Es sind technisch hochkomplexe Türen, mit denen die wertvollen Gutenberg-Bibeln an ihrem neuen Standort gegen Diebstahl gesichert werden sollen. So komplex, dass auch ihre Anfertigung und Lieferung offenbar mehr Zeit braucht als gedacht.
Nun steht fest: Mit dem für Juni geplanten Umzug wird es erstmal nichts. Das hat die Stadt Mainz jetzt offiziell mitgeteilt.
Umzug von Gutenberg-Museum vermutlich erst im Herbst
Vermutlich wird das Mainzer Gutenberg-Museum mitsamt Bibeln demnach erst im Herbst in das Naturhistorische Museum umziehen können. Der Umzug ist notwendig, damit das Gutenberg-Museum an seinem alten Standort saniert werden kann. Außerdem ist dort ein zusätzlicher Neubau geplant.
Siegerentwürfe von Architekturwettbewerb stehen fest So könnte der Neubau des Gutenberg-Museums in Mainz aussehen
Die Stadt Mainz hat die drei Siegerentwürfe für den Neubau des Gutenberg-Museums vorgestellt und spricht von einem "Meilenstein". Bis einer der Entwürfe umgesetzt wird, dauert es aber noch.
Das Naturhistorische Museum befindet sich in der Mainzer Reichklarastraße in dem Gebäude eines ehemaligen Klosters. Um die Ausstellungsstücke des Gutenberg-Museums in der Umbauphase beherbergen zu können, wurde es in den vergangenen Monaten für rund acht Millionen Euro umgebaut.
Gutenberg-Bibeln bekommen eigene Schatzkammer
Unter anderem wurde in dem ehemaligen Speisesaal des Klosters eine Schatzkammer errichtet. Ihr Kernstück: ein begehbarer, von innen beleuchteter Kubus, in dem die Gutenberg-Bibeln ausgestellt werden sollen - unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen.
Umbau für Gutenberg-Museum Schatzkammer für die Gutenberg-Bibeln im Naturhistorischen Museum Mainz
Im Museum für Naturkunde laufen die Umbauarbeiten auf Hochtouren. Im Frühjahr soll dort vorübergehend das Mainzer Gutenberg-Museum mit seinen Schätzen einziehen.
Dazu gehören die speziellen Sicherheitstüren. Und die sind nach Angaben der Stadt unverzichtbar für die Lagerung der Bibeln, die von unschätzbarem Wert seien. Das ist offenbar auch eine Versicherungsauflage.
Bleibt Marktfrühstück bis Saison-Ende am Liebfrauenplatz?
Nun soll der ganze Umzug also auf den Herbst verschoben werden. Und das wiederum eröffnet neue Perspektiven für ein Mainzer Kultur-Erlebnis ganz anderer Art: das Marktfrühstück. Das nämlich hätte mit Beginn der Bauarbeiten am Gutenberg-Museum im Juni weichen müssen.
Als möglicher anderer Standort war unter anderem der Jockel-Fuchs-Platz im Gespräch. Damit allerdings waren die Winzer nicht sehr glücklich. Sie befürchteten, dass es dort im Sommer sehr heiß wird und dass sie auf dem Plateau Schwierigkeiten mit der Zufahrt haben könnten.
Winzer würden gerne bleiben
Dank der fehlenden Sicherheitstüren könnte es jetzt also eine Schonfrist für das Marktfrühstück geben. Die Marktwinzer würden das auf jeden Fall begrüßen. "Wir würden sehr gerne ein paar Wochen oder Monate länger auf dem Liebfrauenplatz bleiben," sagt Christina Boller-Petry, Sprecherin des Vereins "Die Mainzer Winzer e.V..
Eine endgültige Entscheidung der Stadt dazu gibt es - zumindest offiziell - noch nicht. Wörtlich heißt es in einer Mitteilung, "aktuell befinden sich die Verwaltung der Landeshauptstadt Mainz und der Verein der Mainzer Winzer in konstruktiven Gesprächen."