Wetter

Wie entstehen die Passatwinde, z.B. in Nordafrika?

Stand
AUTOR/IN
Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

Audio herunterladen ( | MP3)

Nordost-Passat zwischen Sahara und Äquator

In Afrika wehen andere Winde als bei uns. Während wir den meisten Wind aus Westen bekommen, kommt er – vor allem zwischen Sahara und Äquator – vor allem aus Nordosten. Das sind die berühmten Passatwinde.

Um die Passatwinde zu verstehen, fängt man am besten beim Äquator an: Am Äquator ist die Sonneneinstrahlung besonders groß, die Sonne steht fast senkrecht und heizt die Erdoberfläche entsprechend stark auf. Dadurch wird die Luft am Boden sehr schnell sehr heiß. Heiße Luft steigt bekanntlich auf. Diese aufsteigende Luft aber hinterlässt kein Vakuum, sondern wird ersetzt durch nachströmende Luft aus der Nachbarschaft des Äquators, also von Norden oder von Süden. Nordafrika liegt nördlich des Äquators, also strömt dort zunächst Luft von Norden nach Süden. Das ist der Passatwind.

Corioliskraft sorgt für Wirbel-Form von Tiefdruckgebieten

Allerdings bewegt sich die Luft nicht in einer geraden Linie von Nord nach Süd, sondern wird nach rechts abgelenkt. Das ist grundsätzlich so: Winde auf der Nordhalbkugel der Erde werden im Uhrzeigersinn abgelenkt. Auslöser ist die sogenannte Corioliskraft, die durch die Erddrehung entsteht – diese Ablenkung der Winde führt letztlich auch dazu, dass Hoch- und Tiefdruckgebiete auf der Wetterkarte immer so eine runde Wirbel-Form haben.

In Bezug auf die Passatwinde sieht die Situation also so aus: Am Äquator steigt Luft auf, von Norden strömt Luft nach. Und weil diese Luft nach rechts abgelenkt wird, kommt sie eben nicht mehr genau aus Nord, sondern aus Nordost – und so entstehen die Nordost-Passate.

Meteorologie Welche Rolle spielt der Jetstream fürs Wetter?

Der Jetstream treibt am Boden das Verhalten der Hochs und Tiefs an. Wenn da kaum Geschwindigkeit drin ist, bleibt das Hoch oder das Tief liegen. Und das bedeutet Dürre oder Hochwasser. Von Sven Plöger.

Derzeit gefragt

Tiere Warum schreien Hühner, nachdem sie ein Ei gelegt haben?

Hühner haben ständig zu allen Situationen irgendwelche akustischen Kommentare abzugeben; sie sind ständig in akustischer Kommunikation. Und es sind hoch soziale Vögel. Das bedeutet, dass dieses Gegacker nach der Eiablage in diesem Zusammenhang gesehen werden muss. Von Hans-Heiner Bergmann

Tierverhalten Warum krähen Hähne bei Sonnenaufgang?

Hähne krähen, um ihr Revier zu markieren. Und wenn einer früh morgens angefangen hat, dann machen alle anderen Hähne auch mit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Ornithologie In welchen Abständen legen Meisen ihre Eier?

Eine Blaumeise kann bis zu 12 Eier legen – jeden Tag eins. Trotzdem schlüpfen die Jungen alle gleichzeitig, denn gebrütet wird erst, wenn das Gelege vollständig ist. Von Hans-Heiner Bergmann

Biologie Warum sind manche Eier weiß und manche braun?

Als Faustregel stimmt tatsächlich, was man oft hört, nämlich dass braune Hühner braune Eier und weiße Hühner weiße Eier legen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Gesundheit Mit dem Rauchen aufhören: Wann ist der Körper wieder auf Nichtraucherniveau?

Das Rauchen hat viele Auswirkungen auf den Körper. Manche verschwinden, wenn man aufhört, schneller, andere brauchen länger. Recht schnell verschwinden die unmittelbaren Symptome, also der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Redewendung "Da lachen ja die Hühner"? – Woher kommt der Ausdruck?

Dass die Hühner lachen, wenn jemand etwas ankündigt, ist etwas eher Lachhaftes und Scherzhaftes. Auf diese Art und Weise kann man das, was da im Raume steht, auch heruntermachen und sagen: "Das ist so, dass da die Hühner sogar lachen." Von Rolf-Bernhard Essig