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SWR Kultur am Samstagnachmittag

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Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten.

Hier geht es zur Sendung in der ARD Audiothek.

  • Von Schwamm-Mosaiken und Kraftorten – der Künstler Fahar Al-Salih

    Fahar Al-Salih ist Kosmopolit, geboren in Belgrad und aufgewachsen in Kuwait. Seit 20 Jahren lebt er in Karlsruhe. Fahar Al-Salih hat schon als Kind gerne gemalt, aber erst in Europa in Meisterkursen bei Markus Lüpertz und Hermann Nitsch ernsthaft seine Künstler-Karriere vorangetrieben. Neben Gemälden, Skulpturen und Fotografien hat er eine ganz außergewöhnliche Kunstform entwickelt: großflächige Mosaike aus farbgetränkten Haushaltsschwämmen. Sie bilden keine Ornamente oder Bilder, sondern sind reine Farb-Kompositionen. Der Künstler schafft mit seinen Mosaiken eine moderne Interpretation der jahrhundertealten Tradition orientalischer Kunst. Immer wieder reist Fahar Al-Salih nach Bagdad, in die Heimatstadt seines Vaters. Dort wurde er nicht nur zu Foto-Serien und Skulpturen inspiriert, sondern auch zu der Installation „The Cage“, einem riesigen Vogelkäfig – mit offenen Türen.

  • Zwischen Rheinromantik und Industrialisierung: „Loreley – Die Frau am Fluss“ von Susanne Popp

    Susanne Popp haucht historischen Ereignissen wie der Rheinbegradigung und der Entwicklung der Dampfschifffahrt neues Leben ein. Zwischen romantischen Sagen und der Industrialisierung geht es um das Leben der Menschen am Rhein im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts.

  • Durch die Tage und die Verwerfungen tragen – Robert Stadlober hat seine Lieblingstexte von Kurt Tucholsky vertont

    „Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut", heißt ein Sammelband mit Texten des Schriftstellers, Satirikers und Gesellschaftskritikers der Weimarer Republik Kurt Tucholsky, den der Schauspieler Robert Stadlober herausgegeben hat. Ende August erscheint auch ein Album mit Vertonungen einiger Tucholsky-Gedichte, die Robert Stadlober besonders inspiriert haben. Im Gespräch mit SWR Kultur sagt er: Was ich wirklich toll finde an Tucholsky, „ist sein unbedingtes Interesse am Menschen, tatsächlich ohne rigoros zu werten. Er interessiert sich erstmal dafür, was die Menschen umtreibt, für Ihre Sehnsüchte." Das ist etwas, so Robert Stadlober weiter, was ihm in diesen Zeiten wahnsinnig helfe. „Dass man erstmal das Gegenüber ansieht und anhört und daraus versucht eine Meinung zu bilden.“

  • Internet als Simulation: Die „Dead Internet Theory“

    Kein Inhalt mehr im Internet wird von echten Menschen hergestellt, stattdessen sind es intelligente Maschinen, KI, die jeden Tag die Kommentarspalten von sozialen Medien, aber auch Presseartikel und Internetforen vollschreiben. So zumindest die „Dead Internet Theory“, formuliert von echten oder gefakten Schreiberlingen in dubiosen Internetforen. Eine Mischung aus Verschwörungstheorie und Creepypasta, also eine Art Horrorgeschichte des digitalen Zeitalters.

  • Königlich: Matthias Brandt liest „Reise nach Laredo“ von Arno Geiger

    Seit er kein König mehr ist, ist Karl nur noch ein alter Mann mit Gicht, der seinen Gedanken nachhängt. Dann begibt er sich mit dem Jungen Géronimo auf eine ungewöhnliche Reise und erlebt, komprimiert auf wenige Wochen, vieles, was ihm bislang verwehrt geblieben ist. Matthias Brandt zeigt hier einmal mehr seine Gabe, die tieferliegende Bedeutung scheinbar schlichter Sätze freizulegen.

