Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten.
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„Dichten ist für mich wie Atmen“ – Die Peter-Huchel-Preisträgerin 2025 Olga Martynova
Der Peter-Huchel-Preis 2025 geht an die Autorin Olga Martynova und ihren Gedichtband „Such nach dem Namen des Windes“. Der Preis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnung für deutschsprachige Lyrik.
Olga Martynova wurde 1962 in Sibirien geboren und ist in Leningrad aufgewachsen. 1991 zog sie nach Deutschland. Die Autorin schreibt neben Gedichten auch Romane und Essays. -
Meet a jew – Mainzer Studentin Emilia Taran setzt auf persönliche Begegnung
„Persönlicher Kontakt fördert das Verständnis füreinander“- davon ist Emilia Taran überzeugt. Als Jüdin hat sie schon öfter Diskriminierung erlebt und engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für mehr Toleranz. Auch sie erfährt im direkten Austausch immer wieder interessante Aspekte aus dem Leben von Nichtjuden. Geboren ist die junge Frau in Israel, aufgewachsen in Trier. Die dortige Synagoge bedeutet ein Stück Heimat, dennoch schätzt sie auch das Lebensgefühl in Israel, wo jüdisches Leben eine Selbstverständlichkeit ist.
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Gianni Solla: Bei Licht ist alles zerbrechlich
Italien zwischen dem Ende des Faschismus und der Nachkriegszeit: In Gianni Sollas neuem Roman „Bei Licht ist alles zerbrechlich“ begegnen sich drei Jugendliche aus unterschiedlichen Herkünften in einem kleinen neapolitanischen Dorf in schicksalshaften Jahren. Eine Begegnung, die sie für immer prägen wird. Florian Schmidtkes unverfälschte Sprechweise bringt die poetische Sprache des Romans besonders zur Geltung.
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Neonröhren, Wellen, Licht: Der Medienkünstler Boris Petrovsky in Singen
Boris Petrovsky fragt nach Wahrheit und Fälschung in unserer technologisierten Welt. Wie beeinflussen die Medien unsere Gefühle und die Art und Weise, wie wir denken?
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Gehwegnase - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus
Kopfsteinpflaster und Fußweg sind sehr geläufige Begriffe aus dem Straßenbau, die mit einem Körperteil zusammenhängen. Doch die Gehwegnase ist eine recht unbekannte Bezeichnung für eine Erweiterung des Gehwegs an einer Straßenkreuzung, um Fußgängern und Radfahrern ein gefahrloses Überqueren der Straße zu ermöglichen. Aus der Vogelperspektive dehne sich der Gehweg wie eine Nase in den Raum aus, erklärt die Mannheimer Sprachwissenschaftlerin den Begriff.
Während andere Komposita wie beispielsweise die „Haustür“ auf konkrete Dinge verweisen würden, werde bei der „Gehwegnase“ ein Bild herangezogen, um den entsprechenden Sachverhalt, die Ausbuchtung in den Straßenraum, zu veranschaulichen. Das sei eine eher seltene Bildungsweise, stellt Annette Klosa-Kückelhaus fest, in der Fachsprache bezeichnet als „exozentrische Determinativkomposita“. -
Thomas Weiß aus Baden-Baden: „Vor Wort“
Der Lyriker und protestantische Theologe Thomas Weiß aus Baden-Baden geht in seinen Gedichten der Bedeutung der Worte auf den Grund. Dafür zerlegt er sie und setzt sie manchmal auch neu zusammen. Das Ergebnis sind Sprachkompositionen voller Überraschungen.
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Zweimal Curry: Rote Linsen – Grünes Blatt
In Indien hat jede Familie ihr eigenes Curry-Rezept, das mit dem kurkumagelben Gewürz in deutschen Supermärkten nicht viel zu tun hat. Dal heißt der Linsen-Klassiker unter den indischen Currys, proteinreich und durch ein paar Löffelchen Erdnussbutter extra cremig. Genussforscher Thomas Vilgis setzt noch ein Curry obenauf, wahlweise basierend auf Spinat, Mangold oder Rote Beete-Blätter-Gemüse, aromatisch gewürzt mit Ingwer, Kokosöl und scharfem Curry aus Südindien.
