Das Kreishaus in Landau. (Foto: SWR)

Todesursache steht noch nicht fest

Maikammer: Jugendamt äußert sich nach Tod einer pflegebedürftigen Siebenjährigen

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Am Sonntag war in der Verbandsgemeinde Maikammer ein pflegebedürftiges Mädchen gestorben. Jetzt gaben Staatsanwaltschaft und Kreisverwaltung weitere Details bekannt.

Bei der Obduktion des Kindes konnte bisher noch keine genaue Todesursache festgestellt werden, teilte die Staatsanwaltschaft Landau am Donnerstag mit. Deshalb habe die Ermittlungsbehörde nun weitere rechtsmedizinische Untersuchungen und ein medizinisches Gutachten in Auftrag gegeben. Dies solle auch die Frage klären, ob das schwerst pflegebedürftige Mädchen angemessen versorgt wurde.

Die Kreisverwaltung Südliche Weinstraße teilte am Donnerstag mit, dass das zuständige Jugendamt in Landau vor Kurzem einen Hinweis zum schlechten Gesundheitszustand des Mädchens erhalten habe. Daraufhin hatte die Behörde vergangene Woche eine ärztliche Untersuchung der Siebenjährigen angeordnet.

Grundsätzlich sei es so, dass das Jugendamt bei Hinweisen auf einen schlechten Gesundheitszustand eines Kindes einen Arzt hinzuziehe, um den Fall medizinisch einzuschätzen, so die Kreisverwaltung Südliche Weinstraße. Aus Datenschutzgründen könne man aber keine Einzelheiten bekannt geben, sagte eine Sprecherin dem SWR.

 Arzt untersuchte pflegebedürftiges Mädchen nach Hinweis

Im vorliegenden Fall habe ein Arzt die Siebenjährige dann außerhalb des Elternhauses untersucht. Danach sei das Kind nach Hause zurückgekehrt. Es sei keine "lebenbedrohliche Gefahr für das Kind" festgestellt worden, so die Kreisverwaltung.

Die Kreisverwaltung gab am Donnerstag auch Details zum Hintergrund der Familie bekannt: Demnach war das Mädchen wegen einer Schwerbehinderung von Geburt an pflegebedürftig. Es sei von der Mutter zu Hause gepflegt worden und habe eine spezielle Förderschule besucht.

Jugendamt hatte seit sechs Jahren Kontakt zur Familie

Laut Kreisverwaltung hatte das Jugendamt seit sechs Jahren Kontakt mit der Familie. Dazu gehörten zuletzt neben der Siebenjährigen und ihrer Mutter auch vier Geschwister und der Lebensgefährte der Frau. Die Familie sei mehrere Jahre lang mehrmals pro Woche von einer sozialpädagogische Fachkraft unterstützt worden.

Maikammer

Geschwister in Obhut genommen Verbandsgemeinde Maikammer: Pflegebedürftiges Kind gestorben - Polizei ermittelt

In der Verbandsgemeinde Maikammer ist am Sonntag ein siebenjähriges Mädchen gestorben, das pflegebedürftig war. Vier weitere Kinder der Familie wurden vom Jugendamt in Obhut genommen.

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Keine Hinweise auf Versäumnisse

In der Vergangenheit habe es keine Hinweise auf Versäumnisse bei der Pflege des Kindes gegeben, so die Kreisverwaltung.

Vier Kinder können noch nicht in Familie zurück

Am Sonntag hatte die Mutter des Mädchens den Rettungsdienst gerufen und ein Notarzt hatte den Tod der Siebenjährigen festgestellt. Die Ermittlungsbehörden äußersten den Verdacht, dass das schwerst pflegebedürftige Kind nicht angemessen versorgt wurde. Deshalb hatte die Kreisverwaltung die vier Geschwister des Mädchens noch am Sonntagabend in Obhut genommen und in anderen Einrichtungen untergebracht.

Dort bleiben die Kinder solange, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind, so eine Sprecherin auf SWR-Anfrage.  

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