Das literarische Quadrat

SWR1 Buchtipp: "Eine ganz dumme Idee" von Fredrik Backman

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AUTOR/IN
Katharina Fuß

Ein Bankraub, ein Geiseldrama, ein Pistolenschuss. Damit beginnt der Roman von Fredrik Backman. Was sich nach einem Krimi oder Thriller anhört, ist aber alles andere als das. Es ist viel mehr ein warmherziger Roman über eine Gruppe fremder und völlig unterschiedlichen Menschen, die sich über eine Geiselnahme alle sehr nahe kommen.

Um was geht es im Roman »Eine ganz dumme Idee«?

Die Ereignisse spielen in einer Kleinstadt in Schweden. Es ist ein Tag vor Silvester und mehrere Menschen besichtigen eine Wohnung. Doch die Besichtigung endet in einer Geiselnahme, weil ein schlecht organisierter Bankräuber, dessen Überfall davor mehr als schief lief, zufällig in diese Gruppe gerät.

Der Roman hat mehrere Handlungsebenen. Zum einen erzählt er die Geschichte über eine kuriose Geiselnahme, zum anderen aber auch das Schicksal jedes einzelnen Protagonisten, von denen jeder an einem Wendepunkt in seinem Leben steht. Und dann gibt es noch eine Ebene, in der das Schicksal der beiden Polizisten, die zur Geiselnahme gerufen werden, eine Rolle spielt. Außerdem geht es darum, wie ein Selbstmord von einer Brücke zehn Jahre zuvor alle und alles in der Geschichte irgendwie verbindet.

Warum sollte man das Buch »Eine ganz dumme Idee« unbedingt lesen?

Man sollte den Roman lesen, weil er einem gut tut, auch wenn es nicht nur eine positive Geschichte ist, sondern vielmehr auch viele schwierige Lebenslagen darin eine Rolle spielen.

Es ist zum einen lesenswert, weil Fredrik Backman eine liebevolle und zugleich humorvolle Art zu schreiben hat, die einen zum Nachdenken und zum Lachen bringt. Und zum anderen, weil die Geschichte so viele Wandlungen und skurrile kleine Erzählstränge hat, dass man gut abtauchen kann.

Das Besondere an dem Roman ist, dass man nicht sofort alle Zusammenhänge begreift, sondern diese einem nach und nach überraschend aufgezeigt werden. Das Buch hat auch viele ernste Themen, wie psychische Probleme und Selbstmord, allerdings gut im Kontext eingebunden und so erzählt, wie diese Dinge eben jeden von uns im Leben auch betreffen und bewegen können. Die Protagonisten im Roman sind teilweise verrück und können einen als Leser auch nerven, trotzdem findet man sich dann aber doch in dem ein oder anderen wieder.

Wie der Titel es verrät, dreht sich in dem Buch vieles um dumme Ideen und wie der Autor auch selbst schreibt, geht es hauptsächlich um "Idioten". Aber das Wesentliche was der Leser dabei rausziehen kann, ist, dass wir vielleicht alle manchmal Idioten sind und dumme Ideen haben.

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Katharina Fuß