Versenkbare Poller auf dem Domplatz (Foto: SWR)

Mehr Sicherheit nach der Amokfahrt

Wie die Stadt Trier mit ihrem Pollerkonzept vorankommt

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Zwei Jahre nach der Amokfahrt in Trier arbeitet die Stadt weiter daran, das geplante Sicherheitskonzept mit Pollern umzusetzen. Bis 2026 sollen alle Poller installiert sein.

Bisher stehen nach Angaben der Stadt die Poller am Breitenstein (an der Einmündung der Liebfrauenstraße) und in der Windstraße. Fertig sind außerdem die Sicherheitspoller an der Straße "Sieh um Dich" Richtung Domfreihof, in der Liebfrauenstraße und in der Straße "An der Meerkatz". Dabei handelt es sich sowohl um feststehende als auch versenkbare Poller. Die Maßnahmen um den Domfreihof und die umliegenden Straßen seien damit abgeschlossen.

Poller sichern auch Trierer Weihnachtsmarkt

Die Poller wurden einbezogen in das seit Jahren praktizierte Sicherheitskonzept für den Trierer Weihnachtsmarkt.  (Foto: SWR, Vasilij Kotov)
Die Poller wurden einbezogen in das seit Jahren praktizierte Sicherheitskonzept für den Trierer Weihnachtsmarkt.

Die versenkbaren Poller in der Liebfrauenstraße werden nach Angaben der Stadt während der Öffnungszeiten des Weihnachtsmarkts hochgefahren. Diese Poller seien damit einbezogen in das seit Jahren praktizierte Sicherheitskonzept für den Weihnachtsmarkt. So gebe es in der Fußgängerzone mehrere temporäre Durchfahrtssperren.

Weitere Sicherheitszonen in Arbeit

Nach Angaben eines Sprechers erfolgt derzeit die Detailplanung für weitere Maßnahmen auf dem Hauptmarkt und dem westlichen Teil der Fußgängerzone.

Die Innenstadt von Trier wird in zehn Sicherheitszonen eingeteilt, die unterschiedlich gesichert und zu unterschiedlichen Zeiten fertiggestellt werden sollen. (Foto: Stadt Trier)
Die Innenstadt von Trier ist in zehn Sicherheitszonen eingeteilt, die unterschiedlich gesichert und zu unterschiedlichen Zeiten fertiggestellt werden sollen.

Zehn Sicherheitszonen in Stadt

Für das Sicherheitskonzept ist die Innenstadt laut Stadtverwaltung in insgesamt zehn Sicherheitszonen aufgeteilt worden. Insgesamt sind 36 Standorte für Poller bzw. fest stehende Blockaden geplant. Die meisten dieser Sicherungslinien wiederum bestehen laut Stadt aus mehreren Einzelpollern. Wie viele es genau werden, hänge vom genauen Standort, dem Verlauf der Versorgungsleitungen, privater Hausanschlüsse und der umliegenden Bebauung ab.

Mobile Blockaden wie diese werden für Großereignisse wie den Weihnachtsmarkt aufgestellt.  (Foto: SWR, Vasilij Kotov)
Mobile Blockaden wie diese werden für Großereignisse wie den Weihnachtsmarkt aufgestellt.

Neben Poller weitere Barrikaden geplant

Die Poller seien entweder absenkbar oder fest installiert. Daneben sollen auch mit Stahl verstärkte Hochbeete, Sitzbänke oder Fahrradabstellplätze als Blockaden dienen. Diese müssten allerdings in Größe und Standfestigkeit den Kriterien der Terrorabwehr entsprechen.

Lieferanten und Anwohner könnten dann mit Chipkarten in die Zone einfahren, für die sie eine Berechtigung haben. Polizei und Feuerwehr könnten in Notfällen Poller manuell entfernen. Einer SWR-Umfrage zufolge sorgen die bestehenden Poller bei Bürgerinnen und Bürgern bereits jetzt schon für ein besseres Sicherheitsgefühl.

Umsetzung des Konzepts wird teurer

Im August wurde bekannt, dass die Kosten für die Umsetzung des Sicherheitskonzepts mit den Pollern von 6,6 Millionen Euro auf neun Millionen Euro gestiegen sind. Bis 2026 sollen alle Poller installiert sein.

Poller sollen Innenstadt von Trier besser schützen

Der Stadtrat hatte das Sicherheitskonzept Ende April 2021 als Reaktion auf die Amokfahrt vom 1. Dezember 2020 beschlossen. Die Poller sollen die Innenstadt vor Amokfahrten und Anschlägen mit Fahrzeugen schützen und den Verkehr in der Fußgängerzone besser regeln.

Die Poller werden zukünftig nur zwischen sechs und elf Uhr, beispielsweise für den Lieferverkehr, heruntergefahren. Ansonsten kommt man nur mit Sondergenehmigung hinein. Die erhalten auch Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte und Müllabfuhr.

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Nach der Amokfahrt vom 1. Dezember 2020 hat der Trierer Stadtrat ein Sicherheitskonzept beschlossen. Es in die Tat umzusetzen dauert länger und wird teurer als geplant.

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