Buchkritik

Mit Wiglaf Droste die Welt in Schach halten: Eine Biografie zum fünften Todestag

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AUTOR/IN
Wilm Hüffer
Wilm Hüffer, SWR2 Moderator und Redakteur (Foto: SWR, Oliver Reuther)

In der Biografie „Die Welt in Schach halten“ von Christof Meueler erzählen viele Wegbegleiter von ihren Erlebnissen mit Wiglaf Droste. Eine faszinierende Chronik, die vieles offen lässt.

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Wiglaf Droste hat sich oft einen „Scharfdichter“ genannt. Vielen rieb er unter die Nase, was er von ihnen hielt. Nicht viel nämlich.

In genialen Kolumnen und bei seinen berühmten Lesungen wetterte er gegen DDR-Nostalgie, gegen Herbert Grönemeyer, gegen Schriftsteller wie Rainald Goetz oder Maxim Biller. Gegen die Kirche, die Bundeswehr, Ostdeutsche, Nazis, gegen selbstgerechte Linke und selbstgerechte Feministinnen.

Weggefährten erzählen von ihren Droste-Erlebnissen

In der Biografie von Christof Meueler erzählen viele Wegbegleiter von ihren Erlebnissen mit Wiglaf Droste: Bela B von den Ärzten, der Kolumnist Hans Zippert, der Journalist Friedrich Küppersbusch, die Schriftsteller Max Goldt und Gerhard Henschel, der Kabarettist Fritz Eckenga, Koch Vincent Klink und viele mehr.

Ein faszinierendes Buch für Droste-Fans, ein Erlebnisbericht – aber keine Deutung. Warum blieb Wiglaf Droste der Raubauz im Deutungsgeschäft des Alltags?

Könnte einer wie er den Shitstorms der Gegenwart noch standhalten? Eine faszinierende Chronik, die zugleich vieles offen lässt.