Martin Müller bei einer Mitgliederversammlung des KSC (Foto: IMAGO, IMAGO / Carmele/tmc-fotografie.de)

Fußball | 2. Bundesliga

Juristisches Nachspiel: War Abwahl von KSC-Vizepräsident Müller rechtens?

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Rebekka Plies
Ein Bild von Rebekka Plies (Foto: SWR, Patricia Neligan)

Seit der Mitgliederversammlung des Karlsruher SC am 29. Februar ist Martin Müller nicht mehr Vizepräsident. Jetzt findet nach der Abwahl eine Anhörung vor Gericht statt.

Die Vereinsführung des Karlsruher SC kommt nicht zur Ruhe. Knapp einen Monat nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung, bei der Martin Müller als Vizepräsident des Vereins mehrheitlich abgewählt wurde, treffen sich die Parteien nun vor Gericht wieder. Ein KSC-Mitglied stellt die Rechtmäßigkeit der Abwahl in Frage. Zuerst hatten die Badischen Neuesten Nachrichten berichtet.

Anhörungstermin vor dem Landgericht Karlsruhe

Am Dienstag findet der Anhörungstermin vor dem Landgericht Karlsruhe statt. Laut einem Gerichtssprecher kommt der Antrag auf einstweilige Verfügung aus dem Unterstützerkreis von Ex-Vizepräsident Martin Müller. Der Antragsteller stellt unter anderem die Form der Abwahl in Frage. Die außerordentliche Mitgliederversammlung hatte online stattgefunden. Rund 61 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder stimmten für den Abwahlantrag.

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Gerichtsverhandlung muss einige Fragen zu Mitgliederversammlung des KSC klären

Der Kammer liege ein umfangreicher Schriftsatz vor, daraus ergäben sich einige Fragen, so der Sprecher des Landgerichts. Diese sollen beim Termin kommende Woche behandelt werden. Wann eine Entscheidung über den Antrag getroffen werden kann, ist derzeit noch offen. Davon hängt auch ab, wie es mit Nachfolge für das Amt weitergeht.

KSC-Präsident wünscht sich Ruhe für den Verein

Der Präsident des Karlsruher SC Holger Siegmund-Schultze kritisiert gegenüber dem SWR, dass die Mehrheitsentscheidung der Mitglieder von Einzelnen nicht akzeptiert wird.

Dem Antragsteller scheint die Gemeinschaft unseres Verein völlig gleichgültig zu sein. Ich kritisiere natürlich, dass nachdem eine basisdemokratische Entscheidung getroffen wurde, jemand sein Eigeninteresse über das des Vereins stellt.

Die juristische Einschätzung, wie er die Erfolgschancen des Antrags sieht, wolle er den Experten überlassen. Aus seiner Sicht wäre es ungut für den Club, wenn es nochmal eine Veränderung der Situation geben würde.

Abwahl von Vizepräsident Müller ging langer Führungsstreit voraus

Für die Neubesetzung des Vizepräsidenten-Postens hat der KSC noch Zeit. Binnen drei Monaten muss die Nachfolge von Müller in einer weiteren Mitgliederversammlung bestimmt werden. Zuletzt hatten mehrere Kandidaten ihr Interesse bekundet.

Nach unserer Satzung müssen wir eine Nachfolge innerhalb von drei Monaten bestimmen. Ich gehe davon aus, dass wir im Juni die nächste außerordentliche Mitgliederversammlung haben werden.

Der Streit um KSC-Vizepräsident Martin Müller ist auf Karlsruher Straßen sichtbar (Foto: SWR)
Der Streit um KSC-Vizepräsident Martin Müller ist weiterhin auf Karlsruher Straßen sichtbar

Hintergrund des monatelangen Führungsstreits ist die Freistellung von Sportgeschäftsführer Oliver Kreuzer am 1. April 2023 durch den Beirat. Ex-KSC-Vizepräsident Martin Müller hatte die Entlassung scharf kritisiert - es kam zum Bruch. Im Herbst vergangenen Jahres war Müller unter anderem die Weitergabe von internen Informationen vorgeworfen worden. Ein erster Abwahlantrag im Dezember scheiterte, im März wurde er dann doch abgewählt. Anfang des Jahres hatten dann der Aufsichts- und der Mitgliederrat erneut deutlich gemacht, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Müller nicht mehr möglich sei.

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