Islam

Warum wird in Moscheen nicht gesungen?

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Lamya Kaddor

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Singen ist eine Kunst für sich

Eine Form des Gesangs ist die Koranrezitation. Die wird leider viel zu wenig praktiziert und wahrgenommen, weil man richtig gut sein muss. Erstens muss man dafür den Koran auswendig können, zweitens muss man eine entsprechende Ausbildung und die entsprechende Stimme haben.

Gesang an sich, wie wir ihn aus der Kirche kennen, ist im Islam allerdings verpönt. Das liegt daran, dass der Islam den strikten Monotheismus predigt. Es gibt keinen Gott außer Gott und alles andere ist nicht anbetungswürdig. Das bedeutet, wenn ich eine schöne Stimme habe, diese Stimme erhebe und singe und ich dafür bewundert werde, ist das eine Art von "anpreisen". Das soll verhindert werden.

Aus diesem Gedanken heraus entstanden die Schönschreibkunst, also die Kalligraphie, und auch die Rezitationskunst.

Leider gibt es zu wenige Hodschas und Theologen, die so gut singen können, dass deutlich wird, dass die Rezitation eine Kunst für sich ist.

Blaue Fliesen mit Kalligraphie auf Persisch an einer Moschee in Ardabil  Iran (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/imageBROKER)
Blaue Fliesen mit Kalligraphie auf Persisch an einer Moschee in Ardabil / Iran

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