  • Daniela und Michael Kötz - Film ab für das Filmfestival Ludwigshafen

    Es zählt zu den schönsten Filmfestivals Deutschlands und ist mit über 100 Tausend Besuchern die Nummer zwei nach der Berlinale: das „Festival des deutschen Films“ in Ludwigshafen. Anfangs belächelt, ist die Filmschau mittlerweile ein beliebter Branchentreff für die Filmschaffenden, die besonders den direkten Kontakt mit dem Publikum schätzen.
    Seit 20 Jahren organisieren Daniela und Michael Kötz das Festival, das auch durch die besondere Atmosphäre auf der Rheininsel mit seiner Zeltstadt, die von riesigen Platanen beschirmt wird, besticht. Wie die beiden das jedes Jahr aufs Neue auf die Beine stellen, die Filme aussuchen und warum der Rhein nicht immer nur romantisch ist, erzählt das Ehepaar in SWR Kultur am Samstagnachmittag.

  • Mediterrane Sommerspeise - Provenzalischer Tomaten-Sabayon

    Wenn es um gesunde Ernährung geht, wird gerne auf die mediterrane Küche verwiesen: Omega-3-reiches Olivenöl, viel Gemüse und wenig Fleisch. Mit Blick auf die Provence macht Thomas Vilgis vom Max-Planck-Institut Mainz und Kenner der Region allerdings eine ganz andere Beobachtung. Die Provenzalen essen gerne und nicht wenig Fleisch.
    Dass es aber auch ohne geht, beweist der Genussforscher mit seinem schmackhaften Rezept aus Tomaten, Eiern, Knoblauch und pfannengegrillten Auberginen oder Zucchini - eine Gaumenfreude, die Urlaubsgefühle weckt.

  • „Skibidi-Toilet“ - eine surrealistische Webserie über Toiletten

    Gerade mal zwölf Sekunden lang ist die erste Folge von „Skibidi-Toilet“. Der georgische Künstler Alexey Gerasimov hat darin einen düsteren immer wiederkehrenden Albtraum verarbeitet und auf seiner Website ins Bild gesetzt. In einem seltenen Interview gegenüber dem Forbes-Magazin erklärte er, wie ihn beängstigende Köpfe aus Toiletten verfolgt haben.
    Auch wenn das alles wenig Sinn ergibt, so Gerasimov, hat es ihn dazu inspiriert, Toiletten als „göttliche unerforschte“ Wesen darzustellen. Die surreale Geschichte über die Invasion von Toiletten ist weltweit auf Youtube und TikTok durch die Decke gegangen.

  • „Nun lieg ich wach…“ – Gedichte über den Schlaf

    Der Reclam Verlag hat ein Buch mit Gedichten herausgegeben, in dem es ausschließlich um Schlaf, Schlaflosigkeit, nächtliche Begegnungen und Träume geht. Darin begegnet uns der Schlaf als guter Freund, als Komplize, als Zufluchtsort. Aber es werden auch angsteinflößende Nachtgeräusche, schlafraubendes Liebessehnen, Albträume oder das ernüchternde Aufwachen nach einem angenehmen Traum thematisiert.
    Herausgeber Eberhard Scholing stellt daneben auch Texte, die durch überraschend harte, schwermütige oder sogar aggressive Wortwahl auffallen. Besonders beeindruckend klingt Christine Lavants Gedicht „Alter Schlaf“ aus dem Jahr 1956. Darin klagt die Lyrikerin herablassend und wütend den Schlaf an, der nicht kommen will. In der Anthologie finden sich jedoch auch viele Einschlafgedichte, die sich wunderbar eignen, um die nötige Ruhe für ein sanftes Einschlummern zu finden.

  • Gierflation - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus

    Die Kugel Eis, die Butter im Supermarkt oder das Brötchen beim Bäcker, alles wird teurer. Hängt das tatsächlich mit gestiegenen Herstellungskosten zusammen oder will sich da vielleicht jemand nur die Taschen auf Kosten des Verbrauchers füllen? In diesem Zusammenhang ist seit einigen Jahren von der Gierflation die Rede. Ein Wort, das nicht nur in der Presse, sondern auch in den sozialen Medien zu finden und längst in der Alltagssprache angekommen ist.
    Obwohl der Begriff Gierflation eindeutig negativ konnotiert ist, weil in ihm Maßlosigkeit mitschwingt, will Annette Klosa-Kückelhaus vom Leibnitz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim aber nicht von einem Kampfbegriff sprechen.