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Voller Lust und Leichtigkeit: „Choropo“ von Filippo Gambetta und Alessandro Scotto D’Aniello
Die in Genua lebenden Musiker Filippo Gambetta und Alessandro Scotto D’Aniello sind Folkfreaks, die die Tänze und Melodien verschiedener europäischer Länder geradezu aufsaugen und eine Verbindungslinie nach Südamerika ziehen. Ihr neues Album „Choropo“ legt den Fokus auf Brasilien und Venezuela, wobei die Stile auf dieser CD wild, aber gekonnt gekreuzt werden. Die Idee dahinter beschreibt Filippo Gambetta als musikalische Reise, den einen und den anderen Teil des Ozeans miteinander verbinden zu wollen.
Für „Choropo“ hat sich der Akkordeonist ein zusätzliches Instrument, eine brasilianische Mandoline, erarbeitet, um neue Zwischentöne und Intervalle erkunden zu können. Immer wieder gehen die beiden Musiker über die Grenzen des Folk hinaus, ohne dabei beliebig zu werden. Für Musikredakteur Rainer Schlenz ist dieser Weg voll aufgegangen. Herausgekommen ist für ihn eine schlüssige Musik voller sprühender Ideen, Lust und Leichtigkeit. -
„Utopie to go“ – Die Musikkabarettistin Stefanie Kerker mit einer Absage an einen bequemen Pessimismus
Es gibt viele Gründe, den Kopf in den Sand zu stecken: politische Unsicherheiten, Klimawandel und Energiekrise, Wirtschaftsflaute. Angesichts unsicherer Zeiten zeigen sich viele Menschen deprimiert. Und genau darum hält die Musikkabarettistin Stefanie Kerker dagegen: „dystopisch denken ist bequem, ist gefahrlos“, meint sie im Gespräch mit SWR Kultur am Samstagnachmittag. Dann könne man am Ende nicht böse überrascht werden. Das aktuelle Programm der Ludwigsburgerin „Utopie to go“ vermittelt Aufbruchstimmung, die Zukunft hat bereits begonnen.
Die Welt ist kein Jammertal, aber auch nicht rosarot
Die Welt von morgen hat überzeugend schöne Seiten. Viele Probleme haben sich erledigt, selbst die Bahn kommt pünktlich an. „Das ist keine Weltflucht“, betont Stefanie Kerker, da reibe sich die Utopie an der Realität. Und das könnte Energien freisetzen: einen Anstoß, um die Denkrichtung zu ändern. Mit Tiefgang und Humor seziert die Kabarettistin gesellschaftliche Befindlichkeiten und politische Schieflagen. Dabei begleitet sich die vielseitige Musikerin auf Gitarre, Ukulele und Mundharmonika. Die Musik mache aus der Ernsthaftigkeit der Themen einen unterhaltsamen Abend, meint Stefanie Kerker, die ihre Texte und auch einen großen Teil ihrer Lieder selbst schreibt. -
Tatort „Verblendung“ über eine Geiselnahme in Stuttgarter Kino
Rechte Terroristen kapern eine Filmvorführung. Unter den Geiseln ist Kommisar Bootz. Kollege Lannert muss verhindern, dass Menschen sterben. Ein hochspannender Tatort auf der Höhe der Zeit.
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Spannende Begegnung zwischen Jazz und Barock: „Transitions“ - Julie Campiche Quartet & Capella Jenensis
Insbesondere im europäischen Jazz entstehen immer wieder spannende Begegnungen zwischen Musikgenres, die nur vordergründig weit voneinander entfernt scheinen. Das Album „Transitions“, eine gemeinsame Einspielung vom Julie Campiche Quartett und der Capella Jenensis, ist ein herausragendes Beispiel für solch eine ungewöhnliche Zusammenarbeit, die weit über den Begriff Crossover hinausweist.
