Landeskongress Baden-Württemberg

Was tun gegen die Diskriminierung von geflüchteten Sinti und Roma aus der Ukraine?

Stand
INTERVIEW
Wilm Hüffer

Bereits in der Ukraine waren Sinti und Roma Diskriminierungen ausgesetzt, die sich nach der Flucht aus dem Kriegsgebiet nach Deutschland fortsetzten, meint Daniel Strauß, Vorsitzender des Landesverbandes der Sinti und Roma in Baden-Württemberg, im SWR2 Gespräch.

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Daniel Strauß, Vorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg Deutscher Sinti und Roma, 2020
Daniel Strauß, Vorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg Deutscher Sinti und Roma

Es gebe verschiedene Gruppen, die unterschiedlich benachteiligt würden, so Strauß. Neben Roma, die sehr gut integriert seien, gebe es aber auch viele Roma-Geflüchtete, mit denen andere Menschen aus der Ukraine nicht in den Unterkünften zusammen untergebracht werden wollten.

Mit dem Landeskongress wolle man für Solidarität und ein Bewusstsein für die Problematik werben und auch für Verständnis, meint Daniel Strauß. „Erst wenn man Verständnis hat, kann man entsprechend handeln und wir wünschen uns auch, dass daraus Solidarität entsteht für die Situation der Geflüchteten hier, aber um auch die Situation der Roma nach dem Krieg in der Ukraine zu verbessern, davon sind 400.000 Menschen betroffen.“

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