  • „Zwischen Wein und Liebe - eine deutsch-polnische Liebesbeziehung“ von Renata A. Thiele

    Bisher hat die Schriftstellerin Renata A. Thiele Kriminalromane, Erzählungen und Reiseberichte auf Deutsch und Polnisch geschrieben. Nun hat sie die Besichtigung eines Weingutes an der Mosel zu einem Liebesroman im Winzer-Milieu inspiriert.
    Im Kern geht es dabei um viel Herz-Schmerz, allerdings mit einem bitteren Beigeschmack. Denn von der Liebesbeziehung zwischen dem Winzersohn Thomas und der polnischen Weinlesehelferin Mira ist man in dem kleinen Moseldorf alles andere als begeistert. Zu groß sind die Vorbehalte gegenüber den Fremden - obwohl die polnischen Arbeitskräfte immer wieder dringend für die Ernte gebraucht werden.

  • Kalle, Frau Adelheid, Dudu und Leonie - der Figurenkosmos von Murzarella

    Murzarella, mit bürgerlichem Namen Sabine Murza, ist Bauchredner- und Bauchsängerin. Für ihr Comedy- und Kabarettprogramm ist sie schon mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit der renommierten „Tuttlinger Krähe“ und erst kürzlich mit dem „Baden-Württembergischen Kleinkunstpreis“.
    Zentral bei Murzarellas Show ist, dass alle Figuren ein ausgeprägtes Eigenleben führen, sich und ihr ständig ins Wort fallen oder zu singen anfangen. Wenn etwa Kalle, die „Kanalratte aus Wanne-Eickel“, vor sich hinproletet oder die Opernsängerin Frau Adelheid Mozarts „Königin der Nacht“ anstimmt.

  • Beeindruckend - „Reichskanzlerplatz“ von Nora Bossong

    Magda Goebbels gehört zu den bekanntesten Repräsentantinnen des Nationalsozialismus, eine Vorzeigemutter und – aus heutiger Sicht – skrupellose Fanatikerin.
    Nora Bossong schildert nicht nur diese Perspektive, sondern darüber hinaus auch die Liebesgeschichte zwischen Magda und Hans. Eine Affäre aus der Zeit, bevor Magda Joseph Goebbels heiratete. Dadurch entsteht ein facettenreiches Bild der damaligen Ereignisse, das der Schauspieler Cédric Cavatore souverän hörbar macht.

  • Ok Boomer - erklärt von Bernhard Pörksen

    Als Babyboomer wird die Generation bezeichnet, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurde. Also die Nachkriegsgeneration, die das Wirtschaftswunder miterlebt hat, die höchste Geburtenrate hatte und eigentlich relativ krisenfrei durch Leben gekommen ist. Demgegenüber stehen die später geborenen Generationen X, Y und Z, deren Jugend gekennzeichnet ist von Umweltkatastrophen, Klimakrise oder digitalen Technologien. Die Lebensentwürfe und Prioritäten dieser Generationen kollidieren oft mit denen der Babyboomer, von denen sie sich nicht ernstgenommen fühlen. Als Ausdruck dafür steht der Begriff oder die Phrase „Okay, Boomer“.

  • Klabund: „Sommerbetrachtung“

    Der Dichter Klabund - mit bürgerlichem Namen hieß er Alfred Georg Hermann Henschke - setzte seinen Künstlernamen aus den Worten „Klabautermann“ und „Vagabund“. Die damit verbundenen Charaktereigenschaften beschreiben den Dichter treffend al jemanden, der mit anderen seinen Schabernack treibt. Auch mit dem Titel seines Gedichts „Sommerbetrachtung“ führt er das Publikum zunächst auf eine falsche Fährte: Der Text wandelt sich von einem Herbstgedicht zu einer Elegie auf die Melancholie und die Todessehnsucht, jedoch in sommerlich-fröhlichem Ton.

  • Völlig losgelöst: Karen Köhler liest „Himmelwärts“

    Toni hat die große Vermissung, wie sie es nennt, denn vor Kurzem ist ihre Mama an Krebs gestorben. Die Erwachsenen sagen, ihre Mama sei jetzt im Himmel, was Toni nur einen schwachen Trost findet und auch nicht so richtig glauben kann. Aber was, wenn doch? Gemeinsam mit ihrer gewitzten Freundin YumYum baut Toni ein kosmisches Radio – und bekommt tatsächlich eine Antwort! Zwar nicht von ihrer Mama, aber dafür von einer echten Astronautin. Karen Köhler hat ein zutiefst berührendes und dabei sehr kluges Buch über den Tod geschrieben. Die junge Ich-Erzählerin macht sie in ihrer Lesung sehr glaubhaft, mit aller Verzweiflung und Trauer, die den schönen Dingen im Leben, aber dennoch Raum lässt.

