Waldbrände in Kanada

Rauchwolke zieht über Deutschland

Stand
Moderator/in
Michael Lueg
SWR1-Moderator Michael Lueg
Onlinefassung
SWR1

Seit Wochen brennt in Kanada der Wald. Der Rauch hat schon Städte wie Montreal und New York in dichten Nebel gehüllt. Diese Woche erreicht die Rauchwolke auch Rheinland-Pfalz.

Die Waldbrände in Kanada haben schon eine Fläche von rund 80.000 Quadratkilometern zerstört. Auch die USA waren von den Auswirkungen schon betroffen. Die Rauchwolke hatte zwischenzeitlich New York und Washington erreicht und in einen grauen Schleier gehüllt. Teilweise mussten sogar Schulen wegen der schlechten Luftqualität geschlossen werden. Jetzt ist diese Wolke weiter nach Europa gezogen.

Rauch der kanadischen Waldbrände zieht nach Europa und erreicht Spanien und Portugal
Der Rauch der kanadischen Waldbrände zieht von Nordamerika Richtung Europa und erreicht Portugal und Spanien.

Am Dienstag waren bereits Teile von Portugal durch die Rauchwolke verdunkelt – obwohl die Brandherde 5.000 Kilometer weit entfernt liegen. Jetzt zieht die Wolke weiter. Sie soll am Freitag Deutschland und auch Rheinland-Pfalz erreichen.

Umwelt-Experte Werner Eckert: Der Sahara-Staub schafft so etwas regelmäßig

Im SWR1 Interview erklärt Umwelt-Experte Werner Eckert, dass dieser Transport von Partikeln über so große Distanzen gar nicht ungewöhnlich ist. "Der Staub aus der Wüste Sahara schafft es ja auch regelmäßig ins Amazonasbecken und düngt dort den Wald", sagt Eckert. "So etwas passiert immer dann, wenn der Rauch oder Staub in große Höhen aufsteigt. Nur dort kann er so schnell und weit transportiert werden."

Und ja: Spätestens am Freitag zieht dieser Rauch auch über Deutschland und Rheinland-Pfalz hinweg, das zeigen Satellitenaufnahmen. Viel wird von der Wolke jedoch nicht zu sehen und spüren sein.

So gefährlich ist die Rauchwolke für Menschen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte mit Blick auf die Rauchwolke getwittert: "In ein paar Jahren werden die meisten Bürger wissen, wie schädlich Feinstaub für die Gefäße und das Hirngewebe ist".

Dabei sei das, was wir von der Rauchwolke tatsächlich sehen können, nicht das Gefährliche, sagt Werner Eckert. "Das ist nur Staub, der zum Beispiel den Sonnuntergang rot färben könnte. Das Problem in dieser Wolke ist allerdings der Feinstaub. Das sind ultrafeine Partikel und andere Schadstoffe." Weil diese Stoffe so weit oben in der Luft sind, hat das erst mal keine messbaren Auswirkungen auf unsere Atemluft, erklärt Eckert. Aber er betont auch: Die Belastung durch Feinstaub oder auch Stickoxide produzieren wir immer noch selbst durch unsere Autos.

Mehr Interviews

Niedernhausen

Muss die Weihnachtsgeschichte geändert werden? Ist Rentier Rudolph eigentlich eine Rudolphina?

Ein Tierarzt aus dem Zoo in Karlsruhe behauptet, Rudolph das Rentier ist eigentlich eine Rudolphina. Wir haben das mit der Rentierexpertin Sonja Jost aus Niedernhausen geklärt.

Der Tag in RLP SWR1 Rheinland-Pfalz

Niederfischbach

Florian Klein aus Niederfischbach Der Schornsteinfeger bringt nicht nur am Freitag, den 13. Glück

Ein Schornsteinfeger bringt Glück! Aber warum eigentlich? Wir haben mit dem Schornsteinfeger-Obermeister Florian Klein aus Niederfischbach im Westerwald gesprochen.

Guten Morgen RLP SWR1 Rheinland-Pfalz

Zukunftsforscher Eike Wenzel Zahlen wir in der Zukunft auch den Glühwein bargeldlos?

Der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt geht weiter nicht bargeldlos. Wir haben mit dem Zukunftsforscher Eike Wenzel gesprochen, ob sich das in der Zukunft auch ändern könnte.

Guten Morgen RLP SWR1 Rheinland-Pfalz