Es werden schwierige Tarifverhandlungen für die chemisch-pharmazeutische Industrie in Rheinland-Pfalz. Die Forderungen liegen weit auseinander. Das zeigte sich beim Auftakt in Frankenthal. Nach zweieinhalb Stunden wurden die Verhandlungen ergebnislos vertagt.
Gewerkschaft will sieben Prozent mehr Geld für 69.000 Beschäftigte
Es geht um das Gehalt von rund 69.000 Beschäftigen. Die Gewerkschaft IG BCE fordert für sie unter anderem eine Lohnerhöhung von sieben Prozent. Das wollen die Arbeitgeber nicht akzeptieren. Sie sprachen von der "schwersten Strukturkrise seit Jahrzehnten", in der sich die Branche derzeit befinde. Eine Erhöhung in dieser Größenordnung sei nicht möglich.
Arbeitgeber verweisen auf Krise in der Chemiebranche
Laut Arbeitgeberverband sind der Umsatz und der Auftragseingang bei den Chemieunternehmen 2023 um je 23 Prozent gesunken. Dem entgegnet die Gewerkschaft, dass die Chemiebranche in Deutschland im vergangenen Jahr den zweithöchsten Umsatz ihrer Geschichte gemacht hat.
Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Roland Strasser, sagte, er erwarte eine der schwierigsten Tarifrunden der vergangenen Jahre. Gleichzeitig deutete er aber einen Kompromiss an: Für Chemieunternehmen, denen es wirklich sehr schlecht gehe, könne man eine Sonderlösung finden.
Gespräche gehen am 14. Mai weiter
Trotz der völlig entgegengesetzten Positionen erklärten beide Verhandlungsführer, die Gesprächsatmosphäre im Frankenthaler Congress-Forum sei fair und offen gewesen. Am 14. Mai gehen die Gespräche weiter, und zwar auf Bundesebene. Dann wird in Teistungen, in Thüringen verhandelt.