Zehnkampf: Niklas Kaul vom USC Mainz (Foto: IMAGO, Imago Images / Beautiful Sports)

Was geht bei der Leichtathletik-WM in Budapest?

Zehnkämpfer Niklas Kaul und die zwei Schlüsseldisziplinen

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Marius Zimmermann
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Zehnkampf-Europameister Niklas Kaul fiebert der Leichtathletik-WM in Budapest entgegen. Mit SWR Sport spricht er über zwei Knackpunkte im Wettkampf und darüber, wer sein Top-Favorit ist.

Die heiße Phase vor der Leichtathletik-WM in Budapest (19. bis 27 August) beginnt. Niklas Kaul vom USC Mainz gehört im Zehnkampf zum Kreis der Medaillenkandidaten, der 25-Jährige geht als amtierender Europameister an den Start.

Sein Abschneiden in Budapest hängt für Kaul vor allem an zwei Disziplinen. "Wenn Top-Bedingungen herrschen, ist die körperliche Verfassung so, dass ich mehr Punkte machen kann als letztes Jahr in München (Anm. d. Red.: 8.545 bei seinem EM-Titel). Aber am Ende ist es Zehnkampf. Und es wird wahrscheinlich an den zwei langen Würfen hängen. Wirft man gut Speer, wirft man gut Diskus, ist eine wirklich gute Punktzahl drin", erklärt Kaul. Heißt im Umkehrschluss aber auch: "Passt das nicht so, sind halt auch ganz schnell mal 200 Punkte weg."

Heim-EM schlägt WM in Eugene

Für Kaul, der zuletzt viel im Technikbereich gearbeitet hat, steigt die Vorfreude nun spürbar. "Ich kann keine einzelne Disziplin rauspicken, ich habe einfach Bock auf Zehnkampf", so der Weltmeister von 2019. Damals hatte sich Kaul in Doha nach einer spektakulären und unerwarteten Aufholjagd zum König der Athleten gekrönt.

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Drei Jahre später bei der WM in Eugene/USA wurde Kaul beim Sieg des Franzosen Kevin Mayer "nur" Sechster. Damals lag der Fokus jedoch auf der EM, die nur drei Wochen später in München ausgetragen wurde. "Die Situation in Eugene war damals schwierig. Rein sportlich sagt man, die WM ist wichtiger. Aber emotional war letztes Jahr klar: München, Heim-EM, da wird der Fokus drauf liegen", sagt Kaul.

Kaul "nur" auf Rang neun des Jahres-Rankings

Jetzt ist die Ausgangssituation eine bessere. "Dieses Jahr ist eben nur dieses eine Großereignis mit der WM. Da kann man sich voll fokussieren, das macht die Situation etwas einfacher", so Kaul. Voller Fokus also auf einen Top-Wettkampf - mit dem Ziel, aufs Treppchen zu kommen?

Kaul würde Budapest natürlich am liebsten mit einer Medaille dekoriert wieder verlassen. Der Mainzer weiß jedoch um die starke Konkurrenz. Mit seinen 8.484 Punkten und dem Sieg beim Mehrkampf-Meeting im Ratingen im Juni liegt er in diesem Jahr aktuell auf Rang neun der Welt.

Kaul: "Leo Neugebauer ist der Top-Favorit"

Wenn es um die Konkurrenz bei der Medaillenvergabe geht, führt für Kaul an seinem Landsmann Leo Neugebauer kein Weg vorbei. Der 22-Jährige von der LG Leinfelden-Echterdingen hatte im Juni sensationell den deutschen Rekord von Jürgen Hingsen gebrochen. Der College-Student erzielte bei bei den NCAA Division Championships 8.836 Punkte und damit vier mehr als Hingsen 1984.

"Leo ist für mich ganz klar Top-Favorit auf den WM-Titel. Er ist der Beste in diesem Jahr. Mit einer Punktzahl, mit der man im Normalfall eine WM gewinnt."

Gleichzeitig müsse man aber die Leistungsdichte in der Weltspitze berücksichtigen. "Es sind viele Athleten da, die 8.600 Punkte plus machen können. Von daher wird es echt spannend." Und zur Spannung möchte auch Niklas Kaul gerne beitragen.

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