Sandsäcke vor einem Hauseingang in einer überfluteten Straße (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Armin Weigel)

Minister treffen sich in Sinzig

Hochwasserschutz: RLP und NRW wollen mehr kooperieren

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Starkregen oder Hochwasser kennt keine Landesgrenzen. Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wollen deshalb künftig in Sachen Hochwasservorsorge an der Ahr enger zusammenarbeiten.

Der länderübergreifende Hochwasserschutz soll intensiviert werden - das haben die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) und NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) bei einem gemeinsamen Termin am Donnerstag in Sinzig besprochen.

Pegelstände sollen länderübergreifend erfasst werden

Die Partnerschaft zwischen den beiden Ländern soll den Kommunen im Einzugsgebiet der Ahr dabei helfen, sich auszutauschen und konkrete Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu erarbeiten. Dabei geht es den Vorstellungen der Minister nach zum Beispiel um die Erfassung von Pegelständen über die Landesgrenzen hinweg.

"Es gibt nicht die eine große Maßnahme, die das Ahrtal oder andere Flusstäler vor Hochwasser schützt."

NRW-Umweltminister Oliver Krischer erklärte bei dem Treffen in Sinzig, warum eine enge Zusammenarbeit in Sachen Hochwasserschutz so wichtig ist: "Es gibt nicht die eine große Maßnahme, die das Ahrtal oder andere Flusstäler vor Hochwasser schützt. Hochwasserschutz ist eine kleinteilige Aufgabe, die an ganz vielen Stellen stattfinden muss."

Krischer nannte den Bau von kleinen Rückhaltebecken als Beispiel, ebenso wie die Bestrebungen, neue Überflutungsräume für Flüsse und Bäche zu schaffen. Diese kleinteilige Aufgabe sei nicht nur allein von den Kommunen zu stemmen, auch die Länderebene sei gefragt.

Partnerschaft soll bei Finanzierung des Hochwasserschutzes helfen

Wobei die Partnerschaft den Kommunen auch helfen soll, ist die Finanzierung. In Rheinland-Pfalz sollen die Maßnahmen laut Klimaschutzministerin Katrin Eder zu 90 Prozent vom Land finanziert werden. In NRW ist diese Regelung so noch nicht gegeben, laut Umweltminister Krischer ist es aber wichtig, dass die Länder sich in dieser Sache abstimmen.

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Das Treffen am Donnerstag in Sinzig soll deshalb nur der Auftakt für einen weiteren, intensiven Austausch über das Thema Hochwasser sein. Klimaschutzministerin Eder betonte: "Wir können ja eigentlich auch gute Kooperationen aus der internationalen Zusammenarbeit in Bezug auf die großen Flüsse, wie den Rhein, wo wir ja schon seit Jahrzehnten gut zusammenarbeiten, über Landesgrenzen hinweg. Und so muss das jetzt auch für die kleinen Gewässer werden."

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