Beim VfB Stuttgart herrschte nach der Pleite in Berlin große Enttäuschung (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Fußball | Bundesliga

Frust beim VfB Stuttgart: "Gegen so einen Gegner haben wir immer Probleme"

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Johann Schicklinski

Es war keine gute Woche für den VfB Stuttgart: Im DFB-Pokal wurde das Endspiel verpasst, in der Bundesliga setzte es eine Pleite beim Schlusslicht Hertha BSC. Damit stehen die Schwaben unter großem Druck.

Wieder einmal hat der VfB Stuttgart in einem Kellerduell verloren und einem schon fast abgeschlagenen Gegner neues Leben im Abstiegskampf eingehaucht. Bereits Ende Februar reisten die Schwaben als Tabellen-14. mit dem Rückenwind eines Sieges (3:0 gegen Köln) zum FC Schalke 04 und hatten die Chance, den Gegner auf neun Punkte zu distanzieren. Das Resultat: eine 1:2-Niederlage nach einer schwachen Leistung. Nun musste der VfB zur Hertha und hätte den Hauptstadtklub ebenfalls auf neun Punkte distanzieren können - und das bei dann noch drei ausstehenden Spielen. Es setzte allerdings wieder eine 1:2-Pleite.

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In Berlin waren zwei Dinge offensichtlich: Stuttgart ist hinten immer für dumme Gegentore gut. Und in der Offensive tut sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß gegen kämpferische und aggressiv verteidigende Gegner äußerst schwer.

Borna Sosa: "Wir haben die Dinge nicht mit Überzeugung gemacht"

Das sah auch Linksverteidiger Borna Sosa so. "Meiner Meinung nach haben wir Spieler, die besser sind, wenn sie Platz haben", analysierte der Kroate. Den gab es gegen die kompakten Berliner nicht. "Wenn wir gegen so einen Gegner spielen wie Hertha, der mit zehn Mann verteidigt, haben wir immer Probleme. Das ist ein Fakt, glaube ich." Die Pleite, so Sosa weiter, habe auch mit der Mentalität zu tun: "Wir haben die Dinge nicht mit Überzeugung gemacht." Deshalb forderte der 25-Jährige "Wir müssen darüber reden."

Das sollten Sosa und Co. schnell tun. Denn die Ausgangslage im Abstiegskampf hat sich für den VfB Stuttgart am Wochenende deutlich verschlechtert. Die Schwaben fielen durch den Erfolg von Schalke 04 auf den Relegationsrang zurück, zudem ist Hertha BSC wieder auf drei Punkte dran. Noch dazu siegte Konkurrent Hoffenheim und ist jetzt vier Zähler voraus. Und das drei Spieltage vor Saisonende.

Josha Vagnoman: "Die letzte Überzeugung hat uns gefehlt"

Trotzdem forderte Rechtsverteidiger Josha Vagnoman: "Wir müssen positiv bleiben, auch wenn wir einen großen Schritt hätten machen können. Das war ein Rückschlag. Wir kassieren zwei Standardtore - und dann steht Hertha hintendrin. Da ist es schwer durchzukommen. Die letzte Überzeugung hat uns gefehlt."

Sebastian Hoeneß: "Das wird uns nicht umwerfen"

Auch Trainer Hoeneß wirkte gefangen in einer Mischung aus Frust und Trotz. "Das ist für uns ein Ergebnis, das weh tut, aber uns nicht umwerfen wird", sagte er. Frischer und griffiger müsse man sich nun im Saison-Endspurt präsentieren, forderte der VfB-Coach.

Vor diesem gibt es auch zwei Aspekte, die Hoffnung machen: Zum einen hat Stuttgart es in den verbleibenden drei Partien mit Gegnern zu tun, die selbst für aktiven Fußball und nicht für "Catenaccio" stehen: Bayer Leverkusen, Mainz 05 und die TSG Hoffenheim sind eher für eine aktive Spielweise bekannt. Es sollte wieder mehr Platz für Sosa und seine Kollegen geben.

Stuttgart, Heidenheim, Kaiserslautern, Mainz, Hoffenheim, Freiburg,

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Sosa: "Wir sind nicht in der schlechtesten Situation"

Ein weiterer Mutmacher ist die Tabellenkonstellation: 28 Punkte und Platz 16, zwei Zähler hinter Schalke 04 auf dem 15. Platz, lassen alle Möglichkeiten. "Wir sind nicht in einer guten Situation, aber wir sind auch nicht in der schlechtesten Situation. Wir müssen zusammenbleiben und probieren, mehr Punkte zu holen", sagte Sosa. Und auch Hoeneß gab sich kämpferisch: "Wir haben noch zwei Heimspiele und alle Chancen, die Klasse zu halten."

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Johann Schicklinski