Polizisten von der Spurensicherung sichern mit einer Drohne und einer Spezialkamera Bereiche eines Tatorts um eine Discothek.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Harald Tittel)

Videos werden ausgewertet

Ermittler suchen nach Angreifern auf Trierer Polizei

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Vier Tage nach dem Angriff auf Polizisten in Trier werten die Ermittler zahlreiche Videos zum dem Vorfall aus. Außerdem gehen sie Hasskommentaren im Internet nach.

Vor einer Diskothek in Trier wurde am Donnerstagabend eine Polizeistreife angegriffen und fünf der Einsatzkräfte verletzt. 40 Personen sollen an dem Angriff beteiligt gewesen sein. Herauszufinden, wer die Tatverdächtigen sind, ist für die Ermittler eine akribische Arbeit. Zahlreiche Videos von Bodycams der Beamten, den Überwachungskameras vom Parkplatz des Clubs werden ausgewertet. Dazu noch etliche Videos, die Zeugen der Polizei geschickt haben. Auch Aufnahmen, die im Netz kursierten würden gesichtet, so die Polizei.

Verdächtige sollen identifiziert werden

Ziel sei zunächst, die Personen "dieser aggressiven Gruppe" zu identifizieren. Dann müsse ermittelt werden, wer aus der Gruppe "tatsächlich einen strafrechtlichen Beitrag geleistet" habe, sagte der Polizeisprecher. Die Angreifer waren laut Polizei mit Glasflaschen, Holzstöcken und Schaufeln auf die Beamten losgegangen. Zwei Männer waren gleich am Freitag vorübergehend festgenommen worden. In den folgenden Tagen seien weitere Tatverdächtige ermittelt worden, sagte der Sprecher. Wie viele, wollte er nicht sagen. "Wir wollen nicht täglich Wasserstandsmeldungen zu den Verdächtigen machen."

Im Internet Hasskommentare zu den Angriffen auf Polizisten

Die Polizei durchforste nach den Angriffen auf die Polizisten auch das Internet und habe dabei erste strafrelevante Hasskommentare gefunden, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) am Montag in Mainz. Es müsse deutlich gemacht werden, dass sich Angriffe auf die Polizei nicht auszahlten.

Bundesweite Empörung über Gewalt gegen Polizisten

Politiker in Land und Bund hatten die Attacke scharf verurteilt. Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Joachim Streit, forderte am Montag, "endlich" alle Polizeibehörden mit Bodycams auszustatten. Es sei "ein Armutszeugnis für das rheinland-pfälzische Innenministerium, dass die Ermittler bei der Strafverfolgung auf Privatvideos angewiesen sind". Am Mittwoch befasst sich Innenausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags mit dem Angriff auf die Trierer Polizisten.

Trier

Täter griffen Polizisten vor Diskothek an Ebling informiert sich über Ermittlungsstand in Trierer Polizeipräsidium

Nach den Angriffen auf Polizisten vor einer Diskothek in Trier hat sich der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) am Samstag über den Stand der Ermittlungen im Trierer Polizeipräsidium erkundigt.

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