Ehepaar und 34-Jähriger vor Gericht

Vergewaltigung eines Babys - Prozess in Mainz ohne Öffentlichkeit

Stand
Autor/in
Sabine Steinbrecher
Sabine Steinbrecher ist Reporterin im SWR Studio Mainz

Ein 34-Jähriger und ein befreundetes Ehepaar sollen das Baby des Paares vergewaltigt haben. Der Prozess vor dem Mainzer Landgericht geht ohne die Öffentlichkeit weiter.

Kurz nach Beginn der Verhandlung am Freitagmittag beantragte die 24-jährige Mutter des Babys, die Öffentlichkeit auszuschließen. Dem schloss sich das Gericht an. Der Vorsitzende Richter erklärte, dass die drei Angeklagten in einem freundschaftlichen Verhältnis zueinander stünden und deshalb die Intimsphäre der Angeklagten, aber auch des Kindes, gewahrt werden soll.

Mädchen war vier Monate alt, als Missbrauch begann

Das kleine Mädchen ist mutmaßlich Opfer brutaler Gewalt geworden, acht Taten hat die Staatsanwaltschaft angeklagt. Der Missbrauch soll über einen Zeitraum von etwa einem Jahr stattgefunden haben. Laut Anklage war das kleine Mädchen vier Monate alt, als im Januar 2022 der sexuelle Missbrauch begann.

Tatorte waren nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mainz die Wohnungen der Familie. Diese wohnte zunächst in Zornheim, dann in Bingen am Rhein. Der 34-jährige Angeklagte soll bei der Familie tageweise zu Besuch gewesen sein.

Auch der Kindsvater soll den Säugling missbraucht haben

Das Baby wurde den Ermittlungen nach missbraucht und vergewaltigt. Dabei ist unklar, wer das Kind so malträtiert hat, ob es der Angeklagte war oder der 28-jährige Vater. Auch ist bislang unbekannt, welche Rolle die Mutter spielte.

In jedem Fall soll der Vater an dem Missbrauch der Tochter beteiligt gewesen sein. Deswegen sitzt er nach Angaben eines Gerichtssprechers, ebenso wie der Angeklagte auch, in Untersuchungshaft.

Aufgeflogen durch andere Strafverfahren

Die Ermittler kamen den Männern auf die Spur, weil sie in Chatkontakt standen zu anderen Verdächtigen. Der 34-jährige Angeklagte ist vorbestraft wegen des Besitzes kinderpornografischer Schriften und wegen Kindesmissbrauchs.

Für den Prozess am Landgericht Mainz sind zunächst sieben Verhandlungstage bis Ende Januar angesetzt.

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