Streit, Mobbing, Familienkonflikte

Für alle Probleme da: Ehrenamtliche Mediatoren an Schulen

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Hanns Lohmann
Hanns Lohmann (Foto: SWR)
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SWR1

An Schulen kann es schnell zu Konflikten kommen. Für Streits, Mobbing oder Probleme zu Hause wird dann eine Lösung gesucht, zum Beispiel mit einem Mediator.

SWR1 Hörer Siegfried Klopsch aus Frankenthal hat die Ausbildung zum Mediator gemacht und arbeitet nun ehrenamtlich in der Integrierten Gesamtschule Ludwigshafen Oggersheim. Dort schenkt er Schülerinnen und Schülern seine Zeit, indem er schlichtet, tröstet und berät.

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SWR1: Mit welchen Sorgen und Nöten kommen die Kinder zu Ihnen? 

Siegfried Klopsch: Das ist ganz unterschiedlich. Es geht um Hänseleien, körperliche Angriffe, Sachbeschädigungen, interkulturelle Geschichten, Störung im Unterricht. 

SWR1: Also alles, was so passiert im normalen Schulalltag. Und wie können Sie dann helfen, was möglicherweise eine Lehrkraft oder ein Schulsozialarbeiter nicht so gut kann? 

Klopsch: Wir geben den Kindern viel Zeit, so viel Zeit wie sie benötigen, um in einem vertraulichen Gespräch über all ihre Probleme zu reden. Der Bogen ist groß, das geht von "der hat mir ein Schulmäppchen geklaut" bis über "der Hund muss eingeschläfert werden" bis zu schwierigen Geschichten, wenn es zu Hause nicht mehr stimmt, wenn die Eltern in Trennung leben. Dann können die Kinder zu uns kommen, ihr Herz ausschütten und wir versuchen, gemeinsam mit ihnen im Gespräch einen Weg zu finden, wie sie damit umgehen können. 

SWR1: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, so ein Ehrenamt anzutreten? 

Klopsch: Das ging damals über die Zeitung. 2014 haben meine damalige Frau und ich uns gemeldet und haben uns dort zu Schulmediatoren ausbilden lassen. 

SWR1: Das ist eine richtige Ausbildung – woraus besteht sie, was machen Sie da? 

Klopsch: Es geht über 90 Stunden in zwei Blöcken und wird geleitet von Leuten, die auch eine Ausbildung haben in der Richtung. Das sind Coaches, wenn Sie es neudeutsch formulieren wollen. Wenn die Ausbildung zu Ende ist, verpflichten wir uns für eine gewisse Zeit, an Schulen tätig zu sein. Mindestens einmal die Woche. 

SWR1: Wir haben schon des Öfteren gehört, dass das ehrenamtliche Helfen und das Kümmern um andere Menschen auch denjenigen zufriedenstellt, der es macht. Also in dem Fall auch Sie – ist das so?

Klopsch: Es schafft eine gewisse innere Zufriedenheit. Man fühlt, wie man weiterkommt: Man sieht es ja auch an den Reaktionen der Schüler und Kinder, schlussendlich auch an denen der Lehrerschaft. Sie sagen, unser Unterricht wird ruhiger. Also da gibt es viele positive Rückmeldungen.

Das Gespräch führte SWR1 Moderator Hanns Lohmann.

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