Veranstaltung im Gedenken an die deportierten Juden aus der Region.

Deportierte jüdische Jugendliche aus Region Trier

Wanderausstellung eröffnet: "Wir dürfen ihre Geschichten nicht vergessen"

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AUTOR/IN
Frederik Herrmann

Deportationszug Da3 - für hunderte jüdische Jugendliche aus der Region Trier eine Fahrt in den Tod. Jetzt erinnert eine Wanderausstellung im Trierer Hauptbahnhof an ihr Schicksal.

Es ist Freitagnachmittag, 14 Uhr am Trierer Hauptbahnhof. Wo ansonsten Trubel und Hektik herrschen, kehrt am vergangenen Freitag ein Moment der Stille und des Gedenkens ein. Anlass ist der Jahrestag des ersten Deportationszuges aus dem besetzten Luxemburg über Trier in das Ghetto Litzmannstadt zwischen dem 16. und 18. Oktober 1941. Der Arbeitskreis "grenzenlos gedenken“ lud zu einer Gedenkveranstaltung ein.

"Wir dürfen diese Geschichten nicht vergessen, denn dann hätten die Nationalsozialisten Erfolg damit gehabt, das Leben dieser Menschen auszulöschen."

Veranstaltung im Gedenken an die deportierten Juden aus der Region.
Sie sind selbst nicht älter als diejenigen, aus deren Leben sie erzählen: Trierer Schülerinnen und Schüler lesen Auszüge aus dem Leben der deportierten jüdischen Jugendlichen vor.

Die Veranstaltung wurde zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Max-Planck-Gymnasiums und des Humboldt Gymnasium Trier durchgeführt. Sie trugen am Freitag Textausschnitte aus dem Leben der deportierten Jugendlichen vor. Viel wisse man nicht über die Jugendlichen, so Peter Szemere, Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Wanderausstellung soll auch in Schulen gastieren

Die Veranstaltung solle daher auch dazu dienen, Schülerinnen und Schüler in Form von Projektarbeiten zu motivieren, sich auf die Suche nach Spuren dieser Menschen zu begeben. Die Wanderausstellung ist noch bis zum 21. Oktober täglich von neun bis 14 Uhr in der Bahnhofshalle im Trierer Hauptbahnhof zu sehen. Anschließend kann sie von Schulen ausgeliehen werden.

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