Hitparade 2016 | Die Statistik

Künstler gehen von uns, aber die Musik bleibt

Stand
AUTOR/IN
Ramona Schreyer
Enno Osburg

Hitparaden-Zeit, das ist auch immer der Moment für so etwas wie einen ersten, musikalischen Jahresrückblick. Und hier entscheiden ganz alleine Sie, die SWR1 Hörer. Wie Sie das Jahr Revue passieren lassen, lässt sich besonders gut an den Platzierungen der verstorbenen Künstler im Vergleich zum Vorjahr ablesen. Und da hatten wir ja leider von Glenn Frey (Eagles) über Peter Behrens (Trio) bis zu Roger Cicero einige Abschiede zu verkraften.

Der Mann, der die Erde nie ganz verlassen wird

So hinterlässt zum Beispiel David Bowie als vielleicht größter, dieses Jahr verstorbener Künstler eine Lücke, die die Baden-Württemberger scheinbar mit seiner unsterblichen Musik füllen wollen. So machte "Heroes" 161 Plätze gut und ordnet sich jetzt auf Platz 71 ein. "Life on Mars?" hat sich sogar um 542 Plätze verbessert. Der Song verlässt die Tausender Ränge und springt auf Platz 580. Aber das alles ist nichts gegen "Starman". Letztes Jahr nicht einmal mehr in der Hitparade zu hören gewesen, überholt das Lied dieses Jahr ganze 1.068 andere Stücke und findet sich jetzt auf Platz 497 wieder.

David Bowie (Foto: Pressestelle, EMI)
David Bowie

Prince Comeback in der Hitparade

Und auch an Prince wollen sich die SWR1 Hörer offenbar mit Hilfe seiner Musik erinnern. "Purple Rain" macht fast 100 Plätze gut und springt von 143 auf 48. Genauso feiert "When Doves Cry" im Todesjahr des Künstlers sein Comeback in der Hitparade. 2015 nicht mehr im Kreis der gespielten Songs gewesen, verbessert es sich dieses Jahr um 797 Plätze und landet damit auf dem 985. Rang.

Prince live (Foto: Warner Music Germany)
Prince

Die Hörer erinnern sich an mehr als nur die Musik

Es fällt auf, dass die Hitparadler sich jedes Jahr sehr genau überlegen, was sie bewegt und was sie hören wollen. Sogar das Ableben bekannter Persönlichkeiten, die selber nicht viel mit Musik zu tun hatten, scheinen Einfluss auf Platzierungen zu haben. So könnte der Tod Muhammad Alis einige Hörer dazu bewogen haben für "In Zaïre" von Johnny Wakelin zu stimmen. Der Song, den Wakelin zu Ehren von Alis legendärem Kampf "Rumble in the jungle" schrieb, schaffte es zwar am Ende mit Platz 1.880 doch nicht in die Riege der gespielten Songs, war aber im Gegensatz zum letzten Jahr immerhin wieder in den Top 2.000 vertreten.

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Und sie läuft und läuft und läuft: Seit inzwischen drei Jahrzehnten ist sie eine Institution in Baden-Württemberg. Die SWR1 Hitparade! Jedes Jahr im Herbst ist es wieder soweit.

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Ramona Schreyer
Enno Osburg