Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, soll der Umzug vom stark beschädigten Werk in Bad Neuenahr-Ahrweiler in einen Neubau im Industriegebiet Brohltal bei Niederzissen im Jahr 2024 erfolgen. Davon betroffen sind etwa 280 Beschäftigte. Sie produzieren im Werk in Bad Neuenahr-Ahrweiler bislang spezielle Ventile für Stoßdämpfer, etwa für Elektroautos.
"Mit dem neuen Standort bleiben wir im Landkreis Ahrweiler. Er ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut zu erreichen und erfüllt alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Fortführung der Produktion", teilte Peter Holdmann, der Leiter der ZF-Division Pkw-Fahrwerktechnik, mit.
Betriebsrat zeigt sich zufrieden
Auch der Betriebsrat zeigte sich mit der Entscheidung zufrieden. "Wir haben uns sehr dafür stark gemacht, den Kolleginnen und Kollegen keine unverhältnismäßig weiten Wegstrecken zuzumuten", wird der Betriebsratsvorsitzende des Werks in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rainer Stenz, in einer Mitteilung zitiert. Mit der vereinbarten Lösung sei er sehr zufrieden, da sie die Mitarbeiterbelange ebenso berücksichtige wie die Interessen des Unternehmens.
Das Hochwasser Mitte Juli vergangenen Jahres hatte zwei bis drei Meter hoch in den Produktions- und Lagerhallen des ZF Werks in Bad Neuenahr-Ahrweiler gestanden und die Maschinen überflutet. Die Überschwemmungslinie einer neuen Risikokarte des Landes Rheinland-Pfalz läuft nach Unternehmensangaben nun mitten durch das alte Werk direkt an der Ahr.
Standortsuche lief seit vergangenem Jahr
Deshalb hatte die Unternehmensführung bereits im vergangenen Jahr angekündigt, einen neuen, hochwassersicheren Standort im Umkreis von 50 Kilometern rund um Bad Neuenahr-Ahrweiler suchen zu wollen. Damalige Befürchtungen der Beschäftigten, sie würden an den Standort Koblenz verlegt werden, haben sich mit der Ankündigung, das Werk nach Niederzissen zu verlegen, nicht bestätigt.
Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler bedauert Wegzug
Der Bürgermeister von Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen (CDU), bedauert den Wegzug von ZF. Er teilte mit, die Stadt habe um den alten Standort und den Verbleib gerungen. Anschließend habe sie mit Unterstützung des Landes sehr intensiv gemeinsam mit der Gemeinde Grafschaft für einen Kooperationsstandort in der Grafschaft gekämpft - leider vegeblich.
Der Wegzug von ZF sei ein schlechtes Signal für das gesamte Ahrtal, so Orthen.
Für die Beschäftigten sei die Stadt dennoch froh, dass mit Niederzissen ein relativ naher Standort und noch dazu einer im Kreis Ahrweiler gefunden wurde.