Eine Schweizer Jazzband trifft auf ein deutsches Barockensemble und beide lassen Harfe, Saxophon, Bass und Schlagzeug auf Blockflöte, Cembalo und zwei Gamben treffe. „Transitions“, Übergänge - ein eigentümlicher Hybrid und zugleich ein trefflicher Titel für die subtilen, aber flüssigen Farbverläufe in dieser Besetzung. Und auch für das Repertoire, das sich zwischen Jazz und Barock bewegt, zwischen Gegenwart und Vergangenheit - meint unser Jazzkritiker Niklas Wandt. -
Revolutionär, Theologe und Dichter: Ernesto Cardenal zum 100. Geburtstag
Am 20. Januar wäre Ernesto Cardenal 100 Jahre alt geworden. Er gilt als bedeutendster Lyriker Nicaraguas und hat sich als Dichter, Revolutionär und katholischer Theologe einen Namen gemacht - unter anderem als Mitbegründer der „Theologie der Befreiung". Zu seinen bekanntesten Texten gehört der Lyrikzyklus „Psalmen".
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Erica Jong „Angst vorm Fliegen“
Mit „Angst vorm Fliegen“ wurde Erica Jong in den 70ern schlagartig berühmt. Das Buch erzählt von einer jüdischen New Yorker Lyrikerin und Journalistin namens Isadora Wing, deren Ehe und unstetes Liebeslieben sie durch ganz Europa, und besonders nach Wien und Heidelberg führt. „Angst vorm Fliegen“ sorgte in den 70er Jahren für einen literarischen Skandal und etablierte sich als feministischer Bestseller. Doch in den Jahren danach ist er in Vergessenheit geraten. Das ändert sich nun mit der neuen Übersetzung im Ecco Verlag, die den Sprachwitz der Autorin Erica Jong würdigt und die zeigt, wie zeitlos dieses Buch ist.
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Kunstverrückt - Ingrid Buergy de Ruijters Traum einer Museumsmeile in Neustadt
Ingrid Buergy de Ruijter hat anlässlich ihres 25jährigen Galeriejubiläums in Neustadt an der Weinstraße eine riesige Immobilie angemietet, 2000 Quadratmeter groß. Allen die von ihr jemals vertretenen Künstler*innen - 50 an der Zahl - hat sie ein eigenes Zimmer gewidmet. Dort wird die ganz individuelle Kunst in den unterschiedlichsten Techniken wie eine Art begehbare Webseite erfahrbar. Ingrid Bürgy de Ruijter ist eine Galeristin aus Leidenschaft und möchte die Menschen für Kunst begeistern. Sie hat sich auf zeitgenössische Werke spezialisiert und kämpft für eine Kunstmeile in der Weinstadt.
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Kochen mit Genussforscher Prof. Thomas Vilgis: Belugalinsen mit Äpfeln, Algen und salzkaramellisierter Sahne
Hülsenfrüchte sind klimaschonend, pflanzlich, protein- und ballaststoffreich und schmecken einfach gut. Deshalb – so Prof. Thomas Vilgis – gehören sie öfters auf den Tisch. Dass man sie durchaus außergewöhnlich zubereiten kann, zeigt sein maritim angehauchtes vegetarisches Rezept. Thomas Vilgis kombiniert darin schwarze Belugalinsen (die nichts mit Kaviar zu tun haben, nur dem verwandten Aussehen nach so benannt werden) mit Algen, säuerlichen Äpfeln und karamellisierter Sahne. Hört sich abenteuerlich an, ist aber ein kleines Flavour-Feuerwerk für die Geschmackssinne.
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Raschist - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus
Wenn wir den Begriff Raschist oder Raschismus hören, erkennen wir allein vom Sprachklang, wohin er zielt. Selbst wenn wir ihn bislang vielleicht noch nie bewusst wahrgenommen haben. Raschist ist eine Lehnübersetzung des ukrainischen Ausdrucks рашист. Im Ukrainischen handelt es sich um ein Kofferwort aus Росія (‚Russland') + фашист (‚Faschist').
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Ehrlich: Benedict Wells liest „Die Geschichten in uns“
Benedict Wells gehört zu den erfolgreichsten Autoren des deutschsprachigen Raums. Nun hat er ein Sachbuch verfasst, in dem er sehr persönlich von seinem Werdegang erzählt. Der begann mit vielen verworfenen Fassungen und Absagen von Verlagen. Doch der junge Autor ließ sich nicht entmutigen, erzählt offen von Rückschlägen und gibt, auch anhand der verworfenen Fassungen, Tipps fürs Schreiben. Benedict Wells zeigt sich als sympathischer und selbstkritischer Zeitgenosse, der trotz allen Erfolgs auf dem Boden geblieben ist.
