Bettina Schuster ist 63 Jahre alt. Sie war schon Fan der Trierer Basketballer als viele der jetzigen Spieler noch gar nicht geboren waren. Seit kurzem hat sie eine ganz besondere Aufgabe. Beim Einlauf der Mannschaft steht Bettina Schuster auf dem Spielfeld und schwenkt die große Fahne in den grün-weißen Vereinsfarben.
Ihre Enkel seien stolz auf sie. Aber auch sehr verwundert, dass sie mit 63 Jahren die große Fahne schwenke. "'Oma, du bist echt verrückt!', haben meine Enkel gesagt, als sie mich da das erste Mal gesehen haben", erzählt Bettina Schuster.
Bettina Schuster hat viele große Spiele der Trierer Basketballer erlebt. Doch den nach hohem Rückstand sensationellen Sieg 1998 über den damaligen deutschen Meister Alba Berlin werde sie nie vergessen. Trainer damals wie heute - Don Beck.
"Er hat diese Saison so viel bewegt und vieles richtig gemacht," sagt sie. Beck habe den Erfolg nach Trier zurückgebracht. Daher fährt sie auch heute Abend im Fanbus mit nach Koblenz wenn dort um 19:30 Uhr Sprungball ist.
Die Aufbruchstimmung spürt auch der Fanclub Fastbreak: "Wir haben jetzt insgesamt vier Busse für die Fahrt nach Koblenz bestellt. Mit so vielen Fans sind wir in der zweiten Liga noch nie zu einer Auswärtsfahrt unterwegs gewesen", sagt Stefan Weinert. Er ist Vorstandsmitglied beim Gladiators Fanclub Fastbreak.
RLP-Basketball Derby sorgt für Rekordkulisse
Dazu kommen noch zahlreiche Fans der Gladiators Trier, die mit dem Auto anreisen. "Wir gehen mal davon aus, dass wir über 500 Trierer in unserer Halle begrüßen können", schätzt Dominik Duderstaedt, Pressesprecher des Basketball-Zweitligisten EPG Koblenz.
EPG Koblenz hofft - auch wegen der vielen Trierer Fans - auf einen neuen Zuschauerrekord. Der bisherige Rekord stammt noch aus den Aufstiegsspielen zur 2. Liga. Gegen Erfurt kamen rund 2.800 Fans. "Wir rechnen mit über 3.000 Zuschauern gegen Trier und haben noch zusätzliche Sitzplätze am Spielfeldrand geschaffen", sagt Duderstaedt.
Ex-Trierer Coach jetzt bei Koblenz
Die Trierer treffen dort auf einen alten Bekannten. Ex-Coach Marco van den Berg steht jetzt bei Koblenz unter Vertrag. Er war von 2015-2018 Trainer in Trier. 2020 kam er noch einmal, wurde aber nach zwei Jahren entlassen.
Marco van den Berg hält Trier für den Aufstiegsfavoriten. Trier sei das einzige Team der Liga, das im Moment auf Bundesligakurs sei. "Das sieht sehr rund aus wie sie spielen und das Team hat alles um den nächsten Schritt zu tun," sagt van den Berg im SWR-Interview.
Der Koblenzer Trainer sieht aber auch Chancen, den Gladiators die erste Niederlage nach zwölf Siegen in Folge zuzufügen. "Auch die beste Mannschaft der Liga hat immer ihre kleinen Schwächen. Und da wollen wir ansetzen."
Koblenzer Basketballer zuletzt mit Problemen
Bisher lief es für Koblenz im ersten Zweitligajahr nicht richtig rund. Sieben der letzten zehn Spiele gingen verloren. Der Aufsteiger in die zweite Basketball-Bundesliga hat in der laufenden Saison bereits zwei Trainerwechsel hinter sich. Ein Sieg am vergangenen Wochenende macht etwas Mut vor dem Spiel gegen die Gladiators Trier.
Trierer Basketballer gewarnt
Triers Trainer Don Beck geht davon aus, dass Koblenz trotz Tabellenplatz 13 immer noch hofft, unter die ersten acht zu kommen. Damit wäre das Team für die so genannten Playoffs qualifiziert, in denen die besten Teams der Liga um den Bundesligaaufstieg spielen.
"Sie brauchen dringend eine Siegesserie, um einen Run auf die Playoffs zu starten. Davor sind wir gewarnt", sagt Trier Trainer Don Beck.
Und was sagt Basketball Großmutter Bettina Schuster zu den Aussichten? "Ich bin vorher immer etwas negativ eingestellt. Dann ist es aber noch schöner, wenn wir gewinnen. Aber es wird eng heute."