v.li. Kai Gniffke (Intendant) und Clemens Bratzler (Programmdirektor Information, Sport, Fiktion, Service und Unterhaltung) diskutierten mit Produzenten im Studio X in Baden-Baden, Moderation: Anja Görzel (Foto: SWR)

Produzent:innen treffen SWR

Austausch zu innovativen Programmformaten

Stand

Über innovative Entwicklungen im linearen und digitalen Programm, die Zukunftsvision des SWR und mehr Angebote für jüngere Zielgruppen diskutierten SWR Verantwortliche am 29. September 2021 mit mehr als 300 Produzent:innen.

Mitschnitt von „Produzent:innen treffen SWR“, mit Timecodes

Neue Ideen für lineare und digitale Plattformen

Wie sieht innovatives Programm aus? Wie spricht man sein Publikum erfolgreich an? Und wie sehen Filme, Serien und Dokus von morgen aus?
Mit diesen Fragen eröffnete Anja Görzel, Abteilungsleiterin Presse und Public Affairs, die digitale Veranstaltung „Produzentent:innen treffen SWR“. Mehr als 300 Produzent:innen aus ganz Deutschland sind der Einladung des Südwestrundfunks gefolgt, um sich genau darüber auszutauschen. Zuerst im großen Forum und anschließend in einzelnen virtuellen Besprechungsräumen diskutierten die Programmverantwortlichen fünf Stunden lang intensiv über innovative Formate im fiktionalen und non-fiktionalen Bereich, für digitale und lineare Plattformen.

Foto-Galerie: SWR Teilnehmende im Studio X, Baden-Baden

Beantworteten die Fragen der Produzent:innen ( von li nach re): Michael BartProgrammdirektion Kulturfunk, Intendant Kai Gniffke, Programmdirektor Information Clemens Bratzler, Anja GörzelModeration, Rüdiger MertzLandessenderdirektion BW und Achim Streit Landessenderdirektion RP, zugeschaltet und nicht auf dem Foto: Jonas SchlatterbeckARD Online, Thomas MüllerARD Audiothek. (Foto: SWR, Thorsten Hein)
Beantworteten die Fragen der Produzent:innen (von li nach re): Michael Bart/Programmdirektion Kultur/funk, Kai Gniffke/Intendant, Clemens Bratzler/Programmdirektor Information, Anja Görzel/Moderation, Rüdiger Mertz/Landessenderdirektion BW und Achim Streit/Landessenderdirektion RP, zugeschaltet und nicht auf dem Foto: Jonas Schlatterbeck/ARD Online, Thomas Müller/ARD Audiothek. Bild in Detailansicht öffnen
Kai Gniffke, SWR Intendant, diskutierte mit Produzenten beim digitalen Event "Produzenten treffen SWR" (Foto: SWR, Thorsten Hein)
Kai Gniffke, Intendant Bild in Detailansicht öffnen
Clemens Bratzler, SWR Programmdirektor Information, Sport, Fiktion, Service und Unterhaltung, diskutierte mit Produzenten beim digitalen Event "Produzenten treffen SWR" (Foto: SWR, Thorsten Hein)
Clemens Bratzler, Programmdirektor Information, Sport, Fiktion, Service und Unterhaltung Bild in Detailansicht öffnen
Anja Görzel, Abteilungsleiterin SWR Presse und Public Affairs, moderierte das digitale Event "Produzenten treffen SWR" (Foto: SWR, Thorsten Hein)
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Rüdiger Mertz, Landessenderdirektion Baden-Württemberg, Hauptabteilungsleiter Fernsehen BWLand und Leute, diskutierte mit Produzenten beim digitalen Event "Produzenten treffen SWR" (Foto: SWR, Thorsten Hein)
Rüdiger Mertz, Landessenderdirektion Baden-Württemberg, Hauptabteilungsleiter Fernsehen BW/Land und Leute Bild in Detailansicht öffnen
Achim Streit, Landessenderdirektion Rheinland-Pfalz, Redaktionsleitung Filmische Formate, diskutierte mit Produzenten beim digitalen Event "Produzenten treffen SWR" (Foto: SWR, Thorsten Hein)
Achim Streit, Landessenderdirektion Rheinland-Pfalz, Redaktionsleitung Filmische Formate Bild in Detailansicht öffnen
Michael Bart, Programmdirektion Kultur, Teamchef Bewegtbild PopUnit SWR3funk, diskutierte mit Produzenten beim digitalen Event "Produzenten treffen SWR" (Foto: SWR, Thorsten Hein)
Michael Bart, Programmdirektion Kultur, Teamchef Bewegtbild PopUnit SWR3/funk Bild in Detailansicht öffnen
Jonas Schlatterbeck, Head of Content ARD Online, diskutierte mit Produzenten beim digitalen Event "Produzenten treffen SWR" (Foto: SWR)
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Thomas Müller, Chanelmanager ARD Audiothek, diskutierte mit Produzenten beim digitalen Event "Produzenten treffen SWR" (Foto: SWR)
Thomas Müller, Chanelmanager ARD Audiothek Bild in Detailansicht öffnen

