Eigentlich hätte der RBB gerade den ARD-Vorsitz inne - wegen des Rücktritts der ehemaligen Intendantin Patricia Schlesinger ist aber ein Wechsel nötig geworden. Ab 2023 übernimmt der SWR die Leitung der ARD. Das hat die Hauptversammlung der ARD-Rundfunkanstalten am Mittwoch beschlossen.
Intendant Kai Gniffke (SWR) folgt im Amt des ARD-Vorsitzenden auf Tom Buhrow (WDR), der den Vorsitz noch bis Ende des Jahres 2022 übergangsweise innehat.
Gniffke: Unser Auftrag ist ein umfassendes Medienangebot
Gniffke kündigte an, die ARD werde noch deutlicher herausstellen, dass sie unabhängig und der journalistischen Qualität verpflichtet sei. "Unser Auftrag ist es, allen Menschen in Deutschland ein umfassendes Medienangebot zu machen, das sie interessiert und im persönlichen Alltag relevant ist. Mit guter journalistischer Arbeit müssen wir für das Vertrauen der Menschen kämpfen."
Gniffke ist seit September 2019 Intendant des Südwestrundfunks. Zuvor verantwortete der studierte Politikwissenschaftler als Erster Chefredakteur ARD-aktuell unter anderem Tagesschau, Tagesthemen und tagesschau.de. Von 2003 bis 2005 war er Zweiter Chefredakteur ARD-aktuell.
Wechselnde Geschäftsführung soll Vielfalt widerspiegeln
Die wechselnde Geschäftsführung in der ARD basiert auf dem Vielfaltsgedanken, für den die ARD steht. So sollen wechselnde Perspektiven aus allen Teilen Deutschlands in die Gemeinschaftsaufgaben der ARD einfließen und gleichzeitig immer wieder neue Impulse für die ARD und ihre Angebote gesetzt werden.
Reaktion aus der Politik
Der medienpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Guido Wolf sagte zum Beschluss: "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht aktuell unter erheblicher Kritik." Mehr denn je gehe es darum, Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen und Transparenz zu schaffen. SWR-Intendant Kai Gniffke habe gezeigt, dass er mutige Entscheidungen nicht scheue. "Insofern ist er eine gute Wahl," so Wolf.