Terrence Boyd und Kenny Redondo vom FCK

Fußball | 2. Bundesliga

Der FCK und die Teamplayer aus der zweiten Reihe

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AUTOR/IN
Michi Glang

Der FCK surft in der 2. Bundesliga auf der Erfolgswelle. Vor allem die Neuzugänge überzeugen aktuell bei den Roten Teufeln. Einige arrivierte Kräfte haben dagegen ihren Stammplatz verloren.

Was haben Terrence Boyd, Kenny Redondo, Hendrick Zuck, Daniel Hanslik und Torhüter Andreas Luthe gemeinsam? Alle fünf gehörten in der jüngeren Vergangenheit zu den Stützen im FCK-Kader. Alle fünf saßen jedoch auch beim 3:1-Erfolg gegen Hansa Rostock auf der Bank, mit Ausnahme von Luthe kamen sie im zweiten Abschnitt in die Partie. Philipp Herrcher und Philipp Klement blieben dagegen 90 Minuten außen vor. Erik Durm und Aaron Opoku fehlten verletzungsbedingt.

Während Luthe nach seiner Sperre (zunächst) vom jungen Julian Krahl aus dem Tor verdrängt worden ist, spielen die anderen vor allem aufgrund der starken Leistungen der Neuzugänge Jan Elvedi, Ragnar Ache, Richmond Tachie, Tymoteusz Puchacz und Tobias Raschl aktuell nur eine Nebenrolle im Team von Trainer Dirk Schuster.

FCK ist "einfach eine geile Truppe"

Ache sorgte gegen Rostock mit seinem sechsten Saisontreffer für die Entscheidung. Raschl hatte den FCK früh in Führung geschossen. Derweil schmorte Angreifer Boyd 85 Minuten lang auf der Bank. Sicher keine angenehme Situation für den 32-Jährigen, der im letzten Jahr noch das Sinnbild der starken Saison des damaligen Aufsteigers war.

Jeder Fußballprofi will natürlich spielen. Ebenso wenig wie Boyd dürfte auch Luthe, Redondo und Co. der Platz auf der Bank gefallen. Aber - und das zeichnet den FCK in dieser Saison bislang aus - ordnen alle Kadermitglieder ihre eigenen Befindlichkeiten dem Teamerfolg unter.

"Wir haben einfach eine geile Truppe", sagte Mittelfeldspieler Marlon Ritter zum Miteinander am Betzenberg bei SWR Sport. Was keineswegs bedeutet, dass alle mit ihrer aktuellen Rolle zufrieden sind. "Wir haben sicher keine Spieler, die sagen: 'Gut, trainier' ich mal ein bisschen mit, vielleicht spiele ich dann ja mal'. Alle haben den Anspruch zu spielen. Alle geben Tag für Tag Gas", so Ritter über den Konkurrenzkampf. "Am Ende muss der Trainer entscheiden, wen er ins Rennen schickt."

Startelf-Plätze beim FCK bleiben umkämpft

Redondo zeigte gegen Rostock, wie man mit der Reservistenrolle konstruktiv umgeht. Der Offensivspieler, zur Pause für Raschl eingewechselt, scheiterte in der 83. Minute zunächst am Pfosten, bevor er Ache reaktionsschnell zum Schlusspunkt auflegte.

Kampflos aufgeben werden die Teamplayer aus der zweiten Reihe ihre Plätze also nicht. "Ich brenne und will wieder Tore schießen", hatte Boyd schon nach dem Derby gegen den KSC im SWR-Interview gesagt. Der Angreifer und seine Teamkollegen tun gut daran, sich in Geduld zu üben. Schließlich ist die aktuelle Situation eine Momentaufnahme. Im Laufe einer Saison kann jeder Profi wichtig werden. Formschwankungen von Konkurrenten, Verletzungen, Sperren: Schnell ergibt sich die Chance, sich wieder in den Vordergrund zu spielen.

Dirk Schuster hat die Qual der Wahl

Für Schuster ist die Lage natürlich ein Segen. Der Kader ist durch die starken Neuzugänge deutlich breiter aufgestellt als in der letzten Saison. Der Konkurrenzkampf hat den FCK nach zwei Pleiten zu Saisonbeginn zuletzt zu 13 Punkten aus fünf Spielen getrieben. Die Roten Teufel sind auf dem besten Weg, sich im oberen Tabellendrittel zu etablieren.

Weil ein Bankplatz aber weder im Tabellenkeller noch an der Spitze befriedigend ist, werden Boyd, Luthe und Co. in der Trainingswoche erneut versuchen sich anzubieten. Die nächste Chance auf einen Startelf-Einsatz gibt es dann am Sonntag beim Aufsteiger VfL Osnabrück (13:30 Uhr).

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Michi Glang