Maren Busch startet am 1. Juni nach eigenen Angaben als jüngste hauptamtliche Bürgermeisterin in ihr Amt in der Verbandsgemeinde Diez.
Im SWR1 Interview erzählt Sie uns, wie sich ihr Leben seit der Wahl privat und beruflich verändert hat und lässt uns an ihrem erfrischenden Optimismus teilhaben.
SWR1: Was überwiegt denn gerade, Vorfreude oder Aufregung?
Maren Busch: Eine Mischung aus beidem würde ich sagen, aber doch die Vorfreude ist ein bisschen größer. Ich kann es jetzt, um ehrlich zu sein, kaum noch erwarten. Seit der Wahl ist über ein halbes Jahr vergangen und jetzt will ich auch mal loslegen zu arbeiten.
SWR1: Wie haben Sie denn die letzte Zeit jetzt verbracht? Ganz unruhig wahrscheinlich?
Busch: Zum einen hatte ich schon kleine Hospitationen in der Verbandsgemeinde. Das war auch ganz witzig — ich bin einen Tag mal im Büro gesessen oder einen Tag mit dem kommunalen Vollzug unterwegs gewesen. Außerdem war ich viel in Kontakt mit anderen Bürgermeistern auf Seminaren und Kongressen. Das war sehr vielfältig.
SWR1: Was hat sich seit ihrer Wahl vor einem halben Jahr verändert?
Busch: Eigentlich alles.
Mein Leben hat sich einmal komplett auf den Kopf gestellt.
Ich gehe anders auf Veranstaltungen in der Stadt, gehe anders einkaufen. Ich nehme mir mehr Zeit, weil ich weiß, die brauche ich auch. Viele möchten mit mir sprechen und das ist auch schön, aber das überträgt sich natürlich auch ins Privatleben.
SWR1: Neu im Job, da haben Sie garantiert einige Ziele und Pläne, mit denen sie auch im Wahlkampf schon unterwegs waren. Was wird denn ihr erstes Projekt sein?
Busch: Das allererste Projekt wird tatsächlich sein, erstmal das Haus kennenzulernen.
Ich kann keinerlei Projekte umsetzen, wenn ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht hinter mir habe und wir nicht an einem Strang ziehen.
Deswegen ist das allererste Projekt mit jedem der Mitarbeiter ein Vieraugengespräch zu führen.
SWR1: Jetzt liegen ja manchmal Vorstellungen und Realität doch ein bisschen auseinander — wie groß ist denn ihre Sorge, dass sich der ein oder andere Vorsatz dann doch nicht umsetzen lässt?
Busch: Ich bin mir relativ sicher, dass sich nicht alle Vorsätze von mir umsetzen lassen. Das wäre utopisch, wenn man glaubt, ich werde 100 Prozent alles von dem umsetzen können, was ich möchte. Am Ende ist es immer eine Frage der Priorisierung und wo kriege ich dann auch Mehrheiten im Rat oder wo kriege ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter mich? Sorgen mache ich mir trotzdem nicht.
Ich habe neulich einen Spruch gehört, der lautete: "Sorgen zu haben ist ähnlich so intelligent wie ein Pflaster aufzukleben, bevor man sich geschnitten hat." und so gehe ich jetzt auch ins Amt.
SWR1: Sie klingen fröhlich und optimistisch.
Busch: Ja, das bin ich auch — eigentlich immer.
SWR1: Wie wird denn Ihr erster Arbeitstag aussehen?
Busch: Ich habe tatsächlich neben Dingen, die zu jedem neuen Job gehören, wie IT einrichten et cetera, heute auch schon den ersten Außentermin. Ich darf auf einer Diamantenen Hochzeit Glückwünsche überreichten. Ansonsten, wie man sich den ersten Arbeitstag überall anders vorstellt, die ersten Besprechungen und dann ist der Tag wahrscheinlich auch schneller rum, als ich schauen kann.
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Michael Lueg.
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