Bäume vor der Porta Nigra

Neue Bäume müssen her

Warum vor der Porta Nigra ein kleiner Wald steht

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AUTOR/IN
Frederik Herrmann
SWR-Reporter Frederik Herrmann

Viele Bäume in Trier sind krank. Die Stadt will jetzt 300 neue pflanzen. Einige stehen jetzt erst einmal vor der Porta Nigra - als Mini-Wald.

Die Porta Nigra, Triers Wahrzeichen und ein Motiv, das man von vielen Fotos kennt. Doch jetzt sieht es dort plötzlich anders aus: Auf dem Vorplatz stehen 30 Bäume - 15 links und 15 rechts. Junge Hopfenbuchen, Zerreichen und Roteschen sind es.

Die Bäume müssen harten Bedingungen trotzen

"Die neuen Bäume kommen gut klar mit den harten Bedingungen des Klimawandels - mit extremer Hitze und langer Trockenheit", sagt Annabelle Eisenhuth. Sie ist in Trier für die Stadtbäume zuständig.

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Diese Bäume sollen bis Freitag dort stehen - ein Miniwald, wie Baudezernent Thilo Becker (parteilos) die Ansammlung nennt. Er erklärt, dass insgesamt 300 Bäume angeschafft wurden. Sie sollen im Stadtgebiet eingepflanzt werden.

Für die Bäume wurde die Lagerfläche knapp

Der Plan, Bäume vorübergehend auf dem Porta Nigra Platz aufzustellen, ist aus einer Not entstanden, sagt der Baudezernent. Denn nur für 270 der neu angeschafften Jungpflanzen ist Platz auf dem städtischen Betriebshof. Da hätten Mitarbeiter vorgeschlagen, die Fläche vor der Porta Nigra zu nutzen.

Knapp die Hälfte der Bäume im Alleenring sind krank

Viele Bäume in der Stadt sind krank. Durch die vielen Abgase und durch Baumkrankheiten, die durch den Klimawandel immer häufiger werden. 40 Prozent der Bäume im Alleenring seien so stark beschädigt, dass sie in den nächsten Jahren ersetzt werden müssen, sagt Becker. In nur wenigen Jahren könnte sogar der Ahorn aus der Stadt verschwunden sein, befürchtet er. Daher sei es wichtig, frühzeitig neue Bäume zu pflanzen.

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"Ich verbessere eure Luftqualität." Mit der Aktion will die Stadt Trier auf die wichtige Funktion von Bäumen aufmerksam machen. Bild in Detailansicht öffnen
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30 Bäume hat die Stadt vor der Porta Nigra aufgestellt. Darunter Sorten, die besonders resistent gegen den Klimawandel sind. Bild in Detailansicht öffnen
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Gärtnermeister Gerd Toll, Baudezernent Thilo Becker, Annabelle Eisenhuth und Oliver Kolz stellen den kleinen Wald vor der Porta Nigra vor. Bild in Detailansicht öffnen
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Mit einem Kran wurden die 30 Bäume auf dem Platz vor der Porta Nigra aufgestellt. Bis Freitag sollen sie dort bleiben. Bild in Detailansicht öffnen

Im Sommer spenden sie Schatten und kühlen die Stadt

Der Miniwald vor der Porta Nigra soll zeigen, wie wichtig Bäume in der Stadt sind. Innenstädte heizen im Sommer stark auf, Bäume können dann für Abkühlung sorgen.

Mit ihren Wurzeln ziehen sie Wasser aus tiefen Erdschichten. Ein Teil davon verdunstet über die Blätter, wodurch die Umgebungstemperatur sinkt und Städte abkühlen. Zudem spenden sie Schatten und bieten Lebensraum für viele Tiere, so Becker.

Bis Freitag sollen die Bäume noch dort stehen. Dann kommen sie in den Boden, überwintern und sollen dann an heißen Sommertagen für kühle Luft sorgen.

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