Zukunftsvision - Wohin steuert der SWR?

Wohin steuert der SWR? Dazu gab es gleich zu Beginn von SWR-Intendant Kai Gniffke eine Einordnung: „Wir sind gesetzlich verpflichtet, Angebote für alle zu machen, das ist unser Auftrag, das steht im Gesetz. Explizit steht da auch: Wir sollen ‘junge Menschen noch stärker als bisher’ erreichen. Das ist aber unsere Achillesferse: Video für Menschen unter 50. Wir brauchen Sie, Ihre Kreativität, Ihre Effizienz, Ihren Spirit und wir brauchen mehr Angebote für die Menschen unter 50, 40 und 30 Jahren“.

Dazu nannte er auch konkrete Zahlen – etwa, dass der SWR im Jahr 2020 mehr als 74 Millionen Euro für Aufträge an die Produzentenlandschaft ausgegeben hat. Rund 30 Millionen davon allein in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Strategie: ARD Mediathek stärken, exzellente und relevante Inhalte

Überwältigt vom großen Zuspruch der teilnehmenden Produzentinnen und Produzenten war auch Clemens Bratzler, SWR Programmdirektor Information, Sport, Fiktion, Service und Unterhaltung. Er stellte Mission und Vision des SWR vor, öffnete dabei auch den Blick auf Überlegungen zur Programm- und Flottenstrategie der ARD, und zeigte konkrete Beispiele für Erfolgsproduktionen aus den unterschiedlichen Genres. Dabei benannte er auch klar die Herausforderungen, vor denen der SWR steht: „Mit unseren wertvollen Inhalten erreichen wir inzwischen leider nur noch einen Teil der Gesellschaft. Das Erste und das SWR Fernsehen haben stabile Reichweiten, doch das Publikum wird immer älter. Für die jüngeren Zielgruppen braucht es somit mehr Streamingangebote.“ Gleichzeitig zeigte er Lösungswege auf – etwa mit Produktionen für die ARD Mediathek, mit denen es bereits gut gelingt, jüngere Zielgruppen zu erreichen und gleichzeitig  neue, exzellente wie relevante Inhalte zu ermöglichen.

Programmdirektor Clemens Bratzler: „Es geht um Exzellenz und Auffälligkeit – Dinge, die nur der SWR macht und kann.“

Als ermutigende Beispiele  nannte Bratzler etwa die Doku-Serie „Nachtstreife“, die authentische Einblicke in die Arbeit verschiedener Mainzer Polizei-Einheiten gibt, das Comedy-Format „Almania“ mit Phil Laude, das als zweiteiliger Pilot gestartet war und  mit einer eigenen Staffel fortgesetzt werden soll – oder auch das Instagram-Format „@ichbinsophiescholl“, das schon jetzt alle Erwartungen übertroffen habe.

Intendant Kai Gniffke: „Bleiben wir das Kaufhaus, das alles Mögliche anbietet oder lassen wir etwas weg?“

In der anschließenden großen Diskussionsrunde drehten sich viele Fragen darum, welche Genres und Produktionen gefragt sind: Welche Gewichtung kommt dem Genre Humor zu? Wie werden innovative Formate im und zusammen mit dem SWR entwickelt?  Wie wichtig ist ein geeigneter Rechteumfang bei Produktionen? Daneben gab es nicht nur ein Plädoyer für den Kinofilm, sondern auch die Rückmeldung der Produzent:innen, dass es explizit der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei, der den Nachwuchs und Innovationen beflügelte.

