Eine alte Frau öffnet einen Brief der Deutschen Rentenversicherung. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Gewinnspiel sieht aus wie Rentenbescheid

Zusatzrente zu gewinnen? - Diese Masche steckt dahinter

Stand

Code freirubbeln und Zusatzrente gewinnen - das verspricht ein Werbeschreiben der Burda Direct GmbH, das auch in rheinland-pfälzischen Briefkästen gelandet ist. Die Verbraucherzentrale RLP rät: Direkt in den Müll damit.

So sieht das Schreiben aus, das seinen Empfängerinnen und Empfängern eine Zusatzrentenversicherung als Gewinnspiel anpreist. Versendet wurden die Briefe von der Burda Direct GmbH, einer Tochter des Offenburger Burda Verlags. Eigenen Angaben zufolge sind sie Experten unter anderem in Sachen Konsumenten-Daten.

Ein Beispiel für ein Werbeschreiben mit Zusatzrenten-Gewinnspiel- (Foto: Olaf Paust)

Das wollen die Absender bezwecken

Der Verbraucherzentale RLP sind solche Gewinnspiele bekannt. Eine Sprecherin sagt: "Aus den meist sehr klein gedruckten Datenschutzinformationen der Gewinnspiele wird deutlich: Es geht um das Einsammeln persönlicher Daten." Die Daten würden für weitere Werbezwecke verwendet, nicht ausschließlich im Zusammenhang mit dem Gewinnspiel. Wenn, wie in diesem Fall, Codes am Telefon eingelöst werden sollen, würde auch häufig versucht über den Call-Center-Mitarbeiter noch weitere Produkte des Verlags zu verkaufen.

Das rät die Verbraucherzentrale RLP

Der Rat der Verbraucherzentrale lautet kurz und knapp: Wer nicht möchte, dass mit solchen Gewinnspielen seine personenbezogenen Daten gesammelt werden, der sollte solche Briefe direkt im Papierkorb entsorgen. Wenn die Daten mal in Umlauf gebracht wurden, können große Mengen von Werbe-Mails, weitere Post oder auch Anrufe die Folge sein.

Darum sind die Briefe so tückisch

In diesem Fall ist das Schreiben besonders trügerisch gestaltet. Das Logo im Briefkopf erinnert an das Logo der Deutschen Rentenversicherung.

Der Briefkopf des Werbeschreibens im Vergleich zu einem Schreiben der Deutschen Rentenversicherung. (Foto: Olaf Paust / SWR)

Und auch sonst erinnert die Aufmachung stark an einen Rentenbescheid. Damit kann, laut Verbraucherzentrale, auch ein staatlicher Absender suggeriert werden. Vielen sei gar nicht bewusst, dass sie ihre Daten an ein privates Unternehmen weitergeben und nicht an eine staatliche Institution.

So ist das Schreiben rechtlich einzuordnen

Ob der Brief der Burda Direct GmbH bewusst irreführend, täuschend und damit abmahnfähig ist, wird derzeit bei der Verbraucherzentrale geprüft. Das Schreiben sei aber mindestens "irritierend" gestaltet. Verbraucherfreundlich und transparent gehe anders.

Kusel

Konto leergeräumt Frau aus Kreis Kusel mit Phishing-Mail um 66.000 Euro betrogen

Eine Frau aus dem Kreis Kusel ist um 66.000 Euro betrogen worden - mit einer Phishing-Mail, die angeblich von der Sparkasse kam.

Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Stand
AUTOR/IN
SWR