Kreislauf der Wiedergeburten statt Begrenzung des Lebens durch den Tod
Im Buddhismus herrscht die Vorstellung, dass das individuelle Leben nicht durch Geburt und Tod begrenzt ist, sondern dass man je nachdem, was man im Leben an positivem oder negativem erwirbt – Karma nennt man das – in eine Wiedergeburt hineinkommt und in ein neues Leben. Dieses neue Leben richtet sich in seiner Qualität nach dem im vorhergehenden Leben erworbenen Karma.
Dieser Kreislauf der Wiedergeburten, der auch im Totenbuch beschrieben wird, kann auf uns eine Faszination dahingehend ausüben, dass wir sagen: Da finde ich vielleicht eine zweite Chance. – Für viele Menschen ist das eine ganz sympathische Vorstellung.
Hoffnung aufs Nirwana: Für Buddhisten ist Wiedergeburt nichts Positives
Für den Buddhisten ist die Vorstellung der Wiedergeburt eigentlich ein Gräuel, weil er immer wieder in dieses Rad des Lebens, in diesen ewigen Kreislauf hineinkommt. Damit verbunden ist die Vorstellung, irgendwann so viel positives Karma zu erwerben, dass man diesen Kreislauf der Wiedergeburten verlassen kann und ins Nirwana eintritt.
Allerdings ist es auch für Buddhisten sehr schwer, so leid- und emotionsfrei, fast gefühlsfrei zu werden, dass man es tatsächlich schafft, aus diesem Kreislauf der Wiedergeburten auszubrechen. Denn die Voraussetzung dafür ist, dass man alle Emotionen, alle Gefühle, die negativen wie die positiven, verlässt und sich ganz auf die Geistigkeit konzentriert.
Das einzuüben ist der Sinn der Meditation – dass ich mich nahezu selbst verlasse.
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