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Leon Windscheid: „Wir müssen aufpassen, nicht alles zu psychologisieren“
Einst gewann er „Wer wird Millionär“, heute zählt er zu den bekanntesten Psychologen des Landes. Im Interview erklärt er, wieso Shows sinnvoll für psychologische Aufklärung sind.
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Stimmschön und sprachgewaltig: Debüt-Album der Mainzer A-Capella-Band Lylac
Wortklänge und Sprachrhythmen zu verfolgen, und die Möglichkeit, sich mal in schönen Stimmen zu verlieren bringt „Falling“, das erste Album der jungen Band „Lylac“ aus Mainz.
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Zwischen Ludwigshafen und Paris: Der Experimentalmusiker Oliver Augst
Mit seinen akustischen Performances, Sound-Collagen und Hörspielen verortet sich der Experimentalmusiker Oliver Augst eher in der Bildenden Kunst als in der Musik. Vor allem, wenn man unter Musik nur die virtuose Beherrschung eines Instruments versteht. Der 62-Jährige wurde als Künstler und Komponist durch die Techno-Musik der neunziger Jahre inspiriert. In seinem neuesten Hörspiel lässt er den „Weltkongress gegen Imperialismus und Kolonialismus“ von 1929 in Frankfurt am Main als Klang-Kunstwerk wieder auferstehen.
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„Win Win“: Sprungbrett für Studierende der Mainzer Kunsthochschule
Win Win heißt die neue Ausstellung, die im Landesmuseum Wiesbaden zu sehen ist. Es ist der Aufschlag einer vielversprechenden Kooperation zwischen der Kunsthochschule Mainz und dem Museum.
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Walter Helmut Fritz, „Gestöber“
Die Vergänglichkeit, so weiß der Lyriker Walter Helmut Fritz aus Karlsruhe, raubt uns nicht nur Lebenszeit, sondern lässt auch das soeben noch Gegenwärtige erbarmungslos ins Vergessen hinübergleiten. Dagegen hat der Dichter jedoch angeschrieben: Er hat ein lyrisches Werk geschaffen, das dem unentrinnbaren Zeitvergehen die Momente einer poetischen Dauer entgegensetzt. Ein Beispiel ist sein Gedicht über die vergänglichen Schneeflocken, es heißt „Gestöber“ und darin reflektiert der Lyriker über das Schreiben und den Zusammenhang von Thema und Stil, die sich aus der Art ergeben, wie man lebt.
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Raus aus der eigenen Bubble - Digital oder analog ein lohnendes Unterfangen
Wir umgeben uns gerne mit Gleichgesinnten: Mit Menschen, die unsere Interessen und Weltanschauungen teilen. Das Internet verstärkt diese Neigung noch, und so gehen andere Gesellschaftsströme schnell an uns vorbei - wir leben in unserer eigenen „Bubble“. Dabei ist das Wahrnehmen anderer Standpunkte ein wichtiger Bestandteil unserer Demokratie. Medienwissenschaftler Berhard Pörksen wirbt für persönliche Kontakte, auch und gerade außerhalb des eigenen Umfeldes. Aber auch ausgesuchte Internetplattformen können helfen, den Blick auf Befindlichkeiten außerhalb der eigenen Lebensblase zu lenken.
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Hoher Gehalt an wertvollen Stoffen - Leber mit Kornelkirschen
Der Leber haftet das Vorurteil an, dass sie, da ja Entgiftungsorgan des Tieres, nicht gut für den Menschen sei. Unser Genussforscher, der Physiker Professor Thomas Vilgis, widerlegt das. Er betont, dass im Gegenteil, die tierische Leber einen ungewöhnlich hohen Anteil von vielfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren habe. Außerdem verfüge sie über einen hohen Protein- und Aminosäure-Gehalt und sei zudem eine gute Quelle für Vitamin A und B.