  • Kochen mir Genussforscher Prof. Thomas Vilgis: Rotbarbe mit knoblauchgetränkten Ackerbohnen

    Diesen schmackhaften Meeresfisch sollte man dort essen, wo er lebt: Zum Beispiel im Frankreichurlaub. Dazu brät man die Barbe auf einer Hautseite. Die Schuppen dürfen dranbleiben, denn sie sind so zart, dass sie den Fisch schön knusprig machen und aromatisch. Dazu empfiehlt Thomas Vilgis Ackerbohnen. In Frankreich ein beliebtes Gemüse im Frühjahr und Sommer. Die Bohnen bekommen ihr spezielles Aroma durch reichlich gekochten Knoblauch und einen Schuss Pastis.

  • Moderner Gipsy-Jazz: das Gismo Graf Trio

    Das Gismo Graf Trio interpretiert Gypsy-Jazz modern. Mit Einflüssen aus Rock, Pop, Jazz und Klassik – und vielen Eigenkompositionen. Das gelingt den Musikern auf überzeugende Weise. Die Stuttgarter spielen seit vierzehn Jahren erfolgreich in dieser Formation. Und das Ganze ist auch eine Familienangelegenheit – denn Vater Joschi und Sohn Gismo Graf musizieren dabei zusammen mit dem Bassisten Joel Locher.

  • Daniel Gräfe - „Wir waren Kometen“

    In seinem sehr gelungenen Debütroman schickt der Stuttgarter Autor Daniel Gräfe zwei junge Menschen auf eine Art Erkundungstrip durch halb Europa. Die Roadstory, die von Berlin über Stuttgart bis nach Rumänien führt, gerät zu einem Offenbarungseid. Denn die Lebenskünstlerin Luba und der Werbetexter Lukas müssen sich unbequemen Wahrheiten stellen und entscheiden, was sie überhaupt wollen und ob sie eine gemeinsame Zukunft haben. Dabei führt die Suche durch die Ödnis unwirtlicher Landschaften, die Daniel Gräfe mit bestechend scharfem Blick beschreibt. „Wir waren Kometen“ – ein kleiner Roman, der ganz subtil und unaufdringlich große Fragen verhandelt.

  • Der Kabarettist Thomas Freitag hat Helmut Kohl und Franz Josef Strauß parodiert

    Menschen nachmachen – dieses Talent bescherrte Thomas Freitag eine bemerkenswerte Karriere als Kabarettist und Schauspieler. Das Handwerk lernte er von der Pike auf. Bis heute ist er auch Theaterrollen zu sehen.

  • Genderfluid - erklärt von Annette Klosa-Kückelhaus

    Im Zuge der umfassenden Diskussionen der letzten Jahre um Diversität und um ein neues Verständnis von Geschlechtsidentität sind immer wieder neue Wortbildungen zu beobachten. Eines dieser Worte ist „genderfluid“, das verstärkt seit Mitte der Zehnerjahre vornehmlich von der jüngeren Generation gebraucht wird. Der Begriff umschreibt, dass sich jemand nicht ausschließlich binär orientiert, sondern die eigene Geschlechtsidentität in Abhängigkeit von Situationen, Lebensumständen o.Ä. wechselnd - fließend - empfindet.

  • Hinreißendes Debüt: „Fragments“ vom Tabea Kind Trio

    Die 1999 in Karlsruhe geborene Tabea Kind entwickelte schon als Kind eine Liebe zum Bass. Nun hat sie mit ihrem Trio das absolut hörenswertes Debütalbum „Fragments“ veröffentlicht.

  • Kochen mit Genussforscher Prof. Thomas Vilgis: Cold Brew Coffee meets Sake meets Sushi

    Bei der Zubereitung von Sushi stellt sich oft die Frage nach einem passenden Getränk. Sushi lebt als Gericht gerade von seiner Einfachheit und besitzt kaum Würze. Die oft gewählte deutsch-europäische Variante, die Sushi-Röllchen in Sojasauce und Wasabi zu „ertränken“, ist dabei keine gute Idee. Ideal zur Frische des Fisches passen vielmehr Röstnoten. Warum also diese nicht einfach im Getränk zum Fisch genießen, meint unser kulinarischer Physiker Prof. Thomas Vilgis. Als modifizierten Kaffee mit Umami - Kaffee mit Sake und Kombu-Alge.

