Nach Angaben der Tierschützer liegt Rheinland-Pfalz damit bundesweit im Mittelfeld. Die meisten Versuchstiere hätten Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen genutzt - jeweils zwischen 800.000 und 900.000. Dort seien entsprechend auch die meisten Tiere bei Versuchen gestorben. Die Tierschützer beziehen sich auf Zahlen des Bundesinstituts für Risikobewertung.
Biomedizinische Forschung Tierschützer kritisieren hohe Zahl an Versuchstieren in BW
Baden-Württemberg ist das Bundesland mit der zweithöchsten Zahl an Versuchstieren. Der Tierschutzbund will Tierversuche durch alternative Methoden ersetzen und so Leid verhindern.
Insgesamt sind die Versuchstierzahlen nach Angaben des Tierschutzbundes "beträchtlich höher" als in den Vorjahren. In den Statistiken werden mittlerweile auch sogenannte Überschusstiere aufgeführt. Das sind Tiere, die für wissenschaftliche Zwecke gezüchtet, aber nicht benötigt und daher getötet werden.
Vor allem an Mäusen wird experimentiert - aber nicht nur
In allen Bundesländern wurden den Angaben zufolge vor allem Mäuse genutzt, aber auch Hunde, Katzen und Primaten. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, kritisiert: "Noch immer wird von Bund und Ländern nicht genug unternommen, um Tierversuche durch zeitgemäße Methoden zu ersetzen und die Zahl der Tiere, die im Namen von Wissenschaft und Forschung leiden und sterben müssen, zu minimieren."
Der Verband der Arzneimittelhersteller hält Tierversuche dagegen für unverzichtbar. In der Grundlagenforschung versuchen die Forscherteams, mit Hilfe von Versuchstieren zu verstehen, was sich im Körper bei Krankheiten abspielt. "Bei neu erfundenen Medikamenten helfen sie in vielen Fällen, mögliche Risiken wie Schädigung von Leber, Nieren oder Missbildungen zu erkennen, bevor die Medikamente mit Freiwilligen erprobt werden", erläuterte Verbandssprecher Rolf Hömke.