Serhou Guirassy (VfB) und Deniz Undav (VfB) beim Torjubel

Fußball | Bundesliga

Dank Sturm-Duo Guirassy & Undav: Stuttgart festigt Platz drei

Stand
REDAKTEUR/IN
dpa
Sophie Salmen

Erstmals standen Serhou Guirassy und Deniz Undav beim VfB Stuttgart gemeinsam in der Startelf. Und die beiden Stürmer entschieden beim 2:0-Sieg die Partie gegen Werder Bremen.

Deniz Undav und Serhou Guirassy fielen sich nach dem nächsten Stuttgarter Coup in die Arme. Die beiden Torjäger führten den VfB bei ihrem ersten gemeinsamen Startelf-Einsatz am Samstag zu einem 2:0 (1:0) gegen Werder Bremen und hielten die Schwaben damit in der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga. "Wir haben uns gesucht, wir haben uns verstanden. Wir waren oft gefährlich", sagte Undav bei SWR Sport nach dem Spiel zur Zusammenarbeit mit Sturmpartner Guirassy. "Im nächsten Spiel müssen wir versuchen, einfach mehr zu schießen und mehr Tore zu machen."

Undav, der einst in der Werder-Jugend aussortiert worden war, belohnte einen überlegenen Auftritt der Gastgeber zunächst mit der Führung (17. Minute). Guirassy sorgte mit einem verwandelten Foulelfmeter für die Entscheidung (75.). Trainer Sebastian Hoeneß lobte sein dynamisches Duo ausdrücklich: "Es sind zwei spielerische Stürmer, die sich wunderbar ergänzen. Es macht Spaß, ich freue mich auf mehr."

Undav trifft gegen Ex-Klub

Vor 54.500 Zuschauern in der ausverkauften Arena hatte der VfB-Trainer - auch abgesehen von den beiden Torjägern Guirassy und Undav - seine Anfangself offensiv ausgerichtet. Undav, unweit von Bremen aufgewachsen, hatte bei Werder einst schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Als Jugendlicher hatte sich der Angreifer nicht durchsetzen können und seine Profi-Hoffnungen zwischenzeitlich aufgegeben. "Gegen den Verein, wo ich angefangen habe, ein Tor gemacht und gewonnen zu haben, ist natürlich ein schönes Gefühl", sagte Torschütze Undav. "Ein besseres Gefühl als sonst." Am Ende seien die drei Punkte aber am wichtigsten.

Warum er als Leihgabe aus der Premier League für die Schwaben so wertvoll ist, zeigte Undav auch in diesem Spiel wieder eindrucksvoll. Gemeinsam mit Guirassy und seinen Offensivkollegen kreierte Undav eine überzeugende Aktion nach der anderen. Nur das Tor fehlte. Auch Guirassy verpasste mehrmals die Führung, einmal nach mehreren Doppelpässen mit Undav (11.). Dann war aber Zeit für Stuttgarter Torjubel: Undav stocherte den Ball über die Linie. Kapitän Waldemar Anton hatte Werder-Keeper Michael Zetterer geprüft, der hatte den Ball abprallen lassen.

Stuttgart verpasst weiteres Tor vor der Pause

Selbstbewusst beherrschten die Gastgeber die Partie, machten aber bei weiteren guten Chancen lange Zeit nicht das zweite Tor. Ein Treffer von Guirassy zählte wegen Abseits wenige Minuten nach dem 1:0 nicht (21.), aus spitzem Winkel rollte Guirassys Abschluss kurz vor dem Seitenwechsel knapp vorbei (40.). Undav scheiterte vor dem Pausenpfiff noch mit einem Distanzschuss (45.). "Wir hätten ein bisschen mehr schießen können als zu zocken", gab Undav nach der Partie auf die Frage zur fahrlässigen Chancenverwertung unumwunden zu.

Auch Coach Sebastian Hoeneß schlug in eine ähnliche Kerbe. "Wir gewinnen ein Spiel gegen Werder Bremen zu Null, am Ende auch verdient. Es gibt viele Dinge, über die man sich freuen kann", zeigte sich der Trainer zufrieden. "Trotzdem hätten wir es uns einen Tick leichter machen können, in dem wir deutlicher führen zur Halbzeit. Wir waren nicht zielstrebig genug." Am Ende hätte es "mindestens 2:0, wenn nicht sogar 3:0 stehen müssen".

Guirassy macht vom Elfmeterpunkt den Deckel drauf

Denn nach dem Seitenwechsel wurde es gleich wieder gefährlich vor dem Werder-Tor: Guirassy, der Top-Torjäger der Schwaben, ließ bei seinem ersten Startelf-Einsatz nach seiner Muskelverletzung und den Strapazen seiner Länderspielreise die nächsten großen Möglichkeiten ungenutzt (51./61.). Erst beim Elfmeter blieb Guirassy dann gewohnt cool und verwandelte zentral zum 2:0.

Der Torschütze selbst war nach Ansicht von Schiedsrichter Bastian Dankert vom eingewechselten Niklas Stark gefoult worden. Die Bremer protestierten eindringlich. VfB-Nationalspieler Chris Führich war vor der Szene draußen behandelt worden und bekam ausgehend von Werder-Torhüter Michael Zetterer den Ball. "Ich habe den Spieler gar nicht gesehen. Es ist extrem unglücklich. Ich finde es ein bisschen unfair", sagte Zetterer zu der Situation, die den 2:0-Endstand und den Sieg des VfB besiegelte.

VfB Stuttgart am Mittwoch im Pokal gegen Dortmund

Das derzeitige Überraschungsteam der Fußball-Bundesliga festigte durch den Heimsieg seinen dritten Tabellenplatz hinter Bayer Leverkusen und Bayern München und stimmte sich erfolgreich auf das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Borussia Dortmund ein (Mittwoch, 20:45 Uhr). Und mit nun 30 Punkten hat der VfB in der Bundesliga-Tabelle nur drei weniger als in der gesamten vergangenen Saison.

Stand
REDAKTEUR/IN
dpa
Sophie Salmen