Christians Oma Hilde eröffnet 1970 ihren eigenen Imbiss. Damit erfüllt sich die 50-jährige Witwe den Traum vom eigenen Geschäft. Der lebt bis heute in ihrer Familie weiter: Erst übernimmt ihre Tochter Gabi den Laden, heute betreibt ihn Enkel Christian. Auch nach Hildes Tod heißt der Imbiss weiter „Hildes Futterhäuschen“. Den Namen zu ändern, habe nie zur Diskussion gestanden, erzählt Christian: „Das ist so Tradition. Es sind auch viele Einheimische oder Stammkunden, die sagen: ‚Komm, wir fahren mal bei Hilde.‘ Deswegen bleibt das auch so.“
Christian leitet den Imbiss seit 2011. Bei der Übernahme habe er nie Druck seitens seiner Eltern verspürt:
Das ging offenbar auch vielen Stammgästen so: Einige kennen Hilde noch persönlich und kommen seit über 50 Jahren zum Essen. Bei der Arbeit fühle er sich manchmal wie ein Seelsorger, erzählt Christian. Die Leute würden Geschichten erzählen und auch über ihre Probleme sprechen: „Ich habe die auch alle gerne. Jeder hat natürlich seine eigene Art, aber das klappt ganz gut.“
Ein eigener Laden bedeute aber auch viel Verantwortung: „Wenn man nicht für sowas brennt, dann kann man sowas nicht führen.“ Seine vier Kinder und die Selbstständigkeit unter einen Hut zu bringen, sei auch eine Herausforderung: „Ich will ja auch bei meiner Familie sein. Die Zeit kriege ich nicht mehr zurück.“ Bei seinem jüngsten Sohn kann sich Christian vorstellen, dass er den Laden vielleicht einmal übernehmen würde. „Aber der ist halt noch ein kleiner Kerl von drei Jahren. Das kann ich jetzt so noch nicht sagen. Freuen würde es mich natürlich.“ Und Oma Hilde bestimmt auch.
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