Mit dabei in der großen Diskussionsrunde waren für den SWR auch Achim Streit aus der Landessenderdirektion Rheinland-Pfalz, Jonas Schlatterbeck von der ARD Mediathek und Thomas Müller von der ARD Audiothek, Rüdiger Mertz aus der Landessenderdirektion Baden-Württemberg und Michael Bart für die Programmdirektion Kultur/funk.

Foto-Galerie: Sreenshots aus den 7 Breakout Rooms mit Fazit

Im Breakout Room „Fiktion“ des digitalen Event "Produzenten treffen SWR", Moderation Barbara Biermann, tauschten sich Produzenten und SWR Teilnehmende über innovative Programmformate aus. (Foto: SWR)
Breakout Room „Fiktion“: In den beiden Breakout-Sessions Fiktion haben wir mit rund 90 Produzentinnen und Produzenten gesprochen, die im Bereich Film, Serie, Kinderfilm und Animation tätig sind. Im Mittelpunkt unseres Austausches stand die Frage, was sind originelle Film- und Serien-Konzepte mit starkem USP für die ARD Mediathek, die attraktiv für jüngere, streaming-affine Nutzer*innen sind. Wir haben über Regionalität, Genres, mehr Diversität, Finanzierung, Entwicklung, Altersbeschränkung und über Animationsserien für Erwachsene gesprochen und viele gemeinsame Ansätze entdeckt. Ein offener und inspirierender Austausch! Wir freuen uns im Nachgang auf Fragen, Vorschläge, Stoffangebote und die Fortsetzung der begonnenen Gespräche. Bild in Detailansicht öffnen
Im Breakout Room „Factual Entertainment“ des digitalen Events „Produzenten treffen SWR“, Moderation Philipp Bitterling, tauschten sich Produzenten und SWR Teilnehmende über innovative Programmformate aus. (Foto: SWR)
Breakout Room „Factual Entertainment“: Der Produzententag war erkenntnisreich und spannend für alle. Es war toll, Gesichter hinter den Namen der Produktionsfirmen und SWR-Mitarbeitenden zu sehen. Wir konnten zeigen: im SWR tut sich was! Bereits in den letzten Monaten hat sich einiges verändert. Für die Zukunft brauchen wir neue Formate auf neuen Ausspielwegen. Wir gehen Neuentwicklungen strukturierter und zielorientierter an als früher und freuen uns auf Ideen und Input. Factual Entertainment bietet dabei die Chance, den entscheidenden Unterschied zu machen für den Gesprächswert über das Format an sich. Bild in Detailansicht öffnen
Im Breakout Room „UnterhaltungComedyTalk“ des digitalen Events „Produzenten treffen SWR“, Moderation Ramon Babazadeh, tauschten sich Produzenten und SWR Teilnehmende über innovative Programmformate aus. (Foto: SWR)
Breakout Room „Unterhaltung/Comedy/Talk“: Der Austausch mit den Produzent*innen über digitale Unterhaltungsprodukte war wichtig, vor allem da wir allen Teilnehmer*innen durch die Benennung von klaren Erfolgskriterien für Mediatheksprodukte wichtige Leitplanken für die Formatentwicklung an die Hand geben konnten. Damit alle Formate, die resultierend aus dem Treffen eingereicht werden, schnellstmöglich die*den richtige*n Ansprechpartner*in finden, bleibt die abteilungsübergreifende Gruppe des Breakoutrooms weiterhin bestehen. Der Austausch und die Zusammenarbeit sollen verstetigt werden. Die Rückmeldung der Produzent*innen war sehr positiv und alle freuen sich auf eine Fortsetzung in 2022. Bild in Detailansicht öffnen
Im Breakout Room „DokuInformation“ des digitalen Events „Produzenten treffen SWR“, Moderation Susanne Gebhardt, tauschten sich Produzenten und SWR Teilnehmende über innovative Programmformate aus. (Foto: SWR)
