Insgesamt sollen zwei Gebäude für Geflüchtete hergerichtet werden. Eine Sprecherin der Aufsichtsbehörde ADD sagte dem SWR, es handele sich um ehemalige Wohnungen der amerikanischen Streitkräfte. Die Gebäude seien zwischenzeitlich teils als Appartements, teils als Lager genutzt worden. Sie würden jetzt möbliert und ausgestattet.
Platz für 600 Geflüchtete
Voraussichtlich würden dort ab Anfang des kommenden Jahres 600 Plätze zur Verfügung stehen, kündigte das Mainzer Integrationsministerium an. Organisatorisch soll es sich um eine Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung in Kusel handeln.
Rheinland-Pfalz hat Aufnahme-Kapazität verdoppelt
Das Land habe seine Aufnahmekapazitäten innerhalb des zurückliegenden Jahres von 3.300 auf 7.450 bereits mehr als verdoppelt, erklärte Ministerin Katharina Binz (Grüne) am Dienstag: "Dadurch verschafft das Land den Kommunen Zeit, den Ausbau der eigenen Unterbringungskapazitäten voranzutreiben."
Erst in der vergangenen Woche hatte Binz bekanntgegeben, dass 2022 bereits mehr Schutzsuchende in Rheinland-Pfalz angekommen seien als im gesamten Jahr 2015 auf dem Höhepunkt der europäischen Flüchtlingskrise. Den mit Abstand größten Anteil bilden die bislang rund 44.000 Menschen, die nach dem russischen Angriff im Frühjahr aus der Ukraine flüchten mussten. Sie müssen aufgrund ihrer rechtlichen Sonderstellung kein Asylverfahren durchlaufen und auch nicht in den staatlichen Sammelunterkünften leben.
Das Land betreibt aktuell Aufnahmeeinrichtungen in Trier, Speyer, Kusel und Hermeskeil sowie bisher zwei Außenstellen in Bitburg und Bernkastel-Kues. Letztere soll Ende April 2023 wieder aufgelöst werden. Alle Unterkünfte waren nach Angaben von Ende November voll belegt.
Buspendelverkehr für Geflüchtete geplant
Für die künftigen Bewohner der Flüchtlingseinrichtung an dem entlegenen Flughafen im Hunsrück soll ein regelmäßiger Buspendelverkehr eingerichtet werden, damit sie beispielsweise einkaufen können. Zur Vergabe der sozialen Dienste, des Sicherheitsdienstes, der Verpflegung und der Busanbindung seien Verfahren eingeleitet worden. Außerdem sei eine Bürgerversammlung geplant. Am Hahn gab es bereits ab 2015 zeitweise Flüchtlingsunterkünfte.