Jubel beim 1. FC Heidenheim, denn Torjäger Tim Kleindienst hat den FCH mit seinem drei Toren beim VfB Stuttgart in Führgung geschossen. (Foto: IMAGO, IMAGO/Hansjürgen Britsch)

Fußball | Bundesliga

Die nur fast perfekte Kleindienst-Show beim VfB Stuttgart

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Tim Kleindienst steuert zwei Tore zum Spektakel des 1. FC Heidenheim beim VfB Stuttgart bei. Doch der Punkt beim VfB ist dem 28-Jährigen nicht genug.

Tim Kleindienst war nicht ganz zufrieden. "Es wäre schöner gewesen, wenn du das Tor kriegst, dann hättest du einen Hattrick gemacht", sagte der Stürmer nach dem wilden 3:3 seines 1. FC Heidenheim beim VfB Stuttgart. Dass der DFB das zwischenzeitliche 1:2 als Eigentor von VfB-Torwart Alexander Nübel gewertet hat, war für seinen gelungenen Auftritt aber eigentlich herzlich egal. Mit einem schnellen Doppelpack in nicht einmal zwei Minuten hatte er am Sonntag für eine irre Schlussphase gesorgt. Eine Woche vor dem Heimspiel-Highlight gegen den FC Bayern war Kleindienst ein Protagonist des Punktgewinns beim Champions-League-Aspiranten.

Kleindienst nun Heidenheims erfolgreichster Torjäger

"Ich glaube, es hat ihm gutgetan", kommentierte Trainer Frank Schmidt die beiden Treffer von Kleindienst, der mit Torhüter Kevin Müller wichtigster Heidenheimer war: "Er hat unfassbar viel gearbeitet. Am Ende wird er belohnt." Für den Angreifer waren es die Saisontore acht und neun. In der clubinternen Torschützenliste hat er sich damit vor Eren Dinkci nach ganz vorn geschoben.

Kleindienst war Heidenheims Aufstiegsheld

Zu Beginn der Saison waren viele Experten gespannt, wie sich der Stürmer in der Fußball-Bundesliga präsentieren und ob er sich durchsetzen würde. Kleindienst überragt bei Weitem nicht, wie er es in der Aufstiegssaison des Clubs von der Ostalb getan hatte. Mit 25 Toren, als bester Zweitliga-Torschütze und als mit Abstand erfolgreichster Heidenheimer Stürmer hatte er den Verein in der vergangenen Spielzeit in die erste Liga geführt. Er war auch am letzten Spieltag zum Matchwinner für den direkten Aufstieg geworden.

In den vergangenen Monaten stand er teilweise ein wenig im Schatten seiner Teamkollegen Jan-Niklas Beste und Dinkci. Doch er hat sich entwickelt im Vergleich zu seinem Bundesliga-Debüt für Freiburg im August 2017 und stellt sich in den Dienst der Mannschaft. "Super, wir brauchen Tim", lobte Torhüter Müller: "Es ist nicht immer leicht für ihn dieses Jahr."

Heidenheims Torwart Müller ragt in der ersten Hälfte heraus

Müller hatte in der ersten Hälfte "überragend" gehalten, wie Schmidt würdigte. Und es mit seinen Paraden erst ermöglicht, dass Kleindienst nach Flanken von Beste und Dinkci in der 84. und 85. Minute die Partie zwischenzeitlich auf den Kopf stellen konnte. "Ich bin froh, dass die beiden noch so viel Kraft hatten, dass sie die Bälle da hingebracht haben, wo sie hingekommen sind, und dass ich endlich mal da stand", sagte Kleindienst.

Lange hatte es nicht danach ausgesehen, als könnte der Gast beim VfB einen Punkt holen - oder gar gewinnen. Doch dann bewiesen die Heidenheimer einmal mehr ihre Comeback-Qualitäten, die sie in dieser Saison auszeichnen. Der VfB half dabei aber nicht nur mit Nübels Patzer kräftig mit. "Wenn man ehrlich ist, kann es hier nach der ersten Hälfte 3:0 stehen und dann hast du hier heute gar nichts mehr zu feiern", sagte Kleindienst - und ärgerte sich am Ende trotzdem ein wenig: "Es wäre ein richtig schönes Oster-Wochenende gewesen, wäre es nach dem 3:2 vorbei gewesen." Mit der letzten Aktion des Spiels hatte Stuttgarts Deniz Undav noch den Ausgleich geschossen (90.+8).

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