In der Trierer Liebfrauenkirche vor dem Bischöflichen Palais sind die neuen, versenkbaren Sicherheitspoller und die dazugehörige Bediensäule noch mit rot-weißen Plastikschranken eingezäunt. Ein paar Arbeiten sind noch zu erledigen, das Straßenpflaster um die Poller muss noch gemacht werden. Ähnlich ist es ein paar Meter weiter in der Straße "An der Meerkatz".
Software fehlt noch
Über die Bediensäulen kann man die Poller direkt vor Ort im Boden versenken und hochfahren. Geplant ist, das ganze Poller-System auch zentral steuern zu können. Doch der Hersteller der dafür notwendigen Software hat das Produkt unerwartet vom Markt genommen. Jetzt wird eine Alternative bei anderen Herstellern gesucht. Bis dahin sind die Poller nur vor Ort über die Bediensäule versenkbar.
Der Domfreihof wird von fest installierten Sicherheitspollern in der Straße "Sie um Dich" geschützt. Sie sind nicht im Boden versenkbar. Durch diese Straße fährt jedoch ohnehin kein Lieferverkehr in die Innenstadt.
Weitere Standorte für Sicherheitspoller sind geplant
Der Trierer Stadtrat hat das Sicherheitskonzept mit Pollern Ende April 2021 beschlossen. Es war eine Konsequenz der Amokfahrt vom 1. Dezember 2020, bei der fünf Menschen ums Leben kamen und viele weitere schwer verletzt wurden, als ein inzwischen wegen mehrfachen Mordes verurteilter Mann mit seinem Geländewagen durch die Fußgängerzone raste und gezielt Passanten überfuhr. Das Sicherheitskonzept teilt die Innenstadt in 10 Zonen auf, die jeweils durch Poller abgesperrt werden können. Die ersten Arbeiten begannen im Oktober 2021.
Während die Poller in der Liebfrauenstraße und "An der Meerkatz" fast fertiggestellt werden, ist die Windstraße der nächste geplante Standort für Sicherheitspoller. Sie sollen bis Mitte Oktober fertig sein. Die geplanten Poller am Hauptmarkt und in der Fleischstraße sind dann die nächsten, für die die Arbeiten losgehen.
Alles dauert länger und wird teuerer als geplant
Das komplette Sicherheitssystem mit zehn absperrbaren Zonen in der Innenstadt sollte ursprünglich bis Ende 2024 fertig sein. Das wird nicht klappen, teilte die Stadtverwaltung auf SWR Anfrage mit. Gerechnet wird jetzt mit einem Abschluss im Jahr 2026.
Die allgemeinen Preissteigerungen machen auch das Trierer Sicherheitskonzept mit Pollern, das Teil einer größeren städtebaulichen Planung ist, teurer. Ursprünglich ging man von Gesamtkosten von 6,6 Millionen Euro aus, jetzt wird mit 9 Millionen Euro gerechnet.