Breakout Room „Doku/Information“: Ein großes Bedürfnis der Produzent:innen war, klare Informationen über Ansprechpartner:innen zu einzelnen Sendeplätzen, Redaktionen und Ausspielwegen zu bekommen. Weitere Fragen gab es zu Koproduktionen, Definitionen von Erfolg bei multimedialen Projekten und Wünschen nach Themen und Genres, von der Geschichte bis zur Investigation. Auf großes Interesse stieß auch die ARD Mediathek: Welche Stoffe und Erzählformen sind hier besonders gefragt? Welche Rolle spielt Regionalität im Non-Linearen? Im direkten Austausch konnten wir unsere Arbeitsweise darlegen und helfen, auch in Zukunft gemeinsam mit den Produzent:innen erfolgreiche Projekte umzusetzen. Bild in Detailansicht öffnen
Im Breakout Room „Wissensdoku“ des digitalen Events „Produzenten treffen SWR“, Moderation Anne Holländer, tauschten sich Produzenten und SWR Teilnehmende über innovative Programmformate aus. (Foto: SWR)
Breakout Room „Wissensdoku“: Seid ihr auf der Suche nach neuen Köpfen? Ab wann lohnt es sich, Projekte für das neue „W wie Wissen“ vorzuschlagen? Wird Geschichte eine Rolle auf dem neuen Sendeplatz spielen? Wie wichtig ist der Lehrplanbezug für „Planet Schule“? Diese Fragen haben die Redaktionen aus „Wissenschaft und Bildung“ und „Planet Schule“ gemeinsam mit den Produzent:innen diskutiert. Neben den Inhalten ging es aber auch um die Pflege und den Aufbau von Beziehungen. Viele bekannte Köpfe waren im Publikum und den neuen Gesichtern konnten wir zeigen, dass der SWR nahbar und offen ist. Es gibt keinen geheimen Masterplan, der irgendwann den Produzenten offenbart wird, sondern sie sind es, die durch ihre Ideen und ihr Engagement den Erfolg des SWR mitgestalten. Bild in Detailansicht öffnen
Im Breakout Room „Podcasts“ des digitalen Events „Produzenten treffen SWR“, Moderation Jakob Baumer, tauschten sich Produzenten und SWR Teilnehmende über innovative Programmformate aus. (Foto: SWR)
Breakout Room „Podcasts“: In unserem Breakoutroom herrschte ein spürbar großes Interesse, gemeinsam die Podcastwelt zu bereichern. Die Produzent*innen kamen nicht nur aus dem Audiobereich, sondern auch von Filmproduktionsfirmen, die Podcasts für sich erschließen wollen und daran besonders die Experimentierfreude schätzen. Wir haben uns in den Gesprächen über unsere Erfahrungen und gegenseitige Erwartungen ausgetauscht und sind uns sicher, dass wir wieder voneinander hören werden. Bild in Detailansicht öffnen
Breakout Room „funk“ (Foto: SWR)
Breakout Room „funk“: Der Austausch war eine Win-Win-Situation für beide Seiten mit vielen neuen Erkenntnissen, da wir den Produzent:innen Informationen für die Formatentwicklung (z.B. Definition der Rolle der Creator:innen bei der Formatentwicklung) sowie die Einreichung bei funk an die Hand geben konnten. Dadurch können die Produktionsfirmen zielgerichtetere und exklusiv für funk erdachte Formate anbieten. Insgesamt haben die Gespräche einige neue Möglichkeiten für spannende und innovative Formate aufgezeigt. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste „Produzent:innen-treffen SWR“. Bild in Detailansicht öffnen

Doku, Fiktion, Talk und mehr – Fazit aus den Breakout Rooms

Nach der großen Runde im Plenum ging es zur vertiefenden Diskussion in die sieben virtuellen Besprechungsräume: Factual Entertainment, Unterhaltung/Comedy/Talk, Fiktion, Doku/Information, Wissensdoku, Podcasts und funk. In zwei Runden tauschten sich die Gäste mit weiteren SWR Verantwortlichen aus den verschiedenen Produktionsgenres aus, gaben Anregungen und nahmen auch ihrerseits viele Inspirationen mit.

Eine durchweg positive Bilanz dieser ersten „Produzent:innen treffen SWR“-Veranstaltung zogen am Ende sowohl die Gastgeber als auch die Gäste. So war im Chat unzählige Male zu lesen: „Danke!“, „vielen Dank“, „sehr hilfreich“, „sehr inspirierend!“.

„Produzent:innen treffen SWR“ will return in 2022!

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