  • Kochen im Einklang mit der Natur: Mario Enchelmaier reist mit seiner Küchenhexe durch die Bodenseeregion

    Mario Enchelmaier steht für authentisches, ganzheitliches Kochen mit regionalen Lebensmitteln am Bodensee. Doch das war nicht immer so. Seinen Lebenswandel beschreibt er in seinem Buch „Seehnsucht Heimat“.

  • „Du kannst mich mal“ – Kulturgeschichte des Stinkefingers

    Madonna, Johnny Cash, Peer Steinbrück und viele andere haben mit dem Mittelfinger gesagt: „Du kannst mich mal“ – oder: „Fuck You“. Und die Geste war schon in der Antike bekannt.

  • „Der Reisende” - Ein Kunstprojekt über Sicherheits-Webcams in der Welt

    Die allererste Webcam hatte einen klaren Zweck. Sie zeigte den Füllstand einer Kaffee-Maschine an der Uni Cambridge – damit man stets wusste, ob noch was frisch Gebrühtes zu holen war. Seither wurden weltweit abertausende dieser Beobachtungs-Apparate installiert und online geschaltet – und fast unvermeidlich wurde ihr Zweck dabei immer diffuser. Die Fotografen Jens Sundheim und Bernhard Reuss haben aus diesem Phänomen ein Kunst-Projekt gemacht, das seit beinahe 25 Jahren immer weiter wächst: „Der Reisende”.

  • „der die DADA“ – Wilde Kunstbewegung im Bahnhof Rolandseck

    Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck rückt mit der Ausstellung „der die DADA“ die vor rund einhundert Jahren gegründete wilde Kunstbewegung des DADA ins Zentrum.

  • Anna Seghers Roman „Der Weg durch den Februar“ von 1935

    Anna Seghers wurde 1900 in Mainz geboren und floh 1933 nach Paris. Im Exil erschienen zahlreiche Werke von ihr, unter anderem „Der Weg durch den Februar“ und „Transit“. Ihr Roman „Das Siebte Kreuz“ machte sie international bekannt. Seghers kehrte 1947 nach Deutschland zurück und lebte bis zu ihrem Tod 1983 in der DDR.
    „Der Weg durch den Februar“ erschien 1935 im Pariser Verlag Editions du Carrefour. In dem Roman beschreibt Seghers die wenigen Tage und Wochen des österreichischen Arbeiter-Aufstands gegen die Dollfuß-Diktatur. Der Roman, der die Wirren jener Zeit darstellt und dabei ganz nah an seine fiktiven Charaktere herantritt, ist jetzt vom Marsyas Verlag neu verlegt worden. 2025 erscheint eine kommentierte Fassung im Aufbau-Verlag.

  • Aufgeweckt: Theresia Enzensberger liest „Schlafen“

    Wir alle brauchen Schlaf. Theresia Enzensberger widmet diesem biologischen und doch reglementierten Bedürfnis politische Gedanken, geht Assoziationen nach und fragt nach seinem gesellschaftlichen Stellenwert. Dieser Essay bietet viele bedenkenswerte Aspekte und wird schließlich von einer Erzählung abgerundet, die eindrucksvoll zeigt, wie zart die Linie zwischen Wachsein und Schlaf, Traum und Albtraum sein kann.

  • Begeistert von der Kraft der Natur - Unterwegs im Pfälzer Wald mit dem Wildtierfilmer Joshi Nichell

    Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2050 weltweit rund 70 Prozent aller Menschen in Städten leben werden. Eine Entwicklung, die nach Ansicht des jungen Filmemachers und Naturfotografen Joshi Nichell zwangsläufig zu einer Entfremdung vieler Menschen von der Natur führen wird. Gemeinsam mit einer Gruppe junger Leute aus verschiedenen Ländern hat der erst Sechsundzwanzigjährige es sich zur Aufgabe gemacht, dagegenzuhalten. Und den Blick für die Wildnis Europas zu schärfen – mit Fotos, Filmen und Vorträgen. Zuhause fühlt sich der Student aus Landau im Pfälzer Wald, wo er auch ein Stück Natur sein eigen nennen darf.

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SWR