Einzelhändler in Rheinland-Pfalz wehren sich gegen Pläne des Zweibrücken Fashion Outlets, um fast 9000 Quadratmeter zu wachsen. Von „verheerenden Folgen für die Gewerbetreibenden“ spricht der Vorsitzende des Pirmasenser Einzelhandelsverbands, Erich Weiss, gegenüber dem SWR. Umsatzeinbrüche und Geschäftsschließungen fürchten auch Einzelhändler in Kaiserslautern, Saarbrücken und Saarlouis. Der Outlet-Betreiber wünscht sich 50 neue Läden überwiegend im Luxussegment.
Einzelhandel schlägt Alarm Outlet Zweibrücken: Erweiterung "verheerend" für Shopping in den Städten
Das Fashion Outlet in Zweibrücken will wachsen. Um fast 9.000 Quadratmeter. Ein Horrorszenario für den umliegenden Einzelhandel.
Meine ersten Outlet-Besuche machte ich in Metzingen (Kreis Reutlingen), um Hemden und Anzüge zu kaufen. Ohne das Outlet wäre die schwäbische Provinzstadt bis heute mäßig reich und völlig unbekannt. Auch Montabaur am Rand des Westerwalds verdankt seiner Ladenstraße die Erwähnung in Einkaufsführern. Das Zweibrücken Fashion Outlet steht auf einem ehemaligen Militärflughafen, wo sich sonst heute Fuchs und Hase Gute Nacht sagen würden.
Outlets locken Menschen und Geld
Ich verstehe die Not der Einzelhändler in den schwächelnden Innenstädten. Zugleich anerkenne ich die Magnetwirkung von Outlets. Sie sind nach meinem Dafürhalten nicht der Hauptfaktor für das City-Sterben, sondern der Trend zum Online-Shopping und politische Fehlentscheidungen. In Mainz zum Beispiel wird Einkaufskunden die Anfahrt mit dem Auto systematisch vergällt. Die Stadt schafft Parkplätze ab, macht Parkhäuser teuer und geizt an Automaten mit der Parkzeit. In Einkaufszentren oder Outlets bekomme ich, was ich beim Shoppen am dringlichsten brauche: Raum und Zeit. Ich glaube, der Vorsitzende des Pirmasenser Einzelhandelsverbandes würde mir nicht widersprechen.