Die neue Kommunale Busgesellschaft KRN will in den Kreisen Bad Kreuznach und Mainz-Bingen mehr Fahrten anbieten. (Foto: Pressestelle, RNN GmbH)

KRN geht an den Start

In Mainz-Bingen und Bad Kreuznach fahren jetzt mehr Busse

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AUTOR/IN
Sibylle Jakobi

Mehr Haltestellen, häufigere Verbindungen: Pendler in den Kreisen Mainz-Bingen und Bad Kreuznach sollen vom Busverkehr der neuen Kommunalverkehr Rhein-Nahe GmbH KRN profitieren.

Alles wird besser, verspricht die KRN ihren Kunden. So werde ab jetzt auch in kleineren Gemeinden mindestens alle zwei Stunden ein Bus fahren. Fast überall wird das Busangebot kräftig aufgestockt. Wir geben einen ersten Überblick.

Kreis Bad Kreuznach
Kreis Mainz-Bingen
Rufbusse
Warum gibt es eine neue Busgesellschaft?

Kreis Bad Kreuznach: Verbindungen in kleinere Gemeinden

In Otzweiler im Kreis Bad Kreuznach beispielsweise gab es bisher nur die Busse, die morgens zum Schulbeginn und mittags nach der sechsten Schulstunde fuhren. Ansonsten war die Gemeinde mit ihren 196 Einwohnern komplett vom öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) abgeschnitten. Mit dem neuen Fahrplan fährt ab 4:14 Uhr bis 20:14 Uhr alle zwei Stunden ein Bus. Ortsbürgermeisterin Natalie Kleyer freut sich entsprechend, dass damit die kleine Gemeinde besser angebunden wird. Die Bürgerinnen und Bürger hätten nun die Möglichkeit, etwas für den Umweltschutz zu tun, indem sie ihr Auto stehen lassen.

In Bad Sobernheim gibt es nun mindestens im Zwei-Stunden-Takt Verbindungen in alle umliegenden Ortschaften, teilweise durch den Einsatz von Rufbussen. Waldböckelheim, Weinsheim, Meddersheim, Merxheim und Bad Kreuznach sind im Stundentakt angebunden. Neu dazu gekommen sind Verbindungen in die Ortsteile Leinenborn und Pferdsfeld.

Mit der Stadt Bad Kreuznach sind jetzt montags bis freitags alle Orte im Umland mindestens stündlich, teilweise auch halbstündlich verbunden. Am Wochenende fahren die Busse alle zwei Stunden in die umliegenden Ortschaften.

Außerdem gibt es zahlreiche neue umsteigefreie Verbindungen auch über Kreisgrenzen hinweg, zum Beispiel nach Obermoschel, Waldlaubersheim und Stadecken-Elsheim.

Kreis Mainz-Bingen: Doppeltes Angebot

Auch im Kreis Mainz-Bingen wurde der Fahrplan kräftig aufgestockt. Dort gibt es nun etwa doppelt so viele Busverbindungen wie bisher. Neu ist auch, dass viele Busse aus dem Umland nicht mehr nur den Mainzer Hauptbahnhof anfahren, sondern auch andere Haltestellen in Mainz. Von Stadecken-Elsheim beispielsweise geht es auch direkt in die Innenstadt zum Schillerplatz.

Erstmals angebunden ist der Laurenziberg in Gau-Algesheim. Dort kann nun stündlich ein Rufbus gebucht werden, um in Gau-Algesheim in den Zug nach Bingen, Bad Kreuznach oder Mainz umzusteigen. Neu ist auch eine direkte Busverbindung zwischen Mainz und Bad Kreuznach. Und von Essenheim aus geht es viermal stündlich nach Mainz.

Die genauen Fahrpläne hat der Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund auf seiner Homepage zum Download veröffentlicht.

Im Takt und als Rufangebot

Die Busse in den Kreisen Mainz-Bingen und Bad Kreuznach fahren fast alle in einem festen Takt. In Otzweiler also beispielsweise immer 14 Minuten nach der vollen Stunde. Jeder soll sich so leicht einprägen können, wann ein Bus fährt.

In den Randzeiten, an Wochenenden und bei weniger genutzten Verbindungen werden die kleineren Rufbusse eingesetzt. Im Fahrplan ist erkennbar, wenn einer der Rufbusse die Strecke bedient. Sie fahren zu den fahrplanmäßigen Zeiten, sofern sie spätestens eine Stunde vor Abfahrt gebucht werden - und sei es nur von einem einzigen Fahrgast. Den "RufBus" können die Fahrgäste über www.rnn.info/mehrbus oder telefonisch unter 06132-789616 bestellen.

Warum es eine neue Busgesellschaft gibt

Die Kreise Mainz-Bingen, Bad Kreuznach und die Stadt Bad Kreuznach haben im Frühjahr ihre eigene Busgesellschaft gegründet - die Kommunalverkehr Rhein-Nahe (KRN). Nach Angaben von Geschäftsführer Uwe Hiltmann bedeutet die Gründung der Gesellschaft die bundesweit größte Kommunalisierung im ÖPNV, mit jährlich 14 Millionen gefahrenen Bus-Kilometern.

Als größten Vorteil der Eigenregie bezeichnet die Landrätin im Kreis Bad Kreuznach, Bettina Dickes (CDU), flexibel reagieren zu können. Bisher waren die Kreise an zehnjährige Verträge mit privaten Busunternehmen gebunden. Mit der KRN habe man nun die Möglichkeit schneller und flexibler auf Entwicklungen zu reagieren, Fahrpläne anzupassen oder künftig auch neue Technologien wie beispielsweise Wasserstoffantriebe einsetzen zu können.

Die Kosten für den ÖPNV belasten die Haushalte schwer. Allein der Kreis Bad Kreuznach muss der KRN - Stand jetzt - jährlich 15 Millionen Euro zuschießen. Allerdings rechnet Dickes mit einer weiteren Beteiligung des Landes. Denn das neue Nahverkehrsgesetz des Landes sehe auch einen Zuschuss für die "Dorflinien" vor. Wie hoch der ausfalle, sei noch nicht klar.

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