Maren Busch steht auf der alten Lahnbrücke in Diez neben einem ihrer Wahlplakate. (Foto: SWR)

Überraschungssieg im ersten Wahlgang

Verbandsbürgermeisterin mit 26: Maren Busch aus Diez

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Constantin Pläcking
SWR-Reporter Constantin Pläcking aus dem Studio Koblenz. (Foto: SWR)

Es war eine Überraschung: Bereits im ersten Wahlgang gewinnt Maren Busch (parteilos) die Wahl zur Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Diez. Was treibt die 26-Jährige an?

Als Maren Busch am Montag nach der Wahl durch Diez läuft, wird ihr erstmal gratuliert. Unterstützerinnen umarmen sie. Die 26-Jährige bedankt sich. Doch auch einen Tag nach dem überraschenden Wahlsieg kann sie es eigentlich noch überhaupt nicht fassen: "Ich glaube, so richtig angekommen, ist es noch nicht", sagt sie.

"Das steht natürlich auch dafür, dass viele Menschen eine hohe Erwartung an mich haben und der möchte ich natürlich auch gerecht werden."

Sie weiß, so ein Wahlsieg im ersten Wahlgang, das bedeutet Vorschusslorbeeren: "Einerseits hatte mich niemand auf dem Schirm, andererseits ist es jetzt doch so eindeutig. Das steht natürlich auch dafür, dass viele Menschen eine hohe Erwartung an mich haben und der möchte ich natürlich auch gerecht werden."

Wahlsieg wurde gebührend gefeiert

Auch wenn man es der 26-Jährigen am Montag danach nicht ansieht: Sie hat nur zwei Stunden geschlafen. So ausgelassen habe sie mit ihren Unterstützern in einer Kneipe in Diez nach dem Wahlsieg gefeiert. Über 100 Menschen hätten auf sie gewartet und ihr minutenlang applaudiert. Darüber habe sie sich sehr gefreut.

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Die Verbandsgemeinde Diez hat eine neue Bürgermeisterin. Die 26-jährige Maren Busch aus Diez konnte bei der Wahl die absolute Mehrheit erringen.

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Maren Busch ist in Birlenbach aufgewachsen und lebt jetzt in Diez. Sie studierte bis 2017 Wirtschaftspsychologie. Bis jetzt ist sie im Personalmanagement einer Immobilienfirma in Limburg beschäftigt. Ihre Erfahrungen aus ihrem Beruf als Personalerin will sie auch im Amt als künftige Bürgermeisterin einbringen. Sie will den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung zuhören und ihre Ideen ernst nehmen, sagt sie.

Alter sei ein Vorteil gewesen

Im Wahlkampf hat Busch betont, dass ihr Alter ein Vorteil sei - gerade bei der Digitalisierung. Das mache sie bereits teilweise beruflich, außerdem sei sie ein "Digital Native". Trotzdem sei ihr Alter im Wahlkampf immer wieder Thema gewesen.

Sie sei sehr heimatverbunden und habe sich schon länger engagiert, vor allem in Vereinen und in der Kirche. Vielleicht hängt damit auch ihr Überraschungserfolg zusammen. Busch scheint in der Verbandsgemeinde gut vernetzt, sie hat viele Menschen getroffen und darüber auf ihrer Webseite geschrieben. Außerdem glaubt sie, dass sie durch ihre Kandidatur und den Sieg viele jüngere Menschen wieder für die Kommunalpolitik begeistert habe.

Digitalisierung und Klimaschutz sind wichtige Themen

Im Juni 2023 beginnt die Amtszeit der 26-Jährigen. Nachdem sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung kennengelernt hat, möchte sie die Digitalisierung in der Verbandsgemeinde vorantreiben. So soll man beispielsweise einen Angelschein digital beantragen können.

Auch der Klimaschutz sei ihr wichtig. Viele Menschen würden sich schon in Sachen Nachhaltigkeit in der Gemeinde engagieren. Die wolle sie an einen Tisch holen. "Wir sprechen, wenn wir über die Klimakrise sprechen, auch über Krisenprävention", sagt Busch. Da möchte sie enger mit Feuerwehr und THW zusammenarbeiten, um den Katastrophenschutz zu stärken.

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