der Wolke jedoch nicht zu sehen und spüren sein.
So gefährlich ist die Rauchwolke für Menschen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte mit Blick auf die Rauchwolke getwittert: "In ein paar Jahren werden die meisten Bürger wissen, wie schädlich Feinstaub für die Gefäße und das Hirngewebe ist".
Dabei sei das, was wir von der Rauchwolke tatsächlich sehen können, nicht das Gefährliche, sagt Werner Eckert. "Das ist nur Staub, der zum Beispiel den Sonnuntergang rot färben könnte. Das Problem in dieser Wolke ist allerdings der Feinstaub. Das sind ultrafeine Partikel und andere Schadstoffe." Weil diese Stoffe so weit oben in der Luft sind, hat das erst mal keine messbaren Auswirkungen auf unsere Atemluft, erklärt Eckert. Aber er betont auch: Die Belastung durch Feinstaub oder auch Stickoxide produzieren wir immer noch selbst durch unsere Autos.