Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir uns in ein paar Jahren selbst mit Energie versorgen, dass wir die Energie nicht aus Diktaturen beziehen, sondern dass diese Wertschöpfung bei uns hier vor Ort bleibt.
Fighters for Future: Klimaschutz wird zum Wettbewerb
Es ist ein Spiel, ein Wettkampf – und im Gemeindeblatt gibt es dazu eine Tabelle wie bei der Bundesliga! Dettingen unter Teck hat eine gemeinsame Challenge: Wer macht hier mehr Klimaschutz? Jeder der 6.300 Einwohner kann mitspielen. Dafür lässt man sich im Rathaus als "Fighter for Future" registrieren, denkt sich einen Spieler- oder Team-Namen aus – und los geht's.
Viele Punkte lassen sich ganz einfach im Alltag sammeln:
- Einmal mit dem Fahrrad im Ort unterwegs sein: 10 Punkte
- Einmal vegetarisch kochen: 10 Punkte
- Second-Hand-Klamotten kaufen: 50 Punkte
- Ein Balkonkraftwerk installieren und betreiben: 50 Punkte
- Eine Fernreise mit der Bahn unternehmen: 100 Punkte
Jede Aktion dokumentieren die Spieler mit einem Handy-Foto. Das schicken sie ins Rathaus an den Klimamanager.
Zwei Familien im Spielrausch
Zwei Familien in zwei Doppelhaushälften sind schon voll im Spielrausch: Regine, Jens, Melanie und Steffen machen aus dem Klimaschutz eine Art Wettbewerb. Wer schafft es, die meisten Punkte zu sammeln?

Auch wenn es die Familien trotz des Spiels nicht schaffen, ihren CO2-Ausstoß auf null zu bringen: Familienvater Steffen findet:
Der Langsamste beim Marathon ist immer noch schneller als der, der zu Hause geblieben ist. Und so ists beim Klimaschutz auch: Wenn man gar nichts macht ist es immer noch schlechter, als wenn man ein bisschen was macht.
Menschen für Klimaschutz begeistern, statt zu nerven

Die Idee "lieber spielen statt predigen" hatte der Klimaschutzmanager von Dettingen, Michael Christ. Er hat sich vorgenommen:
...dass ich keine Klimaangst, sondern Klimahoffnung wecke. Dass ich die Leute motiviere, Mut mache und zeige, dass Klimaschutz auch Spaß macht und dass man selber davon profitieren kann.
Dettingen unter Teck, der kleine Ort am Rand der Schwäbischen Alb, ist in Sachen Klimaschutzkonzepte gut unterwegs: Die Gemeinde hat seit 2000 den Energieverbrauch in ihren Einrichtungen um 30 Prozent senken können. Bei der Straßenbeleuchtung konnte der Verbrauch sogar um zwei Drittel reduziert werden. Geplant ist ein großer Bürgersolarpark. Zudem unterstützt Dettingen den Klimaschutzpakt des Landes Baden-Württemberg.
Die Dettinger interessieren sich offenbar auch privat überproportional für zukunftstaugliche Heizungen, Photovoltaik und energiesparende Sanierungen: Pro Einwohner gibt es hier nämlich jedes Jahr vier mal mehr Klimaschutzberatungen als zum Beispiel in Tübingen.