Über eine Dating-Plattform soll eine Heiratsschwindlerin einen Eifeler um viel Geld betrogen haben.  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Urteil gegen Betrügerin

Heiratsschwindlerin in Wittlich zu Bewährungsstrafe verurteilt

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Christian Altmayer
Foto von Christian Altmayer, Redakteur bei SWR Aktuell im Studio Trier (Foto: SWR)

Das Amtsgericht Wittlich hat eine 41-Jährige zu einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt. Sie habe einem Mann über das Internet eine Beziehung vorgespielt und ihn so um 30.000 Euro gebracht.

Singlebörsen und Dating-Apps im Internet versprechen Liebesglück per Mausklick. Nie war es leichter, Kontakt aufzunehmen. Doch was, wenn sich die Traumfrau als Betrügerin entpuppt, die Liebe nur vorgaukelt, um an Geld zu kommen?

Ein Mann aus der Eifel ist Opfer einer solchen Heiratsschwindlerin geworden. Jetzt hat das Amtsgericht Wittlich sie zu einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt. Die Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt.

Ermittlungen gegen Komplizin angekündigt

Im Verlauf des Prozesses stellte sich heraus, dass die Frau die Taten nicht allein begangen hat. Eine Komplizin aus Frankfurt soll ihr dabei geholfen haben, heiratswillige Männer über das Internet zu finden. Sie soll über eine App mit dem Opfer gechattet und damit den Kontakt aufgenommen haben.

Aula Lug und Trug im Internet – Die Mechanik der Täuschung

In den Zeiten der Digital-Pioniere galt das Internet einmal als Ermöglichung weltweiter Transparenz, einer Welt ohne Grenzen. Und heute: Das sind nur noch Utopien, das Internet zeigt sein anderes Gesicht: Fakes, Datenklau, Manipulation, Cybergrooming. Meint Dr. Marco Wehr, Physiker, Philosoph, Autor und Gründer
des Philosophischen Labors in Tübingen.

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Angeklagte hatte Liebe nur vorgespielt

Aus dem Chatkontakt sei dann eine Beziehung zwischen der jetzt verurteilten Frau und einem Mann entstanden, die der Mann für echt hielt, so das Gericht. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Frau die Beziehung aber nur zum Schein einging. Die 41-Jährige habe dem Mann vorgespielt, ihn heiraten zu wollen. Zugleich habe sie ihm immer wieder finanzielle Notsituationen vorgetäuscht, so das Gericht.

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Fahndung nach Betrügerin Hexenritual: Zwei Frauen erbeuten in Trier mehrere tausend Euro

Die Polizei Trier sucht nach einer Frau, die mit einer skurillen Geschichte eine 72-Jährige betrogen haben soll. Sie sollte Geld zahlen um von einer "Verhexung" gereinigt zu werden.

Masche der Polizei bekannt

Die Masche ist Ermittlern schon länger bekannt. Inzwischen hat die Polizei auch einen Namen für dieses manipulative Spiel gefunden: Love-Scamming.

Ein ähnlicher Fall wurde vor einiger Zeit in Bitburg vor Gericht verhandelt. Damals hatte eine 20-Jährige aus der Südeifel zwei Männer mit dieser Masche um 6.000 Euro betrogen.

Auch Verbraucherzentrale warnt vor "Love-Scamming"

Wer sich vor Love-Scamming schützen möchte, kann sich bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz informieren. Die Experten raten, niemals Geld an Menschen zu überweisen, die man persönlich nicht getroffen hat. Außerdem empfehlen sie, den Namen des Liebsten mal mit dem Zusatz "Scammer" zu googeln.

Rheinland-Pfalz

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Angebliche Geldanlage mit hoher Rendite Betrug im Internet - Mann aus Kreis Kaiserslautern verliert 100.000 Euro

Ein Mann aus dem Kreis Kaiserslautern ist Opfer von Internetbetrügern geworden. Er wollte Geld anlegen - jetzt hat er einen Schaden von rund 100.000 Euro.

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Germersheim Falsche Internetliebe betrügt Mann um Tausende Euros

Die Polizei warnt vor Betrügern auf Partner-Börsen im Internet. Ein junger Mann aus Germersheim hatte dort Kontakt zu einer Person, die sich als Frau ausgegeben hatte, die im Ausland lebt und die ihn gerne besuchen würde. Bei dem Betrug wurde er dazu gebracht, der vermeintlich Geliebten immer häufiger immer größere Beträge auf Konten im Ausland zu überweisen. Der Pfälzer wurde um insgesamt 6.400 Euro betrogen.