Auf dem Schulhof der Schillerschule im Mainzer Stadtteil Weisenau stehen immer noch die Ersatz-Waschbecken. Hier können die Schülerinnen und Schüler sich vor Schulbeginn die Hände waschen. Das werde man auch in diesem Schuljahr so beibehalten, erzählt der Rektor der Grundschule, Armin Mößmer.
Hoffen auf möglichst viel Normalität
Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium gibt die Regeln in Sachen Corona vor. Demnach gibt es auch nach den Sommerferien weiterhin keine Masken- und keine Testpflicht. "Ich gehe gespannt und froh gelaunt ins neue Schuljahr", sagt Rektor Mößmer. Elternabende finden an der Grundschule in Weisenau wieder in Präsenz statt. Und auch Veranstaltungen und Aktivitäten, wie die Klassenfahrten oder der Besuch des Weihnachtsmärchens im Theater, sollen zunächst ganz normal geplant werden.
Einschulungsfeier zweigeteilt
Sollte die Corona-Lage wieder schwieriger werden, könnten Pläne geändert und alle Sicherheits-Vorkehrungen schnell wieder hochgefahren werden, sagt der Rektor der Grundschule in Bodenheim, Stephan Roth. Bei der Einschulung der Erstklässler gebe es auch in diesem Jahr wieder zwei verschiedene Feiern, damit nicht so viele Menschen aufeinandertreffen. Pro Kind dürfen nur zwei Begleitpersonen dabei sein. Ähnlich machen es auch andere Grundschulen in der Region, z.B. die Heinrich-Mumbächer-Schule in Mainz-Bretzenheim.
Nur im Notfall Digitalunterricht
Immer wieder äußern die Schulleitungen in den Gesprächen mit dem SWR, dass Digitalunterricht unbedingt vermieden werden soll. "Ich wäre sehr unglücklich über Digitalunterricht. Uns sind dabei Schülerinnen und Schüler regelrecht verloren gegangen", erzählt Martin Uckert, der Schulleiter der Erich-Kästner-Realschule Plus in Wörrstadt. Sie seien einfach nicht aufgetaucht in den Unterrichtstunden am Computer.
Schulen setzen auf Lüftungsanlagen
Zum Start vom neuen Schuljahr sollen in den Klassenräumen wieder die Luftfilter in Betrieb gehen. Allein in den Mainzer Schulen sind nach Angaben der Stadt rund 990 Abluftanlagen installiert worden. Meistens handele es sich dabei um die Anlagen, die nach der Vorlage des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie von Eltern eingebaut wurden. Mittlerweile sind laut einer Stadtsprecherin alle diese Luftfilter gewartet und auf den neusten Stand gebracht worden.
Energieverbrauch im Auge behalten
Auch an der Grundschule in Bodenheim war noch im vergangenen Schuljahr eine solche Abluftanlage verbaut. Pünktlich zum ersten Schultag seien jetzt aber große Lüftungstürme in den Klassenzimmern aufgestellt worden, erzählt Rektor Stephan Roth. Das zweite große Thema des anstehenden Herbsts schwingt dabei mit: Sollten die Lüftungsanlagen zu viel Energie verbrauchen, müssten sie vielleicht angesichts der Energiekrise wieder abgestellt werden, überlegt Roth. Das sei im Moment alles schwer vorherzusagen.
Schülerinnen als Energiebeauftragte
Auch an der Maria-Ward-Schule in Mainz hat man den Energieverbrauch der Filteranlagen im Blick. Wie Schulleiterin Ute Plötz berichtet, gibt es an der Mädchenschule bereits in jeder Klasse so genannte Energiebeauftragte. Sie sind dafür verantwortlich, im Klassenraum die Fenster zu schließen, das Licht zu löschen und die Belüftungsgeräte abzuschalten.
Den Schulhof als grünes Klassenzimmer nutzen
Sollte sich die Corona-Lage im Herbst wieder zuspitzen, könnte man sich am Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss in Mainz eine Neuerung zu Nutze machen: Hier wurde über die Sommerferien der Schulhof neu gestaltet. Statt grauem Asphalt gibt es jetzt viele Pflanzen und grüne Rückzugsräume mit Sitzgelegenheiten und Bänken aus Holz.
"Wir haben nun die Möglichkeit für den Unterricht auch mal an die frische Luft auszuweichen", sagt Schulleiterin Cornelia Groß. Bekanntlich ist die Gefahr einer Corona-Übertragung draußen geringer. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit einer gewissen Normalität in den Schulalltag starten", sagt Groß, "zumindest bis zu den Herbstferien."