Das Sicherheitskonzept in der Innenstadt Trier sieht Poller als Durchfahrtsperre vor (Foto: SWR)

Trier sichert Innenstadt ab

Die ersten versenkbaren Sicherheitspoller stehen

Stand
AUTOR/IN
Nicole Mertes
Nicole Mertes arbeitet als Redakteurin im SWR Studio Trier (Foto: Nicole Mertes)

Nach der Amokfahrt vom 1. Dezember 2020 hat der Trierer Stadtrat ein Sicherheitskonzept beschlossen. Es in die Tat umzusetzen dauert länger und wird teurer als geplant.

In der Trierer Liebfrauenkirche vor dem Bischöflichen Palais sind die neuen, versenkbaren Sicherheitspoller und die dazugehörige Bediensäule noch mit rot-weißen Plastikschranken eingezäunt. Ein paar Arbeiten sind noch zu erledigen, das Straßenpflaster um die Poller muss noch gemacht werden. Ähnlich ist es ein paar Meter weiter in der Straße "An der Meerkatz".

Das Sicherheitskonzept in der Innenstadt Trier sieht Poller als Durchfahrtsperre vor (Foto: SWR)
Die Sicherheitspoller in der Straße "An der Meerkatz" stehen, mit der dazugehörigen Bediensäule.

Software fehlt noch

Über die Bediensäulen kann man die Poller direkt vor Ort im Boden versenken und hochfahren. Geplant ist, das ganze Poller-System auch zentral steuern zu können. Doch der Hersteller der dafür notwendigen Software hat das Produkt unerwartet vom Markt genommen. Jetzt wird eine Alternative bei anderen Herstellern gesucht. Bis dahin sind die Poller nur vor Ort über die Bediensäule versenkbar.

Das Sicherheitskonzept in der Innenstadt Trier sieht Poller als Durchfahrtsperre vor (Foto: SWR)
Die Sicherheitspoller in der Straße "Sieh um Dich" schützen den Domfreihof. Sie sind fest installiert, man kann sie nicht im Boden versenken.

Der Domfreihof wird von fest installierten Sicherheitspollern in der Straße "Sie um Dich" geschützt. Sie sind nicht im Boden versenkbar. Durch diese Straße fährt jedoch ohnehin kein Lieferverkehr in die Innenstadt.

Weitere Standorte für Sicherheitspoller sind geplant

Der Trierer Stadtrat hat das Sicherheitskonzept mit Pollern Ende April 2021 beschlossen. Es war eine Konsequenz der Amokfahrt vom 1. Dezember 2020, bei der fünf Menschen ums Leben kamen und viele weitere schwer verletzt wurden, als ein inzwischen wegen mehrfachen Mordes verurteilter Mann mit seinem Geländewagen durch die Fußgängerzone raste und gezielt Passanten überfuhr. Das Sicherheitskonzept teilt die Innenstadt in 10 Zonen auf, die jeweils durch Poller abgesperrt werden können. Die ersten Arbeiten begannen im Oktober 2021.

Die Innenstadt von Trier wird in zehn Sicherheitszonen eingeteilt, die unterschiedlich gesichert und zu unterschiedlichen Zeiten fertiggestellt werden sollen. (Foto: Stadt Trier)
Die Innenstadt von Trier ist in zehn Sicherheitszonen eingeteilt, die unterschiedlich gesichert und zu unterschiedlichen Zeiten fertiggestellt werden sollen.

Während die Poller in der Liebfrauenstraße und "An der Meerkatz" fast fertiggestellt werden, ist die Windstraße der nächste geplante Standort für Sicherheitspoller. Sie sollen bis Mitte Oktober fertig sein. Die geplanten Poller am Hauptmarkt und in der Fleischstraße sind dann die nächsten, für die die Arbeiten losgehen.

Alles dauert länger und wird teuerer als geplant

Das komplette Sicherheitssystem mit zehn absperrbaren Zonen in der Innenstadt sollte ursprünglich bis Ende 2024 fertig sein. Das wird nicht klappen, teilte die Stadtverwaltung auf SWR Anfrage mit. Gerechnet wird jetzt mit einem Abschluss im Jahr 2026.

Die allgemeinen Preissteigerungen machen auch das Trierer Sicherheitskonzept mit Pollern, das Teil einer größeren städtebaulichen Planung ist, teurer. Ursprünglich ging man von Gesamtkosten von 6,6 Millionen Euro aus, jetzt wird mit 9 Millionen Euro gerechnet.

Mainz

300.000 Besucher erwartet Poller, Drohnen, Kameras: So sorgt Mainz für Sicherheit beim Rheinland-Pfalz-Tag

Mit dem Rheinland-Pfalz-Tag läuft in der Mainzer Innenstadt die erste Großveranstaltung seit Corona. Für Polizei und Veranstalter eine enorme Herausforderung.

Trier

Verteidiger legen Revision ein Urteil für Amokfahrer von Trier: Lebenslang in geschlossene Psychiatrie

Im Prozess um die Amokfahrt in Trier ist der Angeklagte wegen Mordes verurteilt worden, er gilt als gemeingefährlich. Einen Tag danach hat die Verteidigung Revision eingelegt.