Im heutigen Rezept kombiniert Thomas Vilgis Leber von Wildtieren (Reh, Hirsch oder Wildschwein) mit einer sämigen Sauce, in der Kornelkirschen verarbeitet wurden (ersatzweise auch Sauerkirschen). Zum Binden der Sauce wird der Abtropfsaft der Leber verwendet. -
Zwischen Gleisen und Gedanken: Glattauers „In einem Zug“
Ein Zugabteil, zwei Fremde und eine Reise voller Unvorhersehbarkeit – Daniel Glattauers neuer Roman „In einem Zug“ entführt in eine Welt, in der beiläufige Gespräche zu tiefen Einblicken führen und unerwartete Wendungen nehmen. Gelesen von Christian Berkel, zieht das Hörbuch den Hörer mitten hinein in die komplexe Gedankenwelt von Eduard Brünhofer, dessen analytischer Blick die Begegnungen auf der Zugfahrt scharfsinnig und humorvoll beleuchtet.
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Schreiben lernen und lehren - Hanns-Josef Ortheil und sein Buch „Nach allen Regeln der Kunst“
Als Hanns-Josef Ortheil im Wintersemester 1990 an die Universität Hildesheim kommt, um dort Kreatives Schreiben zu unterrichten, leistet er Pionierarbeit. Dass auch literarisches Schreiben lehr- und lernbar ist wie andere Künste auch, wird er in den nächsten Jahren zeigen. In seinem Buch erzählt er nicht nur von der Entwicklung der Lehre, sondern zeigt auch, auf welche breite Basis er diese inhaltlich gestellt hat: Orientiert an Werken der Weltliteratur untersucht er Voraussetzungen und Formen des Schreibens und erkundet diese im Gespräch mit seinen Studierenden. Ein Buch für alle, die wissen wollen, wie Literatur entsteht.
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„Der Tod ist eine Unverschämtheit“: Benjamin von Stuckrad-Barre über sein Buchprojekt mit Martin Suter
Benjamin von Stuckrad-Barre verlor den Vater, Martin Suter seine Frau. Ihre Trauer verarbeiteten die befreundeten Bestseller-Autoren in Telefonaten, die sie aufgezeichnet haben.
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Dialog der Formen und Farben – der Bildhauer Reiner Mährlein
Verrosteter Stahl, verwitterter Stein, bedrucktes Papier – das sind die Materialen aus denen Reiner Mährlein seine oft überlebensgroßen Plastiken erschafft. Der 64-jährige Künstler ist eigentlich ein Stadtmensch, dennoch lebt er in einem kleinen Dorf in der Nordpfalz. Sandra Biegger hat ihn dort besucht und ihm bei der Arbeit über die Schulter geschaut.
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Soccà de Nice - Pfannkuchen aus Nizza
Die Grundrezeptur des Pfannkuchens ist denkbar einfach: Mehl, Eier und Mich. Je nach Region oder Geschmack, ob als Süßspeise oder herzhaft, gibt es ihn weltweit in unzähligen Variationen. In der provenzalischen Stadt Nizza hat der Pfannkuchen eine lange Tradition.
So richtig bekannt wurde die Soccà de Nice im 19. Jahrhundert und sie geht zurück auf die Italienerin Theresa - eine fast schon legendär historische Figur der Stadt, nach der auch ein Restaurant benannt ist. Sie hat die eher bescheidende Speise an die Fischer verkauft, die gerade von einem langen Tag auf dem Boot zurückgekommen sind. Heute gibt es die Soccà, die mit Kichererbsenmehl zubereitet wird, als Aperitif, als Vorspeise und schnelles Streetfood an jeder Straßenecke. -
„Lesen als Probe-Handeln“ - Nina Blazon
Bei der Lektüre von Büchern „durchleben“ Kinder und Jugendliche die Probleme und Konflikte der Protagonisten oft so intensiv, als wären es ihre eigenen. „Probe-Handeln“ nennt das die Autorin Nina Blazon. Egal ob ihre Kinderbücher von Elfen, Baumgeistern oder von scheinbar ganz durchschnittlichen Familien handeln: die Probleme und Konflikte können Kinder und Jugendliche immer auf ihr eigenes Leben übertragen. Der Autorin Nina Blazon ist es wichtig, dass sie Kinder zum Nachdenken anregt und ihre Empathiefähigkeit schult. Wie man das für welche Altersgruppe am besten erreicht, erklärt sie mit dem Begriff der „Psychologischen Leseführung“. Und darüber spricht die Autorin auch in ihren Vorlesungen an der Pädagogische Hochschule Karlsruhe, wo sie in diesem Wintersemester die bundesweit einmalige „Poetikdozentur für Kinder- und Jugendliteratur“ innehat.